Chrystal Rock Esslingen
Esslingens Oberbürgermeister Dr. Jürgen Zieger spricht von einem »ambitionierten Architekturentwurf« und Projektleiter Holger Heible ist sich immerhin »zu 95 Prozent sicher«, dass der »Crystal Rock« auch wirklich realisiert wird. Ein über 40 Meter hohes und 12-stöckiges Gebäude soll der »Neuen Weststadt« in Esslingen zukünftig einen futuristischen Glanz verleihen. Jetzt wurden die spektakulären Pläne vorgestellt. Baubeginn könnte 2020 sein.
Es ist vermutlich das ambitionierteste Bauprojekt, dass in Esslingen jemals geplant wurde. Für den anstehenden Neubau im Block E der »Neuen Weststadt« wurde der Entwurf »The Milestone: a crystal rock« des weltweit renommierten Rotterdamer Architekturbüros MVRDV einstimmig von einer Jury nominiert. »Der Beitrag ist Ausdruck des kreativen Spannungsbogens von Tradition und Moderne in Esslingen am Neckar«, zeigt sich Oberbürgermeister Dr. Jürgen Zieger von dem Entwurf überzeugt.
Für den Vorsitzenden der Jury, Prof. Dr. Gunther Laux, stellt das 12-stöckige Gebäude »einen überzeugenden Beitrag in der Vermittlung zwischen der Blockstruktur der Neuen Weststadt einerseits und der angrenzenden neuen Hochschule andererseits dar«.
Büroräume für innovative Arbeitsplätze
Das futuristisch anmutenden Hochhaus soll am Ende über 40 Meter hoch werden und auf rund 6500 Quadratmetern Büroräume für innovative Arbeitsplätze bieten. Als ganz besonderes Schmankerl sollen sich die Topografie und die Esslinger Gemarkungsgrenzen in der Fassade widerspiegeln.
Das Rotterdamer Büro MVRDV sieht vor, ein 12-stöckiges Gebäude als »Gelenk« zwischen der Südtangente und der Schlachthausstraße am zukünftigen Stadtteilplatz zu gestalten, das in seiner unteren Hälfte mit großzügig ausgeschnittenen Bausteinen (»Pixel«) einen eigenen Raum definiert. Die sich dem Platz gegenüber öffnende Seite soll mit öffentlich wirksamen Nutzungen, wie einem Café oder einer Bar belegt werden, so dass die in den Baukörper eingeschnittenen Würfel als Treppen, Podeste und Plattformen genutzt werden können. Das Gebäude formt damit eine »dreidimensionale Karte« der Stadt, in der verschiedene Informationen über die Stadt angezeigt werden können.
Die besondere Form und Silhouette entsteht durch eine Projektierung der Esslinger Stadtkarte sowie der Esslinger Typologie (Geländemodellierung) auf die Fassade, die die Talräume als tiefes Relief einprägt. Mit einem Durchblick in etwa der Altstadtlage entsteht sowohl von der Seite der Bahn eine visuelle Besonderheit, die Neugierde wecken soll aber auch eine Öffnung, die zeitweise das Sonnenlicht auf den Platzbereich hindurch lässt. Das Gebäude versteht sich nicht nur als zweidimensionale Platzwand zum zentralen Stadtteilplatz, sondern öffnet sich auch bewusst in einer großen Geste dem öffentlichen Raum und führt den Platz in das Gebäude hinein fort. Mit den einzelnen Bausteinen, die als Terrasse zur Verfügung stehen sollen, werden spannende Ebenen erzeugt, die wiederum durch die leichten Verspiegelungen in einen visuellen Dialog mit der umgebenden Backsteinarchitektur der »Neuen Weststadt« eintreten. Das durch die feine Modellierung entfallende Volumen wird durch die Erhöhung des Gebäudes kompensiert. Daniel Fluhrer, Leiter des Stadtplanungsamtes, ist von dem spektakulären Bauprojekt ebenfalls begeistert: »MVRDV gelingt es, ein faszinierendes, facettenreiches und spannendes bauliches Ausrufezeichen zu gestalten, das der sehr klaren Gestaltung der bisherigen Baublöcke ein architektonisch ambitioniertes Gebäude gegenüber stellt.«
Noch keine Angaben zu den Baukosten
Da sich die Pläne für den »Crystal Rock«, so betonen Jürgen Zieger und Projektleiter Holger Heible gemeinsam dann doch abschließend, derzeit noch »in einer sehr frühen Phase« befänden, könne man auch noch keine Angaben zu den Baukosten machen.