Das Wiener Geflecht ist zurück in unseren Wohn- und Esszimmern. Oder war es jemals richtig weg? Der Klassiker passt zu allen Wohnstilen und erweist sich als besonders strapazierfähig.
Das Wiener Geflecht ist bekannt aus den österreichischen Kaffeehäusern des 19. Jahrhunderts und wird mit den Bugholz-Stühlen, genauer dem Caféhausstuhl Nummer 14 der Firma Thonet in Verbindung gebracht. Das charakteristisch wabenförmige Geflecht besteht aus Streifen aus Peddigrohr, einem Produkt, das aus dem Stamm der Rattan-Palme gewonnen wird. Das Wiederaufleben des Wiener Geflechts ist vor allem durch den Trend zu der Verwendung von Naturmaterialien im Wohnraum begründet, genauso aber durch die Tendenz zur nachhaltigen Verwertung von alten Möbeln und Antiquitäten. Das Material erweist sich als besonders langlebig und wird aus einem nachwachsenden Rohstoff gewonnen. Es besitzt eine hohe Stabilität trotz geringen Gewichtes. Das typische Muster wird von sechs Strängen erzielt, die durch Quer-, Längs- und Diagonalbindungen zu einem achteckigen Muster verwebt werden. Je enger das Muster geflochten ist, umso länger ist die Lebensdauer und um so strapazierfähiger ist es. Inzwischen wird es industriell gefertigt, gehört aber weiterhin zu den Grundkenntnissen von Korbflechtern. In der modernen Wohnung findet das Wiener Geflecht bei Lampen, Kommoden, Schränken und Tischen seinen Platz. Aber auch bei Wohnaccessoires wie Vasen, Blumentöpfen oder Kerzenhaltern wird es als dekoratives Element verwendet. Ob der romantische und verspielte Boho-Look bevorzugt wird oder der Bewohner einen Retro-Stil mit dem Charme der 50er und 60er bevorzugt, das Naturgeflecht fügt sich perfekt in jeden Wohnstil ein. Sogar minimalistische und puristisch gehaltene Wohnzimmer können aufgelockert werden. Mit geometrischen Formen und geraden Linien, die dem Material
einen klaren Rahmen geben, wirkt es frisch und
modern. Als Meterware erhältlich kann das Wiener Geflecht auch für Do-It-Yourself-Projekte wie das Verkleiden von Regalen verwendet werden.