Erst die Pandemie sowie die durch sie verursachte Materialknappheit und anschließend die Energiekrise sind nicht spurlos an der Baubranche vorbeigegangen und bestimmen die Trends des Jahres 2023.
Nachhaltigkeit steht ohnehin in allen Bereichen auf der Agenda, Lieferengpässe haben diesen Trend noch verstärkt und bringen Unternehmen dazu, stärker auf vorhandenes Material und Recyclingprodukte zu setzen. Zudem wird natürlich die CO2-Bilanz eine wichtige Rolle spielen – laut EU sollen ab 2030 nur noch klimaneutrale Neubauten genehmigt werden. Nachhaltigkeit wird als Produktwert gesehen und verändert die Einkaufsentscheidungen.
Eng mit dem Thema Nachhaltigkeit verbunden ist die Bauwerksbegrünung. Um der Erhitzung der Innenstädte entgegenzuwirken, sollen Gebäude begrünt werden – dies betrifft nicht nur Dächer, sondern vor allem die Fassaden.
Ebenfalls positiv für die Klimasensibilität ist der Trend hin zur modularen Bauweise: Ganze Gebäudeteile werden bereits im Vorfeld hergestellt, auf der Baustelle selbst sind dann nur noch einige Arbeitsschritte wie Kabelverlegung oder Heizungsinstallation zu erledigen. Nicht nur sorgt die modulare Bauweise für Zeitersparnis, auch der CO2-Ausstoß wird reduziert.
Ebenfalls konsequent fortgesetzt wird die Digitalisierung und Optimierung aller anstehenden Prozesse, um den Betrieb auf der Baustelle so effektiv wie möglich zu gestalten, u.a. durch die Verwendung neuer Software, die die Zusammenarbeit der einzelnen Parteien optimiert. Das entscheidende Schlagwort ist in diesem Zusammenhang »Lean Construction«. Der Lean-Ansatz stammt ursprünglich aus der Automobilindustrie, Ziel ist es, sämtliche Prozesse von der Planung bis zur Durchführung durch eine ganzheitliche Betrachtung und vorausschauende Planung so effizient wie möglich zu gestalten. Die Konzentration auf die Orientierung und Bedürfnisse des Kunden steht dabei ebenso im Vordergrund wie die Vermeidung von Verschwendung