Robert-Bosch-Krankenhaus
Pflege-Berufe
Das Herzzentrum im Stuttgarter Robert-Bosch-Krankenhaus wurde von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislauf-forschung e.V. (DGK) als sogenannte Überregionale Heart Failure Unit (HFU) zertifiziert.
Jeden Samstag fuhr Josef Leible (Name geändert) mit dem Rad zum Supermarkt. Auf dem Rückweg ging es mit den Einkäufen im Gepäck steil bergauf – für den sportlichen Mann kein Problem. Bis er im Frühjahr 2017 bemerkte, dass er plötzlich schnell erschöpft war, es mangelte ihm an Kondition, er geriet rasch „aus der Puste“ und schließlich wurde der Weg mit dem Rad zum unüberwindbaren Hindernis. Im Stuttgarter Robert-Bosch-Krankenhaus diagnostizierten die Ärzte eine schwere Herzinsuffizienz, d.h. eine fortgeschrittene Herzschwäche. Die medikamentöse Therapie war bei dem heute 62-jährigen schnell ausgereizt. Weil das eigene Herz nicht mehr in der Lage war, die Durchblutung des Körpers aufrecht zu erhalten, konnte nur noch ein ventrikuläres Unterstützungssystem, auch Kunstherz genannt, helfen. „Ein Kunstherz bringt über viele Jahre die Lebensqualität zurück, ermöglicht einen relativ mobilen und unabhängigen Alltag und überbrückt die Zeit bis zu einer Transplantation“, erklärt Prof. Dr. med. Ulrich F. W. Franke, Chefarzt der Abteilung für Herz- und Gefäßchirurgie.Die steigende Zahl an Herzschwächepatienten erfordert interdisziplinäre Versorgungsstrukturen, um eine einheitliche Behandlung der akuten und chronischen Herzinsuffizienz gewährleisten zu können. Diese Strukturen bietet das Herzzentrum im Robert-Bosch-Krankenhaus, das es seit fast 25 Jahren gibt und von der Abteilung für Kardiologie und der Abteilung für Herz- und Gefäßchirurgie getragen wird. Eine höchst anspruchsvolle Medizin, eine patientenorientierte Versorgung und eine rege Forschungstätigkeit sind die Säulen des Herzzentrums. „Es ist eines der wenigen Zentren in Baden-Württemberg, das die Bezeichnung ‚Überregionale Heart Failure Unit (HFU)‘ tragen darf“, sagt Prof. Dr. med. Heiko Mahrholdt, kardiologischer Leiter des HFU-Zentrums. Die Herzschwäche ist eine häufige Erkrankung, die auf sehr gutem Niveau von vielen Kliniken und niedergelassenen Kardiologen behandelt wird. Die Zertifizierung als überregionales Herzinsuffizienz-Zentrum soll als Anlaufstelle für die besonders fortgeschrittene Herzschwäche dienen. „Unter den verschiedenen Zertifizierungen für dieses Krankheitsbild ist das die höchste Auszeichnung, die die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. vergibt.“ Sie steht für eine qualitätsgesicherte, integrierte Versorgungstruktur und eine Behandlung auf höchstem medizinischem Niveau.Josef Leible kann inzwischen wieder Rad fahren. Zwar sind die Touren heute etwas entspannter als vor seiner Erkrankung, aber er sagt: „Ich bin unendlich froh, dass ich lebe – und das habe ich den Ärzten im Herzzentrum des Robert-Bosch-Krankenhauses zu verdanken.“
Über das Robert-Bosch-Krankenhaus
Das Robert-Bosch-Krankenhaus (RBK) geht auf eine private Initiative des Firmengründers Robert Bosch aus dem Jahr 1936 zurück. Trägerin des heutigen Krankenhauses, das 1973 eröffnet und seitdem mehrfach modernisiert wurde, ist die Robert-Bosch-Krankenhaus GmbH, deren alleinige Gesellschafterin die Robert Bosch Stiftung GmbH ist. Zum Krankenhaus gehören seit 2006 die Standorte Klinik Schillerhöhe in Gerlingen und Klinik Charlottenhaus in Stuttgart. Seit 1978 zählt das RBK zu den Akademischen Lehrkrankenhäusern der Universität Tübingen. Forschungsinstitute zur Klinischen Pharmakologie und zur Medizingeschichte sind dem Krankenhaus angegliedert.