Foto: Hochschule Heilbronn
Die Hochschule Heilbronn hat ihr Studienangebot bei vier technischen Studiengängen erweitert. Zum Wintersemester 2017/2018 bietet sie für Maschinenbau, Automotive Systems Engineering, Mechatronik und Robotik und Electrical Systems Engineering sowohl einen Bachelor- als auch einen Masterabschluss an. Studierende der technischen Fächer können dann durchgehend alle vier Fächer vom Bachelor- bis zum Masterabschluss studieren. Der Beginn ist jeweils zum Winter- und zum Sommersemester möglich. Alle vier Bachelor-Studiengänge können auch im kooperativen Modell studiert werden, d.h. zusätzlich zum Studium wird bei einem Unternehmen ein IHK-Ausbildungsabschluss erworben.
Ab Wintersemester 2017/2018 stehen insgesamt 296 Bachelor- und 70 Masterplätze jährlich zur Verfügung, davon 25 im Maschinenbau und jeweils 15 bei Automotive Systems Engineering, Mechanik und Robotik und Electrical Systems Engineering.
Pluspunkte der neuen Studiengänge
Studienbewerber profitieren vom neuen Angebot: Die Studieninhalte wurden den aktuellen Anforderungen der Industrie angepasst. Dazu wurden u.a. die Absolventen der letzten 20 Jahre befragt und die Firmenvertreter im Fachbeirat der Fakultät einbezogen.
So wird beispielsweise im Studiengang Mechatronik und Robotik die Ausbildung in Softwaretechnik gestärkt. Auch die Interessen von Schülern der letzten Jahrgangstufen wurden in Interviews erfragt und fließen in das Lehrangebot ein, beispielsweise wird Bionik zukünftig in diesem Studiengang angeboten und die Robotik ausgebaut.
Aktuelle Schwerpunkte der Industrie wie Industrie 4.0, Elektromobilität oder Energieeffizienz werden im Studiengang „Electrical Systems Engineering“ im Lehrangebot integriert, in „Automotive Systems Engineering“ stellt beispielsweise das autonome Fahren einen inhaltlichen Schwerpunkt dar. Im Maschinenbau werden ausgewählte Fachdisziplinen und auch das Management von Entwicklungsprozessen vertieft.
Ab dem 3. Fachsemester können Studierende in den Studiengängen die eigene fachliche Richtung wählen. Bei Automotive Systems Engineering können sie eine mechanische oder eine eher elektronische Richtung einschlagen, bei Electrical Systems Engineering sich den Schwerpunkten Information Systems oder Power Electronics Systems widmen. Im Studiengang Mechatronik und Robotik sind die Vertiefungsrichtungen bereits im Namen erkennbar, im Maschinenbau wird beispielsweise „Materials Processing Engineering“ oder „Automotive Engineering“ im Wahlbereich angeboten.
Wer seinen eigenen Neigungen nachgehen kann, macht möglicherweise auch einen besseren Abschluss. Insgesamt bietet das neue Angebot umfangreichere und flexible Wahlmöglichkeiten, die Wert auf die Eigenverantwortung der Studierenden legt. Für Studierende, die bereits eins der Fächer studieren, ändert sich nichts. Sie studieren mit der gleichen Studienprüfungsordnung zu Ende.
Masterausbau 2016
Mit der Änderung zu einem durchgängigen Bachelor- und Masterangebot reagiert die Hochschule auf Wünsche der Studierenden selbst. Bisher konnte ein Absolvent mit dem Bachelor „Automotive Systems Engineering“ in der Tasche keinen Master im gleichen Fach belegen. Auch der Fachbeirat, der sich aus Vertretern der Industrie und Professoren der Hochschule zusammensetzt, regte Änderungen im Fächerangebot an. Die starke lokale Industrie in der Region wünscht sich gut ausgebildete Ingenieure, die über den Master auch Kurse für angehende Führungskräfte besucht haben. Für die technischen Herausforderungen, die beispielsweise das autonome Fahren mit sich bringt, benötigen sie eine vertiefte fachliche Ausbildung, bei der die Systemintegration und Systembetrachtung im Mittelpunkt stehen. Neben der Technik, sollen sich die angehenden Ingenieure auch mit Sicherheitsfragen und ethischen Aspekten auskennen. Prof. Dr.-Ing. Rainer Uhler, Studiendekan des Masterangebots, beschreibt die Intention: “Wenn ich im System denke, muss ich über die Grenzen meines eigenen Fachgebietes hinaus auch andere Themengebiete verstehen, um mit einem ganzheitlichen Ansatz ein komplexes System zu beherrschen.”
Neue Professur für Automotive Systems Engineering
Der Ausbau war möglich, weil die Hochschule Mittel aus der zweiten Stufe des Landesausbauprogramms „Master 2016“ bekommen hat. Das Land reagiert damit auf die steigende Nachfrage junger Menschen nach Masterstudienplätzen. Insgesamt fördert das Wissenschaftsministerium rund 2.200 Master-Studienanfängerplätze. Sie stehen Studierenden bereits seit dem Wintersemester 2016/2017 oder ab Wintersemester 2017/2018 zur Verfügung. Die Hochschule Heilbronn bekommt eine neue Professur für Automotive Systems Engineering sowie Erstausstattungsmittel in Höhe von 100 TEUR für jeden Studiengang plus jährliche Sachmittel.
Zeitnah soll auch ein englischsprachiges Grundstudium in den Studiengängen „Mechatronik und Robotik“ sowie „Electrical Systems Engineering“ möglich sein. Die Hochschule erweitert dadurch ihr Angebot für technisch interessierte Studierende aus dem Ausland, die gerne nach Deutschland kommen möchten. Ab dem 4. Semester sollen die Sprachkenntnisse dann ausreichend sein, um ins rein deutschsprachige Hauptstudium zu wechseln. Derzeit klärt die Hochschule, wie die Anerkennung von Zeugnissen aus dem Ausland ablaufen kann.
Mehr Informationen zum Inhalt und zur Einschreibung erhalten Sie auf: https://www.hs-heilbronn.de/406679/studiengaenge