Schluss mit Vorurteilen: Sechs Fakten über den Pflegeberuf
Die Pflege ist, wie vor allem in Zeiten von Corona deutlich wird, ein wichtiger Berufszweig. Dennoch werden Pfleger häufig mit Vorurteilen konfrontiert, die sich in der Gesellschaft gefestigt haben. MORITZ räumt auf und zeigt, dass sich viel mehr hinter der Branche verbirgt, als man denkt.
Pfleger sind unterbezahlt: Ausgelernte Pflegefachkräfte bekommen ein Einstiegsgehalt von bis zu 2.800€ und werden meist schon während der Ausbildung überdurchschnittlich bezahlt. Durch Weiterbildungen wie z. B. ein Studium erhöht sich der Gehaltsspielraum auf bis zu 5.000€ monatlich. Hauptsächlich hängt das Gehalt aber von der Berufserfahrung und den eigenen Qualifikationen ab.
Es gibt ständig Überstunden: Überstunden fallen in so gut wie jedem Beruf an. Die meisten Überstunden mit bis zu fünf Überstunden pro Woche werden in der Unternehmensberatung, der Gastronomie und der Logistik verzeichnet. Die Pflege schneidet mit maximal zwei Überstunden pro Woche im Vergleich gut ab. In der Pflege entstehen Überstunden meistens durch ungeplante Personalausfälle. Im Ernstfall kann die Arbeit auf vielen Schultern verteilt werden, wobei streng darauf geachtet wird, dass die Mitarbeiter genug Freizeit und Erholungspausen haben.
Berufliche Weiterbildung ist kaum möglich: In der Pflege wird sowohl die persönliche, als auch die berufliche Entfaltung der Angestellten gefördert. Pflegekräfte können nach ihrer Ausbildung in verschiedene Einsatzbereiche übergehen, wobei verschiedene Weiterbildungen bis hin zur Stationspflege oder Pflegedirektion möglich sind. Durch Weiterbildungen können Zusatzqualifikationen erlernt werden, die auch in die Bereiche Pädagogik oder Wissenschaft eintauchen. Pflegefachkräfte sind viel gefragt!
Pflege ist Frauensache: Laut dem statistischen Bundesamt liegt bei Gesundheitspersonal der Frauenanteil auf über 75%. Dieser hohe Wert lässt sich teilweise auf das gesellschaftliche Klischee, dass Frauen fürsorglicher und damit besser für die Pflege geeignet seien als Männer, zurückführen. Dennoch ist die Pflege auch für »starke« Männer ein geeignetes Berufsbild und einen Vorteil hat es allemal: viele sympathische Kolleginnen.
Die Arbeitszeiten sind schlecht: In der Pflege ist ein Schichtdienst üblich, der meist in Früh-, Spät- und Nachtschicht aufgeteilt ist. Deshalb arbeiten Pflegekräfte nicht nur zu den gängigen »Bürozeiten«, sondern auch wenn Andere schon Feierabend haben oder am Wochenende und an Feiertagen. An diese Arbeitszeiten muss man sich zwar erst gewöhnen, aber sobald man in dem Rhythmus drin ist hat das auch seine Vorzüge: Morgens mal ein ausgiebiges Frühstück zu genießen oder durch die Stadt schlendern, wenn andere im Büro sitzen hat auch seinen Charme.
Pfleger waschen den ganzen Tag nur alte Leute: Sich um die Körperhygiene der Patienten zu kümmern, gehört zwar zu dem Pflegeberuf dazu, ist jedoch nicht die Hauptaufgabe. Pfleger planen die Tagesabläufe und kümmern sich um die richtige medizinische Versorgung und das Wohlbefinden ihrer Patienten – Und manchmal retten Pfleger sogar Leben.