Das Qualitätssiegel Top-Ausbildungsbetrieb der Handwerkskammer ist auch in der Corona-Pandemie begehrt. Trotz erschwerter Bedingungen ließen sich in diesem Jahr zwei Betriebe die Qualität ihrer Ausbildung zertifizieren. Weitere zwei Betriebe haben sich 2020 erfolgreich rezertifiziert. Das Siegel wird seit fünf Jahren an Betriebe verliehen, die ihre Ausbildung einem kostenlosen Qualitätscheck der Handwerkskammer unterziehen. Unterstützt werden sie dabei von einem Team von Qualitätsbotschaftern, bestehend aus einem Ausbildungsberater der Kammer und einem externen Berater aus dem Bereich Berufsausbildung. In mehreren Terminen analysieren diese gemeinsam mit dem Betrieb die aktuelle Ausbildung und finden so heraus, wo noch etwas verbessert werden könnte. Insgesamt 45 Betriebe nutzten diese intensive Beratung bereits erfolgreich und dürfen sich mit dem Qualitätssiegel schmücken.
Mit Qualität Azubis gewinnen
»Wir konnten schon zwei Auszubildende dadurch gewinnen«, freut sich etwa Oliver Lehrach, Betriebsleiter und stellvertretender Geschäftsführer der Hofmann GmbH aus Blaufelden. Der Metallbau-Betrieb hat bereits zum zweiten Mal seine Ausbildung auf den Prüfstand gestellt. »Es schadet nie, die internen Prozesse von Außenstehenden durchleuchten zu lassen. Auch in diesem Jahr wurden uns Potentiale aufgezeigt, die es nun umzusetzen gilt«, so Lehrach.
Bereits zum dritten Mal hat das Autohaus Koch GmbH in Schwäbisch Hall die Zertifizierung als Top-Ausbildungsbetrieb erfolgreich durchlaufen. »Der Betrieb ist sehr engagiert und hat uns seine hohe Ausbildungsqualität wiederholt bestätigt«, erklärt Wilfried Jürgens, Ausbildungsberater der Handwerkskammer. So gibt es etwa regelmäßige Azubi-Stammtische zu bestimmten Themen der Ausbildung.
Trotz Startschwierigkeiten zum gefragten Profi
Neu als Top-Ausbildungsbetriebe ausgezeichnet wurde im Jahr 2020 Hartmann Fensterwerk GmbH & Co. KG aus Kirchardt. »Wir wollen mit der Teilnahme das Handwerk wieder nach vorne bringen«, erklärt Glasermeister Tobias Hartmann. Er hat die Erfahrung gemacht, dass auch aus Azubis mit Startschwierigkeiten tolle Fachkräfte werden können. Marion Wurst, Ausbildungsberaterin der Kammer, kann das bestätigen: »Auszubildende sind Rohdiamanten. Diese zu wertvollen Handwerksprofis zu schleifen, ist die Aufgabe der Betriebe. Dazu gehört neben der Vermittlung der fachlichen Kenntnisse heute mehr denn je auch der pädagogische Aspekt«, erklärt sie.
Hohe Wertigkeit
Der zweite neue Top-Ausbildungsbetrieb 2020 ist die Metzgerei Schwäbische Wurst-Spezialitäten Nothwang GmbH & Co. KG aus Bad Friedrichshall. »Wir haben an der Zertifizierung teilgenommen, weil das Siegel eine Herausforderung darstellt. Wir wollen die Ausbildung kontinuierlich verbessern«, erklärt Mareike Mayer, die bei Nothwang für die Personalentwicklung zuständig ist. Wichtig ist ihr aber auch die Außenwirkung: »Da man sich das Siegel nicht kaufen kann, sehen wir darin auch eine sehr hohe Wertigkeit. Wir hoffen, dadurch unsere Attraktivität zu erhöhen und bei der Suche nach Auszubildenden einen weiteren Pluspunkt zu haben.«