Ausbildung Klinikum Esslingen
Ärzte sind angesehen, verdienen gut und helfen anderen Menschen – die Gesundheitsbranche boomt und der Arztberuf steht ganz oben auf der Wunschliste vieler junger Menschen. Doch es muss nicht immer ein Medizinstudium sein – MORIT Z sprachen mit Tina Frisch und Rabia Arli über ihre Ausbildung am Klinikum Esslingen.
Frau Frisch, Frau Arli, stellen Sie sich bitte kurz vor?
Frisch: Mein Name ist Tina Frisch, ich bin 18 Jahre und bin im zweiten Jahr meiner dreijährigen Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen.
Arli: Ich heiße Rabia Arli und ich bin 23 Jahre. Ich mache seit einem Jahr eine Ausbildung zur Gesundheits und Krankenpflegerin und beginne im nächsten Jahr parallel ein Studium Angewandte Gesundheitswissenschaft an der DH BW – so habe ich nach insgesamt vier Jahren eine Ausbildung und einen Bachelor.
Was haben Sie vor der Ausbildung gemacht?
Frisch: Nach meinem Realschulabschluss habe ich ein Jahr Bundesfreiwilligendienst an einer Schule für körperlich und geistig behinderte Kinder absolviert. Außerdem habe ich etliche Praktika vom Steuerberater bis zu einer Zahnarztpraxis gemacht, um mehr über unterschiedliche Berufe zu erfahren.
Arli: Nach der Fachhochschulreife wollte ich eigentlich das Abitur an einem Technischen Gymnasium machen, um danach Medizin zu studieren. Das hat mir nicht gefallen, weil es sehr theoretisch wurde. Ich hab dann zur Orientierung ein Freiwilliges Soziales Jahr am Klinikum Esslingen gemacht.
Sind das Ihre Traumberufe?
Frisch: Auf jeden Fall. Das Kaufmännische, der Umgang mit Zahlen liegt mir. Ich wollte aber auf jeden Fall auch mit Menschen zu tun haben. Und diese Kombination gefällt mir jetzt sehr gut. Insofern hat sich die Berufsberatung der Arbeitsagentur ausgezahlt, denn der Beruf ist ja noch relativ jung – ich kannte den vorher gar nicht.
Arli: Während des FSJ ist das mein Traumberuf geworden. Auch, weil die Arbeit nicht so theoretisch ist wie die eines Arztes – ich will ganz direkt mit Menschen arbeiten. Und als ich gehört habe, dass ich hier zusätzlich studieren kann, war für mich alles klar.
Und warum am Klinikum Esslingen?
Frisch: Eine Bekannte, die hier arbeitet, hat nur Gutes über das Klinikum erzählt. Und außerdem wohne ich in der Nähe. Ich habe mich, nachdem ich mir die Website angesehen habe, ganz spontan per Email beworben. Darauf bekam ich eine Einladung zum Vorstellungsgespräch an einem Bewerbertag und noch am gleichen Tag die Zusage.
Arli: Meine Schwester hat hier bereits ein Praktikum absolviert. Mein Praktikum während der Schulzeit und das FSJ waren so toll – da habe ich mich auch beworben. Mit einer »klassischen« Bewerbungsmappe übrigens. Ich hatte auch ein Vorstellungsgespräch und bekam ebenfalls wenige Tage später eine Zusage.
Wie sieht ein typischer Ausbildungstag aus?
Frisch: Ein bis zwei tage pro Woche habe ich Berufsschule. In der Klinik durchlaufe ich verschiedene kaufmännische Abteilungen wie z.B. das Patientenmanagement. Außerdem komme ich aber auch in medizinische Abteilungen wie die Notaufnahme oder die Kardiologie. Dadurch habe ich einen Überblick, was hinter der Verwaltung direkt am Patienten passiert. die Aufgaben sind extrem abwechslungsreich.
Arli: Ich habe alle sechs Wochen Blockunterricht an der klinikeigenen Schule mit Fächern wie Biologie, Pflege, oder Recht. Im Krankenhaus ist ein Umlauf vieler Stationen während der Ausbildung vorgesehen. Dadurch lerne ich den gesamten Klinikbetrieb kennen und kann mir schon während der Ausbildung einen Überblick verschaffen. Auf jeder Station werden wir regelmäßig mit praktischen Übungen angeleitet, danach arbeiten wir, natürlich unter Aufsicht, weitgehend selbständig. Da jedes Team auf jeder Station anders organisiert ist und die Aufgaben je nach Station sehr unterschiedlich sind, lernt man eigentlich jeden Tag etwas Neues.
Sind ihre Erwartungen bisher erfüllt?
Frisch: Ich habe mir das so vorgestellt. Ich kann hier sehr selbständig arbeiten, an echten Aufgaben mit den Kollegen. Ich werde als vollwertige Arbeitskraft eingesetzt und bin dann abends auch stolz, wenn ich etwas geschafft habe.
Arli: Ich bin von der Schule positiv überrascht: Die Lehrer haben immer Zeit, sind immer ansprechbar, man bekommt immer eine Antwort. da habe ich auf dem technischen Gymnasium ganz andere Erfahrungen gemacht. Mein Eindruck: Es wird alles dafür getan, dass die Schüler Erfolg haben. Und man wird auch auf allen Stationen gut geführt: Man bekommt alles gezeigt und erklärt und kann danach in eigener Verantwortung arbeiten – unter Kontrolle, aber selbständig.
Was gefällt Ihnen am besten?
Frisch: Die Arbeit mit Zahlen z.B. in der Finanzbuchhaltung. Wenn ich mein kaufmännisches Wissen anwenden kann.
Arli: Alles (lacht). Im ernst: Jede neue Station finde ich nach ein paar Tagen so toll, dass ich am liebsten für immer dort bleiben möchte. Da kann ich nichts besonders herausheben.
Und was war bis heute das Highlight?
Frisch: Ich war mit einem Techniker im »Untergrund«. Alle Gebäude der Klinik sind mit unterirdischen Versorgungsgängen verbunden, da einmal hinter die Kulissen zu schauen war sehr spannend und interessant.
Arli: Mein Highlight kommt noch: Ich freue mich wahnsinnig auf den Einsatz im Kreißsaal.
Wo stehen Sie im Vergleich mit anderen Schülern an der Berufsschule?
Frisch: Ich habe Vorteile – da die Prüfungsaufgaben am Ende der Ausbildung alle auf ein Krankenhaus ausgelegt sind und mir deshalb die einzelnen Abläufe oder die Buchhaltung nicht fremd sind.
Arli: Alle Schüler und Schülerinnen sind ja vom Klinikum – da haben alle den gleichen Stand.
Haben Sie Tipps für unsere Leser?
Frisch: Wer eine kaufmännische Ausbildung mit dem gewissen Etwas sucht, ist beim Klinikum Esslingen genau richtig!
Arli: Ein Praktikum machen. So lernt man den Beruf, die Klinik und sich selbst am besten kennen – mir hat mein Praktikum und mein FSJ sehr geholfen, mich für einen Beruf zu entscheiden.
Wie geht es nach der Prüfung weiter?
Frisch: Ich hoffe ich werde übernommen. Hier gibt es so viele tolle Abteilungen – ich möchte hier weiter arbeiten.
Arli: Nach meinem examen möchte ich auch gern weiter beim Klinikum Esslingen arbeiten.
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