Richard Eisinger tritt kurz in die Pedale, und schon setzt sich das dreirädrige Rollstuhl-Fahrrad in Bewegung. „Geht ganz leicht“, staunt der Mitarbeiter der Johannes-Diakonie, der im Haus Birkenhof am Standort Schwarzach in der Begleitung von Menschen mit Behinderung arbeitet. Zwar befindet sich auf der Plattform vor dem Lenker noch kein Passagier mit Rollstuhl, doch auch diesen zu transportieren wäre dank des Elektromotors für Eisinger kein Problem.
Zwei Therapie-Fahrräder im Wert von insgesamt rund 31500 Euro hat die Johannes-Diakonie für ihren Standort Schwarzach beschafft. Möglich wurde der Kauf dank einer vollständigen Kostenübernahme durch die Aktion Mensch. Zu dem Rollstuhltransport-Fahrrad kommt eine Rikscha, auf deren Vorderbank bis zu drei Personen Platz nehmen können. Sobald die Johannes-Diakonie-Mitarbeitenden eingewiesen sind und die Transport-Fahrräder ausgiebig getestet haben, können sie Menschen mit Behinderung auf den Rädern mitnehmen.
Bereichsleiterin Christa Ketterer-Barrioluengo freut sich über die Fahrräder und die vielen neuen Möglichkeiten, die sich für die Freizeitgestaltung der Bewohnerinnen und Bewohner in den Häusern Birkenhof und Kraichgau eröffnen. „In beiden Häusern leben Menschen, die körperlich stark eingeschränkt sind“, sagt sie bei der Übergabe. An Touren mit herkömmlichen Fahrrädern war bisher kaum zu denken. Doch dank der neuen Transportfahrräder könnten die Mitarbeitenden zusammen mit ihren Klientinnen und Klienten Fahrrad-Fahrten unternehmen und die naturnahe Umgebung erkunden. Auf einem Fahrrad die Nase im Wind zu haben – für viele eine unbekannte Erfahrung, erklärt Christa Ketterer-Barrioluengo. „Damit tut sich für die Menschen, die bei uns leben, eine neue Lebenswelt auf.“