Alois Jöst
Am 1.September haben die neuen Azubis ihre Ausbildung begonnen. Für alle, die noch nichts haben gibt es noch »Last-Minute-Lehrstellen« Angebote vom Präsident der Handwerkskammer Rhein-Neckar, Alois Jöst und am 7.10. eine Lehrstellenbörse in Mosbach.
MORITZ Redakteurin Sophia Budschewski hat ihn außerdem nach Tipps für einen positiven Eindruck am ersten Ausbildungstag befragt.
Der erste Tag der Ausbildung steht bevor. Welche Tipps haben Sie für die Azubis, damit der erste Eindruck positiv ausfällt?
Natürlich sind Tugenden wie Pünktlichkeit und Höflichkeit nicht verkehrt. Aber auch die Motivation sollte groß sein, etwas im Betrieb schaffen zu wollen. Wichtig ist auch die Wahl der richtigen Kleidung, denn Freizeitkleidung hat zunächst im Betrieb nichts zu suchen. Weiterhin gehört zu einem Lehrling natürlich auch dazu, Fragen zu stellen und Interesse zu zeigen. Aber eigentlich haben die neuen Auszubildenden bereits bei der Bewerbung und ganz oft bei einem Praktikum schon einen guten Eindruck hinterlassen, den sie nun bestätigen sollten.
Stichwort »Azubi-Mangel« - in welchen Branchen zeichnet sich dieser besonders ab und in welchen Branchen sind es mehr Bewerber als Ausbildungsstätten?
Der Bewerbermangel zieht sich durch fast alle Berufe, nur in wenigen, meist künstlerischen, Berufen wie z.B. den Maßschneidern oder Goldschmieden gibt es mehr Bewerber als Ausbildungsstellen. Besonders hingewiesen sei auf die Lebensmittelhandwerke wie Bäcker, Fleischer oder auch die Fachverkäufer/-innen im Lebensmittelhandwerk. Beliebt sind immer noch Berufe in der KFZ-Branche wie der Karosseriebauer oder KFZ-Mechatroniker. Der Schreiner ist vor allem bei Abiturienten u. Studienabbrechern ein beliebter Beruf.
»Prinzipiell ist jederzeit ein Einstieg in eine Ausbildung denkbar«
Gibt es noch »Last-Minute-Angebote« in Bezug auf Ausbildungsplätze oder sollten sich potenzielle Azubis gleich auf das nächste Jahr bewerben?
Ganz konkret: Ja, es gibt Last-Minute-Angebote. Prinzipiell ist jederzeit ein Einstieg in eine Ausbildung denkbar. Denn abwarten ist die denkbar schlechteste Variante. Die Handwerkskammer wird deshalb auf der Lehrstellenbörse Neckar-Odenwald in Mosbach am 7. Oktober. Selbstverständlich gibt es dazu Beratungsgespräche bei den Mitarbeitern des Projekts »Passgenauen Besetzung«, die permanent bei der Lehrstellenvermittlung helfen. Daneben gibt es die Möglichkeit, auf der Homepage der Kammer unter hwk-mannheim.de in der Online-Lehrstellenbörse über das Angebot der offenen Lehrstellen zu informieren.
Zu wenig oder gar kein Azubi im Betrieb – An wen wenden sich die Betriebe, um spontan noch passende Azubis zu finden?
Erster Ansprechpartner ist zunächst die Berufsberatung der Agentur für Arbeit, aber auch unser Ausbildungsservice, insbesondere die Mitarbeiter des Projekts der Passgenauen Vermittlung, sind kompetente Ansprechpartner für unsere Mitgliedsbetriebe, ein Projekt, das übrigens aus Bundesmitteln und dem Europäischen Sozialfond (ESF) gefördert wird.
»Engagement und Einsatzbereitschaft zahlt sich immer aus«
Das neue Ausbildungsjahr begann am 1. September. Was geben Sie den frischen Azubis mit auf den Weg?
Engagement und Einsatzbereitschaft zahlt sich immer aus. Die Identifikation mit dem Beruf und dem Betrieb sind eine gute Grundlage für eine erfolgreiche Ausbildung. Die Karrierechancen sind hervorragend, allerdings muss man die Chancen auch ergreifen. Selbständige mitdenkende Fachkräfte sind am Markt gesucht und auch die Verdienstaussichten sind weit besser als dies in der öffentlichen Meinung oft dargestellt wird. Den ersten Tag seiner Ausbildung vergisst kein Lehrling. Deshalb ist eine positive Einstellung nicht schlecht. Und ein freundliches Lächeln im Gesicht macht den ersten Einstieg bestimmt leichter.