Alles, was wir brauchen - wie wir durch einen minimalistischen Lebensstil nicht nur unsere Wohnräume, sondern auch unseren Geist “aufräumen” können.
Alles auf Anfang: Was ist Minimalismus überhaupt?
Minimalisten konzentrieren sich auf das Wesentliche und lassen Überflüssiges los.
Wer jetzt denkt, beim Minimalismus ginge es ausschließlich um das bloße Aufräumen, der hat weit gefehlt.
Tatsächlich geht der Trend nämlich weit darüber hinaus und betrifft verschiedene Lebensbereiche - darunter auch Beziehungen oder digitale Gewohnheiten.
Im digitalen Zeitalter, in dem die Möglichkeiten des Internets immer größer werden, spielt auch Social Media eine große Rolle - es geht darum gesehen zu werden und eine große Reichweite zu erzielen - dabei gibt es viele Möglichkeiten, um auf sich aufmerksam zu machen, z.B. Tiktok Follower kaufen, Gewinnspiele mit enorm hohen Gewinnen veranstalten, besonders teure Dinge besitzen und diese präsentieren, etc.
Eins ist schnell klar: es geht bei all diesen Möglichkeit um Konsum, der andere beeindrucken soll. Dabei bleibt das eigene Glück außen vor. Minimalisten wollen dem entgegenwirken. Vor einer Entscheidung steht die Frage: “Benötige ich das wirklich?”
Im Klartext: Minimalismus bedeutet, sich ganz bewusst auf ein Minimum zu beschränken.
Warum Minimalismus immer wichtiger wird
Nachhaltigkeit und Konsumverzicht sind große und wichtige Themen unserer Zeit.
Der Trend, sich mit weniger zufriedenzustellen, ist dabei gar nicht so neu, wie vielleicht anzunehmen. Ein kurzer Blick auf die Entstehung und Entwicklung lässt uns besser verstehen, warum Minimalismus heute so relevant ist.
Mit der Geschichte des Minimalismus hat sich zum Beispiel auch der Spiegel schon befasst.
Es ist anzunehmen, dass der Minimalismus seinen Ursprung zwischen 413 und 323 vor Christus nahm. Bereits in dieser Zeit sollen antike Griechen predigen, dass das wahre Glück nicht im Überfluss, sondern in der Zufriedenheit mit dem Notwendigen liegt.
Einfluss auf den Minimalismus, wie wir ihn heute kennen, hat auch der Zen-Buddhismus und andere spirituelle Traditionen. Der Buddhismus basiert vor allem auf der Einfachheit und der Achtsamkeit - sie lehrt, dass in einem leeren Raum mehr Möglichkeiten bestehen, als in einem überladenen Raum.
Der moderne Minimalismus hat vor allem durch verschiedene Trend-Bücher, wie z.B. “Magic Cleaning” von Marie Kondo, so richtig Fahrt aufgenommen. Dem Leser wird eines ganz bewusst: Beim Minimalismus handelt es sich nicht um eine ästhetische Entscheidung - es handelt sich vielmehr um einen Weg oder einen Lebensstil, der im Alltag mehr Zufriedenheit und Freiheit verspricht.
Auch auf Social Media ist der Minimalismus ein Thema, das eine immer größer werdende Anhängerschaft findet. So gibt es z.B. bereits einige Influencer, die auf Instagram zeigen, wie sie die Grundlagen des Minimalismus im Alltag anwenden.
Sie berichten nicht nur darüber, wie sie durch ihren Lebensstil ihre Räumlichkeiten minimalisieren, sondern geben auch Anreize für einen Digital Detox und bleiben regelmäßig für einige Tage offline.
Es zeigt sich also, dass Minimalismus kein kurzfristiger Trend ist, sondern eine Bewegung, die sich fortlaufend entwickelt. Und doch ist er heute aktueller denn je, weil er auf wichtige und zeitlose Fragen antwortet: Was brauchen wir wirklich? Worin finden wir Glück und Erfüllung? Und wie können wir dies mit einem nachhaltigen und bewussten Leben vereinbaren?
Foto: Srresume / Pixabay
Der Start in ein minimalistisches Leben: Tipps für den Einstieg
Wer nun die Gründe für den Minimalismus verstanden hat, will sicherlich direkt anpacken und in einen neuen entspannten Alltag starten.
Wenn man nun zu viel auf einmal verändern will, kann der Beginn überwältigend wirken.
Daher kommen hier einige Einsteiger-Tipps, die die Integration von Minimalismus in deinen Alltag vereinfachen können.
Zunächst solltest du den Bereich deines Lebens bestimmen, der zur Zeit am meisten für Unruhe sorgt und damit zur Belastung führt - ganz egal, ob das dein Kleiderschrank, ein bestimmtes Zimmer oder dein digitales Leben ist.
Um ein großes Durcheinander zu vermeiden, bietet sich die Schritt-für-Schritt-Methode an. Hierbei kannst du z.B. mit einer 10-Minuten-Aufräumchallenge beginnen, die du täglich durchführen solltest, damit es zu einem festen Bestandteil deines Alltages wird. In diesen 10 Minuten sortierst du gezielt aus und arbeitest dich dabei von Raum zu Raum bzw. von Thema zu Thema.
Nehmen wir an, du beginnst mit deinem Kleiderschrank. Starte damit, alle Kleidungsstücke auszusortieren, die du länger als ein Jahr nicht getragen hast. Wähle 30-40 Teile, die du vielseitig kombinieren kannst und in denen du dich wohlfühlst. Das sollte deine Kern-Garderobe sein.
Nicht nur in unseren Wohnräumen findet Minimalismus statt, sondern auch digital. Überprüfe dein Smartphone oder auch deinen Computer und lösche ungenutzte Apps und alte Dateien.
Sinnvoll ist es außerdem, regelmäßige Offline-Zeiten festzulegen, in denen du auf digitale Einflüsse bzw. dein Smartphone verzichtest.
Mehr Tipps zum Digital Detox kannst du zum Beispiel auch auf dem Blog von mehreren Krankenkassen und in verschiedenen Zeitschriften nachlesen - wie auch in diesem Artikel.
Hat man es einmal geschafft und hat sich von vielen Dingen getrennt, soll dies natürlich auch so bleiben. Damit das Chaos keine Chance hat, ist es hilfreich eine Regel für Neuanschaffungen aufzustellen.
Hast du schon mal von der “One-In, One-Out”-Regel gehört? Diese verspricht, dauerhaft Ordnung zu halten. Es ist ganz simpel: Immer, wenn ein neues Teil einziehen darf, zieht dafür ein anderes Teil aus.
Diese Regel kann auf fast jeden Bereich angewendet werden: Dekoration, Kleidung, Bücher - sogar auf digitale Inhalte, wie Apps oder auch Mails.
Glück in Erlebnissen finden, nicht in materiellen Dingen
Zum Schluss noch ein wichtiger Tipp - lege deinen Fokus auf Erfahrungen, statt auf materielle Dinge.
Wir haben gelernt, dass der Minimalismus über das Aussortieren hinausgeht. Es geht vor allem darum, Prioritäten zu setzen und dein Leben so zu gestalten, wie es dich erfüllt.
Ein minimalistischer Lebensstil stellt Erlebnisse und wertvolle Momente in den Vordergrund - materielle Besitztümer verschwinden im Hintergrund.
Schaffe dir Zeit für Hobbys, Zeit mit deinen Liebsten oder Reisen. Erstelle dir eine Bucket-Liste, mit den Erlebnissen, die du noch erleben möchtest und baue dir so unvergessliche Momente in deinen Alltag.