KfZ-Mechatroniker, Verkäufer, Erzieherin oder Arzthelferin: Das sind die klassischen Berufe, die einem in den Sinn kommen, wenn es um eine Ausbildung geht. Wer auf der Suche nach einem eher ungewöhnlichen Job ist, wird sicher fündig. Vom professionellen Ansteher über Glückskeksautor bis hin zum Sonnencreme-Butler: Zumindest der Spaßfaktor ist bei der Recherche im Netz garantiert. Doch darunter finden sich tatsächlich viele spannende Berufe, die sichere Zukunftsperspektiven bieten.
Mit der Entwicklung der Technik und der individuellen Vorlieben und Eigenheiten der Menschen entwickelt sich auch der Berufssektor weiter – Berufe oder ganze Berufsgruppen sterben aus, während neue hinzukommen. Manche dieser neuen Berufe erscheinen entweder unnötig oder gar fast schon dekadent, etwa der professionelle Ansteher. Natürlich ist das Anstehen in einer Schlange lästig, die meisten Menschen kämen wohl allerdings nicht auf die Idee, jemanden genau für diese Aufgabe anzuheuern. Dennoch erfreut sich dieser seltsame Berufszweig eines nicht zu leugnenden Wachstums – besonders in Italien scheinen professionelle Schlangesteher immer gefragter zu sein. Erstaunlicherweise findet man auch Berufe und Berufsgruppen, die wieder beliebter werden und ein unerwartetes Comeback feiern, vor allem im handwerklichen Bereich. Handwerk bedeutet Präzision, Kreativität und Leidenschaft. Wer eine Ausbildung in einem der traditionellen Handwerksberufen macht, kann sich sowohl sebstständig machen, in einem Kleinbetrieb tätig sein, aber auch in die große Industrie gehen. In vielen Industriezweigen - von Textilgewerbe über Holzverarbeitungen bis zur Lebensmittelindustrie - werden immer wieder Fachkräfte gesucht, die besonderes Wissen und Fertigkeiten mitbringen. Das betrifft nicht nur die »traditionellen« Handwerksberufe, sondern auch diejenigen, die lange Zeit als obsolet galten oder nur ein Nischendasein fristeten. Man denke etwa an den Glasbläser, den Bürsten- und Pinselmacher oder den Holzspielzeugmacher. Gerade diese Berufe zeichnen sich durch besondere handwerkliche Kunstfertigkeit aus. Sie mögen einem beim Stichwort »Handwerksberuf« nicht sofort in den Sinn kommen, wecken jedoch spätestens bei Betrachtung der Erzeugnisse Eindruck und Ehrfurcht. Von einer ganzen Reihe von Berufen darf man allerdings hoffen, dass sie nicht zurückkehren, der Henker etwa. Im Mittelalter war es eine unbeliebte, aber wichtige Profession – wie sonst sollte man sich Verbrechern oder anderer unliebsamer Menschen entledigen?
Drahtzieher
Nein, bei diesem Beruf geht es nicht um finstere Machenschaften, Hintermänner
Glasapparatebauer
Was man früher als den Lehrberuf »Glasbläser« bezeichnete, ist heute der »Glasapparatebauer«. Glasapparatebauer ist ein Handwerksberuf mit dreijähriger Lehrzeit, der zum Beispiel für die Wissenschaft essentiell ist – der aus dem Chemie-Unterricht in der Schule allseits bekannte und beliebte Erlenmeyerkolben wird beispielsweise von Glasapparatebauern hergestellt, ebenso wie viele weitere Gerätschaften, die in der Wissenschaft oder der Medizin verwendet werden. Der Beruf verlangt ein hohes Ausmaß an Geschicklichkeit und Fingerfertigkeit. Glas hat natürlich nicht nur einen sehr praktischen Anwendungszweck, sondern kann auch für Künstlerisches verwendet werden. Das Glasmuseum in Wertheim zeigt beispielsweise, was mit diesem Rohstoff alles geschaffen werden kann.
Ocularist
Der Ocularist ist mit dem Glasapparatebauer verwandt, hat sich aber noch stärker spezialisiert, und zwar auf Glasaugen. Dies mag ein Berufsfeld sein, das einem nur selten in den Sinn kommt, aber für Betroffene sind Ocularisten wichtige Handwerker. Der Verlust eines Auges ist ein herber Schlag und nur wenige Menschen wollen heutzutage ein Holzauge oder eine Augenklappe tragen – Piratenromantik hin oder her. Interessanterweise dauert die Ausbildung zum Ocularisten genau doppelt so lange wie die zum Glasapparatebauer. Neben handwerklichem Geschick ist auch Empathie nötig, da der Ocularist seine Patienten, die von einem Augenverlust traumatisiert sind, auch betreuen muss. In Deutschland ist dieser Beruf sehr selten.
Industriekletterer
Wer sprichwörtlich hoch hinaus möchte, sollte sich den Beruf des Industriekletterers näher anschauen. Industriekletterer führen in großen Höhen - wie etwa an Fassaden, Windkraftanlagen oder Brücken - unterschiedliche Montage-, Wartungs- und Reinigungsarbeiten durch. Auch im Bereich Dokumentation oder Gutachten in großer Höhe werden Industriekletterer eingesetzt. Dem Beruf des Industriekletterers geht in der Regel eine Ausbildung zum Gebäudereiniger, Techniker oder Handwerker voraus. In der Weiterbildung zum Industriekletterer werden spezielle Klettertechniken und wichtige Detals zum Arbeitsschutz vermittelt. Im Vergleich zu anderen Berufsfeldern ist der Industriekletterer sehr jung, in seiner aktuellen Form existiert er erst seit den 30ern.
Gamedesigner
Die digitale Spieleindustrie floriert, doch die Frage, wie die Spiele entstehen, stellt man sich nur selten. Beim Game-Design geht es um viel mehr als nur das »Zocken auf der Spielkonsole«. Ein Spiel zu entwickeln ist ein komplexer Prozess, der von der Entstehung der Idee, über die Entwicklung einer Storyline, bis hin zur Umsetzung von Charakteren in 2D- und 3D-Formate sowie das Programmieren von Sound und Grafik reicht. Die Fachkenntnisse eines Gamedesigners sind in der digitalen Branche sehr gefragt – und zwar nicht nur innerhalb der Spielindustrie. Gamedesigner unterstützen Unternehmen, wenn es um die Entwicklung von Software, 3D-Präsentationen oder animierten 3D-Modellen geht. Der Einsatzbereich reicht von Automobil- bis zur Gesundheitsindustrie.
Sprengberechtigte
Für Spannung und Nervenkitzel sorgt der Beruf des Sprengberechtigten. Umgangssprachlich spricht man auch vom Sprengmeister, Sprengberechtigter ist jedoch die korrekte Berufsbezeichnung. Sprengberechtigte planen und beaufsichtigen gezielte Sprengungen, wie etwa von alten Gebäuden oder von Steinbrüchen bei Rohstoff-Abbau. Darüber hinaus sind Sprengmeister in der Munitionsindustrie tätig oder kommen bei Entschärfung von Sprengmaterial zum Einsatz. Wer als Sprengmeister arbeiten möchte, muss ein gutes mathematisches Verständnis mitbringen und sehr gute Kenntnisse in den Fächern Chemie und Physik vorweisen können. Große Geschicklichkeit ist ebenfalls vonnöten, denn ein einziger Fehler reicht aus; jede Unachtsamkeit kann den Sprengmeister das Leben kosten.
Bogenmacher
Die Berufsbezeichnung ist doppeldeutig, da man vielleicht zuerst an Pfeil und Bogen denkt, gemeint ist jedoch der Instrumentenbogen für Violine, Viola, Cello oder Kontrabass. Beim Bogenmacher handelt sich um einen Handwerksberuf, die Ausbildung dauert drei Jahre. Instrumentenbögen werden überwiegend in Handarbeit gefertigt und bestehen aus Bogenstangen, Bogenfrösche und Bogenbeinchen, die vom Bogenmacher zusammengeleimt, -gelötet oder geschraubt. Bogenmacher ist nicht nur ein handwerklich anspruchsvoller Beruf, der großes Geschick verlangt, sondern kann auch künstlerisch fordernd sein, da Instrumentenbögen oft verziert. Natürlich kümmert sich der Bogenmacher auch im die Reparatur.
Pelzveredler
Echte Pelzmäntel sind in der Zwischenzeit für vielen Menschen entweder zu teuer oder schlicht moralisch nicht mehr vertretbar. Aber gibt es sie noch, die Pelzveredler, auch wenn ihr Beruf inzwischen zu den seltensten Berufen des Lande zählt – nur eine einzige Berufsschule findet sich auf deutschem Boden, und zwar in Reutlingen. Die Ausbildung dauert drei Jahre und verlangt ein hohes Maß an Geschicklichkeit, da tagtäglich bei der Umwandlung von Tierfellen zu Pelzen mit gefährlichen Chemiekalien gearbeitet wird. Diese machen auch ein naturwissenschaftliches Grundwissen nötig. Die Arbeitsweise eines Pelzveredlers hat sich seit vielen Jahrhunderten kaum verändert, noch immer sind Muskelkraft und Handwerkskunst gefragt.
Sattler
Ein weiterer Beruf, der durch den technischen Fortschritt selten geworden ist. Als Pferde noch das Hauptfortbewegungsmittel waren, waren Sattler äußerst gefragt, doch die Verbreitung des Autos hat dem ein Ende gemacht. Dennoch gibt sie noch – unter anderem auch, weil sie sich nicht nur um Sättel kümmern. Diese werden natürlich primär im Reitsport verwendet. Neben der Reitsportsattelei gibt es noch zwei weitere Fachrichtungen, die Fahrzeugsattlerei und Feintäschnerei. Fahrzeugsattlerei beschäftigt sich mit Innenausstattung und Polsterung verschiedener Fahrzeuge. Die Feintäschnerei legt ihren Schwerpunkt dagegen auf Taschen und Koffer aus Leder. Da Sattler die uneingeschränkten Experten auf ihrem Gebiet sind, ist Kundenberatung zumeist ein wichtiger Tel des Berufs.
Croupier
Wer denkt bei dem Wort Casino nicht zuerst an James Bond und das spannende Agenten-Leben? Doch es muss auch jemanden geben, der hinter den Spieltischen sitzt. Diesen Job übernimmt der Croupier. Croupier ist kein staatlich anerkannte Beraufausbildung, weshalb jene, die diesen Beruf erlernen möchten, meistens direkt in Casinos oder speziellen Casinoschulen ausgebildet werden. Diese Ausbildung ist unvergütet, dauert allerdings, je nach Schule, auch nur zwei bis acht Monate und ist damit deutlich kürzer als die meisten anderen Ausbildungsberufe. Ein Croupier muss sich nicht nur in den Spielregeln und Winkelzügen aller gängigen Casino-Spiele bestens auskennen, sondern sich auch mit dem Thema »Spielsucht« beschäftigen. Da Croupiers mit viel Geld umgehen, ist ein einwandfreies Führungszeugnis nötig.
Erschrecker
Erschrecker ist definitiv kein klassischer Ausbildungsberuf, wird aber erstaunlich häufig ausgeübt. Zugegeben gehen die meisten Erschrecker dieser Tätigkeit nicht hauptberuflich nach, sondern üben sie als Nebenjob aus. Der Beruf übt eine ähnliche Faszination wie der des Schauspielers aus: Für einen Abend kann man die Haut einer völlig anderen Person schlüpfen. Selbst friedliebende Menschen verspüren hin und wieder den Drang, einfach auszubrechen und für einen Abend eine völlig andere, bösartige Identität anzunehmen. Für die meisten Erschrecker ist das Erschrecken eine Passion – eine Passion, für die sie auch noch bezahlt werden. Was könnte es schöneres geben als einen Job wie diesen?
Bird Controller
Auch dieser Beruf hat mit Erschrecken zu tun – allerdings sind die Opfer nicht Menschen, die sich am Erschrecktwerden erfreuen, sondern Vögel, weshalb der Bird Controller umgangssprachlich auch als »lebende Vogelscheuche« bezeichnet wird. Das ist ungerechtfertigt, denn Bird Controller, zu deutsch auch Fachkraft für biologische Flugsicherheit, ist ein wichtiger und verantwortungsvoller Job, der essentiell für das reibungslose Funktionieren eines Flughafens verantwortlich ist. Dabei geht es nicht nur darum, Vögel vom Flugfeld zu verscheuchen, sondern den Flughafen zu einem Ort zu machen, der für Vögel so unattraktiv ist wie nur möglich, zum Beispiel, indem der Bird Controlle dafür sorgt, dass jede potentielle Nahrungsquelle vom Flughafen verschwindet.
Glückskeksautor
Vielleicht keine Vollzeitbeschäftigung, aber doch zumindest ein attraktiver Nebenverdienst für Werbetexter, Redakteure und andere, schriftstellerisch begabte Menschen. Glückskeksautoren arbeiten zumeist als Freelancer, eine wirkliche Ausbildung gibt es nicht. Dennoch ist der Glückskeksautor unverzichtbar für den Erfolg seines Produktes, denn mal ehrlich, wer isst schon gerne Glückskekse. Jeder will nur wissen, welcher Spruch sich im Inneren des trockenen Gebäcks verbirgt – und sei es nur, um sich darüber lustig zu machen. Ein wenig Kreativität und poetische Begabung sollte man mitbringen, und natürlich sollte man vor Spott gefeit sein, denn wer sich als Glückskeksautor bezeichnet, könnte Gefahr laufen, verspottet zu werden. Dennoch ist es eine gefragte Profession.
Steinmetz
Egal ob es um die Restauration gefährdeter Denkmäler oder die Herstellung von Grabsteinen geht, Steinmetze sind ein gefragte Berufsgruppe. Steinmetze lernen ihr Handwerk im Rahmen einer dualen, dreijährigen Ausbildung, die zum Beispiel in Restaurierungsbetrieben, Grabstein- oder Museumswerkstätten absolviert wird. Bei der Ausbildung zum Steinmetz gibt es zwei verschiedene Schwerpunkte, die im dritten Ausbildungsjahr gewählt werden: Steinmetzarbeiten oder Steinbildhauerarbeiten. Im Vergleich zu früheren Jahrhunderten ist die Arbeit des Steinmetzes heute weitaus leichter geworden, da es inzwischen eine Vielzahl an unterschiedlichen Maschinen gibt, die das Handwerk enorm erleichtern. Dennoch verbindet der Beruf wie kein zweiter handwerkliches Geschick mit Muskelkraft.
Kartograf
Ein weiterer Beruf, der bereits eine Geschichte von mehreren tausend Jahren hat. Bereits in der Antike wurden Karten gezeichnet, der Begriff selbst existiert jedoch seit 1830. Während mittelalterliche Karten zwar äußerst phantasievoll, aber bei der Wegfindung nicht gerade hilfreich waren, müssen moderne Karten so akkurat wie möglich sein. Die Ausbildung zum Kartografen findet dual statt und dauert in der Regel drei Jahre. Wichtige Grundlagen sind eine Begabung in den Bereichen Geographie, Mathematik, aber auch Deutsch und Informatik. Zusätzlich ist natürlich eine ordentliche Portion Kreativität gefragt. Je nach dem, welche Art von Karten angefertigt werden sollen, können andere Disziplinen natürlich ebenfalls wichtig sein.
Puppendoktor
Der Puppendoktor als solcher ist kein klassischer Ausbildungsberuf, die meisten Vertreter dieser Zunft stammen aus dem handwerklichen Berufsfeld und haben sich ihre Kenntnisse »zusammengesucht«, denn zu den benötigten Fähigkeiten gehört zum Beispiel malen, modellieren und nähen. Es gibt nur noch wenige Puppendoktoren, da die hochwertige und aufwändig hergestellte Puppen inzwischen eine Seltenheit sind – die meisten werden aus Plastik gefertigt und weggeschmissen, wenn sie kaputt gehen. Puppendoktoren werden primär von Museen oder Spielzeugsammlern beschäftigt, um Unikate oder Antiquitäten zu restaurieren. Auch Puppendoktor ist ein Beruf, der großes handwerklickes Geschick verlangt.
Bodypainter
Als Bodypainter schafft man Kunst auf menschlichem Körper. In den letzten Jahren ist daraus eine ganze Branche geworden. Bodypainter werden für Fotoshootings oder Messen gebucht. Sie arbeiten nach den Vorgaben der Kunden oder entwerfen eigene Kunstwerke. In den letzten Jahren hat sich daraus eine ganze Branche entwickelt. Die einen malen außergewöhnkliche Motive, die anderen spielen mit optischer Täuschung, oft gilt auch - je lebensechter, je extremer, desto besser. Wem also der Beruf des Malers, Zeichners oder Kunstlehrers nicht kreativ genug ist, sollte sich das Berufsbild eines Bodypainter anschauen. Es ist ein Beruf mit unterschiedlichen Facetten und vielen Entfaltungsmöglichkeiten. Der Fantasie und Kreativität sind beim Bodypainting keine Grenzen gesetzt.
Graveur
Gegenstände wie Ringe oder Kettenanhänger, die den Namen der besten Freundin oder einer besonderen Person tragen. Siegerpokale, auf denen der Name der stolzen Mannschaft verewigt wird. Graveure setzen mit viel Feinarbeit und Fingerspitzengefühl diese Aufschriften auf harte Oberflächen. Zuvor müssen Skizzen angefertigt und alles ganz genau bemessen werden. Wer als Graveur arbeiten will, braucht ein gutes Auge für Detailarbeit. Oft sind die Gravuren so winzig, dass sie kaum zu erkennen sind. Aber es werden nicht nur Buchstaben und Zahlen auf Oberflächen gesetzt, sondern zum Beispiel auch besondere Symbole. Daher müssen Graveure nicht nur über ein gutes technisches Know-how verfügen, sondern auch einen Sinn für Ästhetik und Kreativität haben.
Ansteher
Es gibt wohl kaum Menschen, die freiwillig und gern in der Warteschlange stehen. Doch für manche Meschen gehört es tatsächlich zum beruflichen Alltag. In den USA ist es ganz normal, dass man sich einen profesionellen Ansteher anmietet, um sich selbst das nervige Warten in der Schlange zu ersparen. Mittlerweile gibt es sogar Line-Standing-Agenturen: Sie vermitteln professionelle Ansteher, die den ganzen Tag nichts anderes machen, als den Platz in der Warteschlage zu belegen und darauf zu warten, bis sie von ihrem Auftraggeber abgelöst werden. Ob für einen Anwalt vor einen großen Kongress oder für einen vielbeschäftigten Geschäftsmann vor einer Veranstaltung: Professionelle Ansteher übernehmen diie lästige Aufgabe des Wartens.
Uhrmacher
Die Tätigkeit eines Uhrmachers erfordert viel Konzentration und handwerkliches Geschick. Während der dreijährigen Ausbildung lernen die angehenden Uhrmacher nicht nur wie man Uhren herstellt, sondern sie auch repariert, wartet und prüft. Uhrmacher sorgen dafür, dass alles richtig tickt. Neben Uhren stellen Uhrmacher auch andere Zeitmessgeräte her. Die Uhren werden entweder handwerklich oder industriell hergestellt. Mittlerweile arbeitet man mit modernsten Technologien und lernt die klassischen Elemente des Uhrmacherhandwerks kennen. Die Ausbildung ist vielfältig und erfordert höchste Sorgfalt. Uhrmacher haben vor allem mit Kleinteilen zu tun. Das erfordert sehr viel handwerkliches Geschick und oft auch Geduld.
Tatortreiniger
Schutzkleidung, Maske und ziemlich starke Nerven: Die Aufgabe des Tatortreinigers besteht darin nach einem Verbrechen, Unfall oder natürlichen Tod eines Menschen die Spuren zu sichern und den Ort des Geschehens fachgerecht zu reinigen. Wer als Tatortreiniger arbeiten möchte, muss psychisch und physisch stabil sein. Insbesondere, wenn der Tote über eine längere Zeit nicht gefunden wurde wird die Arbeit zu einer Herausforderung. Der Tatortreiniger muss seine Arbeit gewissenhaft erledigen - unter anderem auch zum Schutz seines Teams und der anderen Menschen, die diese Räume und Orte später betreten und nutzen werden. Eine vorgeschriebene Ausbildung zum Tatortreiniger gibt es nicht. Wer sich zuvor zum staatlich geprüften Desinfektor ausbilden lässt, hat gute Chancen später als Tatortreiniger zu arbeiten.
Diamantschleifer
Bevor ein funkelnder Diamant an einem Ring oder in einer Kette seinen vollen Glanz entfalten kann, muss er von einem Diamantschleifer in die richtige Form gebracht und vom trüben Kohlenstoff in einen kostbaren Diamanen verwandelt werden. Der Diamantschleifer muss die Struktur des Diamantes erkennen und darüber entscheiden können, ob der Stein für Schmuck oder doch lieber in der Industrie eingesetzt werden soll. Die Ausbildung zum Diamantschleifer dauert drei Jahre. Ergänzt wird der praktische Teil im Betrieb durch theoretischen Grundlagen in der Berufsschule. Im dritten Lehrjahr kann man sich entscheiden, ob man sich auf Schmuck- oder Industriediamanten spezialisieren will. Dabei muss er zwischen einen feinen Schmuckdiamanten und bruchfesten Industriediamanten unterscheiden können.
Destillateur
EIn Destillateur ist ein Experte, wenn es um Alkohol geht. Die duale Ausbildung dauert drei Jahre. In dieser Zeit lernt man unterschiedliche Alkoholsorten herzustellen - von Wein über Likör bis Obstbrand. Ein Destillateur weiß genau, in welchem Verhältnis er Getreide oder Früchte mit Alkohol zusammensetzen soll, damit am Ende ein hochwertiges Produkt entsteht. Denn unsauber produzierte Spirituosen führen nach dem Konsum schneller zu Kopfschmerzen. Im Rahmen der Ausbildung erfährt man, welche chemische Prozesse beim Brennvorgang ablaufen und lernt viele Rezepte unterschiedlicher alkoholischer Getränke. Ein Destillateur setzt die Zutaten nicht nur zusammen, sondern nimmt auch eine Riech- und Geschmackprobe der produzierten Produkte.
Thermometermacher
Im Leben kommt es ot auf die richtige Temperatur an. Um diese zu messen, werden Thermometer eingesetzt - sowohl für Industrie, als auch in der Medizin und im alltäglichen Leben. Ein Thermometermacher braucht viel handwerkliches Geschick, um aus Glasröhren Thermometer herstellen zu können. Die Thermometer müssen nicht nur geformt, sondern auch entsprechend mit Messflüssigkeit gefüllt werden. Die Thermometermacher müssen sich also sehr gut mit Null- und Siedepunkten und mit der Beschaffenheit des Glasmaterials auskennen. Während der dreijährigen Ausbildung zum Thermometermacher arbeitet man nicht nur im Betrieb, sondern bekommt viele theoretische Grundlagen in der Berufsschule vermittelt.
Food-Stylist
Das Auge isst mit und deshalb erfreut sich der Beruf des Food-Stylisten immer größeren Beliebtheit. Sie kommen zum Einsatz, wenn bestimmte Gerichte oder Lebensmittel für Zeitschriften, Kochbücher oder Werbespots schön hergerichtet werden muss. Dabei greifen Food-Stylisten oft zu Tricks und verwenden zusätzliche Dekorationen, Farben, Glitzer und Lacke, um das Essen möglichst frisch und appetitlich aussehen zu lassen. Um als Food-Stylist arbeiten zu können, braucht man ein gutes Auge, ein bestimmtes Maß an fotografischen Talent und ein gutes Gespür für Farben und Formen. Die Tätigkeit erfordert viel Geduld, da es oft auf kleine Details ankommt. Und weil das Essen nicht auf dem Teller nicht immer das macht, was es soll, muss man oft mehrere Anläufe nehmen, bis das Bild tatsächlich für das Auge verzehrfähig ist.
Shout-Coach
Wer schon mal bei einem Heavy-Metal-Konzert war, wird die Lautstärke wohl nicht mehr so schnell wieder vergessen. Manche Menschen rümpfen auch die Nase, wenn sie diese Art von Musik hören. Doch was sich in den Ohren vieler Menschen wie einfaches Gebrüll anhört, ist in Wirklichkeit eine Kunst. Wer sich in dieser musikalischen Szene weiterentwicklen möchte und diese Gesangstechniken noch nicht so gut beherrscht, kann sich von einem sogenannten Shout-Coach unterrichten lassen. Shout, Fry, Growl, Gutturaler Gesang und False Chord: Viele Bezeichnungen für Stimmlagen sowie Gesangs- und Schreitechniken, die Rockern in der harten Musikszene einen gewissen Erfolg versprechen. Damit die richtigen Töne auch rauskommen, gehört die ensprechende Atemtechnik dazu. Ansonsten hustet man sich schnell tot.
BINNENSCHIFFER
Der Alltag eines Binnenschiffers ist alles andere als eintönig und langweilig. Er arbeitet sowohl an einem festen Ort, ist aber gleichzeitig auch viel unterwegs. Oft stehen auch tage- oder wochenlange Reisen an. Der Beruf eines Binnenschiffers umfasst alle Tägigkeiten rund um dsa Schiff - das Schiff beladen, Seekarten lesen, Steuern eines Schiffes und Anleiten seiner Crew. Während der Ausbildung muss der angehende Binnenschiffer alle Stationen und Abteilungen eines Schiffes durchlaufen. Der Job ist kein leichter - körperliche Anstrengungen sind vorprogrammiert. Man muss bei Sonne, Wind und Regen arbeiten, sowie Tag und Nacht einsatzbereit sein. Wer jedoch genug berufliche Erfahrung mitbringt, darf irgendwann auch sein eigenes Schiff steuern.
Warm-upper
Wer über eine gute Portion Humor verfügt und keine Angst davor hat, sich vor einer großen Anzahl von Menschen zum Affen zu machen, kann sich gern mal als Warm-Upper probieren. Sie treten zum Beispiel vor einer Sendung auf und stimmen das Publikum in die richtige Laune. Dabei erzählen sie Witze, spielen kleine Sketche oder versuchen einfach durch lustige Aktionen die Leute im Publikum zum Lachen zu bringen. Warm-Upper sind eine Art Animateure, die dafür sorgen müssen, dass vor Beginn der eigentlichen Show im Raum tolle Stimmung herrscht. Das ist oft nicht einfach, weil der Humor den Geschmack der Menschen im Publikum treffen muss. Dazu gehört auch eine gute Portion Mut und eine gewisse Ausdauer, wenn es nicht gleich auf Anhieb klappt.