Wieder deutlich mehr Ausbildungsstellen als Ausbildungsplatzsuchende – Ausbildungsmarktbilanz 2018/2019
Erneut war die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen im Beratungsjahr 2018/ 2019 höher als die Zahl der gemeldeten Bewerber. Dies eröffnete gute Chancen für junge Menschen, eine passende Ausbildungsstelle zu bekommen.
Vielzahl an Ausbildungsmöglichkeiten
Gleichwohl waren zum Bilanzstichtag am 30. September 2019 noch nicht alle Bewerber versorgt und knapp 200 Ausbildungsstellen blieben unbesetzt. „Erfreulich ist die Vielzahl der Ausbildungsmöglichkeiten und die hohe Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen in unserem Agenturbezirk und in der Region. Sehr viele Jugendliche konnten deshalb auch ihren Ausbildungswunsch realisieren.
Während bundesweit etwa rund die Hälfte der Bewerberinnen und Bewerber in eine Berufsausbildung einmündete, waren es im Landkreis Ludwigsburg wieder knapp über 60 Prozent“, freut sich Martin Scheel, der Leiter der Ludwigsburger Arbeitsagentur.
Ausbildungsstellenmarkt im Landkreis
Von Oktober 2018 bis September 2019 meldeten die Unternehmen und Verwaltungen aus dem Landkreis Ludwigsburg dem Arbeitgeber-Service 3.192 Berufsausbildungsstellen, 143 oder 4,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Besonders viele Ausbildungsstellen gab es für die Berufe Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Kaufmann/-frau-Büromanagement, Industriekaufmann/-frau, Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r und Verkäufer/in. Auch für die Berufe Fachkraft- Lagerlogistik, Medizinische/r Fachangestellte/r, Kaufmann-/frau Groß-/ Einzelhandel, Mechatroniker/in und Industriemechaniker/in wurden zahlreiche Ausbildungsmöglichkeiten gemeldet.
Bis zum Stichtag am 30. September waren noch 196 Ausbildungsstellen (Vorjahr 421) zur Besetzung offen. Vor allem für Unternehmen, die Ausbildungsplätze im Einzel- oder Lebensmittelhandel, in der Zahnmedizin und im Handwerk zu besetzen hatten, verlief die Suche nach passenden Auszubildenden nicht immer erfolgreich.
Die Bewerbersituation im Berichtsjahr 2018/ 2019
Seit Beginn des Berichtsjahres am 1. Oktober 2018 meldeten sich 2.711 Jugendliche mit einem Ausbildungswunsch bei der Ludwigsburger Arbeitsagentur, 114 Bewerber oder 4,0 Prozent weniger als im Vorjahr. Bei den Jugendlichen standen besonders die Berufe Kaufmann/-frau –Büromanagement, Industriekaufmann/-frau, Industriemechaniker/in, KfzMechatroniker/in, Medizinische/r Fachangestellte/r sowie Verkäufer/in hoch im Kurs. Rein rechnerisch entfielen damit, wie im Vorjahr, auf 100 Bewerber 118 Ausbildungsstellen.
Die meisten Bewerberinnen und Bewerber konnten mit einem passenden Angebot versorgt werden. So mündeten 1.654 junge Menschen (61 Prozent) in eine Berufsausbildung ein und 416 oder 15,3 Prozent entschieden sich für den Besuch einer weiterführenden Schule, eines Studiums oder Praktikums. Andere haben eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung (162 Personen) aufgenommen, einen gemeinnützigen Dienst oder eine Fördermaßnahme der Arbeitsagentur begonnen.
Obwohl ein breit gefächertes Ausbildungsplatzangebot vorhanden war, fanden 73 Bewerberinnen und Bewerber nicht den unmittelbaren Zugang in eine betriebliche Ausbildung oder in ein passendes Angebot, das waren 6,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Gründe hierfür sind vielschichtig und reichen von fehlender Mobilität, über einen schlechten Schulabschluss bis hin zu nicht realistischen Berufsbildern, an denen festgehalten wird.
Nachvermittlungsaktion im Herbst
Auch über den 30. September hinaus gab und gibt es noch Bewegung auf dem Ausbildungsmarkt. Auch jetzt melden sich noch junge Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen wieder auf der Suche nach einer Ausbildung sind, ebenso Betriebe, deren Ausbildungsstellen wieder frei geworden sind. Die Fachkräfte von Agentur und Jobcenter, zusammen mit ihren Partnern am Arbeitsmarkt, setzen ihre Vermittlungsaktivitäten daher weiter fort.