Derzeit macht das Handwerk mit seiner Image-kampagne wieder deutschlandweit auf sich aufmerksam. Auch in der Region Heilbronn-Franken werben rund 50 neue Plakate für die Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten in über 130 Ausbildungsberufen. Denn in der Corona-Pandemie sei es wichtiger denn je, für die Ausbildung im Handwerk zu trommeln, so die Handwerkskammer Heilbronn-Franken.
Das Pandemie-Jahr 2020 hat deutlich gemacht, wie wichtig das Handwerk für Deutschland ist. Die Handwerker haben einen großen Beitrag geleistet, das Land am Laufen zu halten. Gleichzeitig fiel es den Betrieben schwerer denn je, Nachwuchs anzusprechen und zu gewinnen. In der Folge von Schulschließungen und dem Ausfall von Berufsorientierungsangeboten konnten auch in der Region weniger Ausbildungsplätze besetzt werden als noch im Vorjahr. Und das, obwohl Fachkräfte im Handwerk für die Zukunft dringend gebraucht werden.
»Die Erfahrungen in der Pandemie haben gezeigt: viele Handwerksberufe sind systemrelevant und dadurch auch in Krisenzeiten sicher. Jetzt gilt es, diese Faktoren den Menschen auch für ihre Karriereplanung bewusst zu machen«, erklärt der Präsident der Handwerkskammer Heilbronn-Franken, Ulrich Bopp mit Blick auf die Ergebnisse einer Forsa-Umfrage aus dem Jahr 2020. 94 Prozent der Befragten halten das Handwerk demnach für unverzichtbar. Schließlich gebe es wichtige Herausforderungen im Bereich Klimaschutz, Energie, Mobilität und Demografie zu meistern, die sowohl Schulabgängern als auch Quereinsteigern interessante Perspektiven bieten.
Davon wissen auch die vier neuen Botschafter des Handwerks zu berichten, die im Rahmen der Kampagne auf Plakaten, Anzeigen und in Videos zu sehen sind. Einer von ihnen ist Orthopädietechnik-Mechaniker Frank Purk (38) aus Hamburg, der stolz darauf ist, dass seine Prothesen Menschen mit Handicap nicht nur mobil, sondern auch wieder selbstbewusster machen. Die Orthopädietechnik ist einer von fünf Gesundheitsberufen im Handwerk, die angesichts der demografischen Entwicklung weiter an Bedeutung gewinnen.
Ebenfalls der Mobilität verschrieben hat sich Kfz-Mechatronikermeister Franz Rohsmeisl (30) aus Müncheberg in Brandenburg. Ihm haben es Oldtimer angetan, deren Restauration für ihn auch einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit bedeutet. Auf Umwegen kam dagegen Konditormeisterin Laura Schönberger (28) aus Regensburg zu ihrem Beruf. Zunächst Industriekauffrau, wagte sie einen beruflichen Neustart und hat im Handwerk
Sinn und Erfüllung gefunden. Das gilt auch für Spenglergesellin Luisa Buck (25) aus dem württembergischen Wildberg. Sie hat einen frauenuntypischen Beruf gewählt, der ihr aber beste Aussichten bietet, während sie mit ihrem Lieblingswerkstoff Blech an Dächern und Fassaden arbeitet. Alle Botschafter eint, dass sie ihre persönliche Berufung gefunden haben und das Handwerk sich positiv auf ihre Persönlichkeitsentwicklung ausgewirkt hat. Sie sind dank ihres Berufs reifer, selbstbewusster, zielstrebiger und vor allem erfüllter geworden. Sie wollen in ihrem jeweiligen Beruf sagen können: »Wir wissen, was wir tun.«
Alle Informationen unter www.hwk-heilbronn.de