Einen gelungenen Start in die neue Beko BBL-Saison legten die MHP RIESEN Ludwigsburg hin. Am Sonntagnachmittag setzten sich die Ludwigsburger mit 78:65 beim Aufsteiger GIESSEN 46ers durch. Dabei überwanden die MHP RIESEN einen kapitalen Fehlstart und gewannen mit zunehmender Spieldauer die Kontrolle. Bereits am Mittwoch (7. Oktober, 20 Uhr, MHPArena) steht das erste Heimspiel gegen Tübingen an. Zum ersten Mal seit 2008 startete Ludwigsburg in der Fremde in eine neue Spielzeit. Das Match beim Ligarückkehrer GIESSEN 46ers gewannen die MHP RIESEN dank guter Defense und starker Unterstützung durch die Bank, allen voran Alvaro Munoz (14 Punkte) und Shawn Huff (15 Punkte).
Als erste Formation schickte John Patrick die Fünf bestehend aus Rocky Trice, David McCray, Tekele Cotton, Adam Waleskowski und Jon Brockman auf das Parkett der Gießener Sporthalle-Ost. Gießen erwischte mit der Aufstiegseuphorie im Rücken aber den wesentlich besseren Start und lag mit zwei schnellen Dreiern rasch in Führung. Ludwigsburg agierte zu Beginn sehr zerfahren und musste den Gastgeber in der Folge sogar noch weiter davon ziehen lassen (4:16). Mit zunehmender Spieldauer fanden die Barockstädter aber in den Tritt. Ein energischer 13:0 Lauf sorgte noch im ersten Viertel für den ersten Führungswechsel des Abends. 16:1 lautete der Zwischenspurt der RIESEN am Ende des ersten Durchgangs und Ludwigsburg führte mit 20:19.
Nach einem schön freigespielten Wurf netzte Shawn Huff einen Dreier zur 29:23 Führung früh im zweiten Spielabschnitt ein. Danach versuchten es die MHP RIESEN aber zu sehr von jenseits der Dreierlinie zu erzwingen – mit ausbleibenden Erfolg. Gießen schlug hieraus Kapital und glich Mitte des Spielabschnitts zum 29:29 aus. Ein agiler Alvaro Munoz präsentierte sich in seinem ersten Beko BBL-Spiel in guter Form. Seine 11 Punkte in der ersten Halbzeit trugen maßgeblich zur erneuten Führung und einem 42:33 Vorsprung der MHP RIESEN nach 20 Spielminuten bei.
Im dritten Viertel hatten die Mannen von John Patrick die Partie zunächst weiter im Griff. Nach frühen Foulproblemen von Jon Brockman (4. Foul)und Jason Boone (3. Foul) schmolz der Vorsprung aber in der Folge auf drei Zähler zusammen, auch weil die Offense der RIESEN nicht mehr so effektiv punkten konnte wie noch zu Beginn des Spielabschnitts. In Suleiman Braimoh hatten die Mittelhessen derweil den überragenden Akteur des Abends auf ihrer Seite. Braimohs 21 Punkte nach drei Vierteln legten die Basis für eine spannende Schlussphase (59:56 für Ludwigsburg).
Rocky Trice nahm nun das Heft des Handels in die Hand. Fünf schnelle Punkte des Guards vergrößerten das Polster Ludwigsburgs wieder ein wenig (64:56). Das verlieh den MHP RIESEN die nötige Ruhe in der stets stimmungsvollen Sporthalle-Ost. Die 46ers um den bis dahin überragenden Braimoh blieben minutenlang ohne Zähler, so dass die Barockstädter das Ergebnis wieder klarer gestalten konnten (74:60). Den greifbar nahen Erfolg ließen sie sich in der Endphase der Begegnung nicht mehr nehmen.
Mit 78:65 entführen die MHP RIESEN die Punkte aus Gießen.Rocky Trice gestaltete die Partie mit 17 Punkten und 8 Assists umsichtig und ließ so vergessen, dass Ludwigsburg ohne den nominell ersten Spielmacher antrat. Stark auch der Auftritt von Brad Loesing, der 10 Punkte und 3 Assists beisteuerte.
Punkte MHP RIESEN Ludwigsburg: Trice 17, Huff 15, Munoz 14, Brockman 13, Loesing 10, Cotton 5, O'Neale 2, Waleskowski 2, Boone, McNaughton, McCray, Armbrust (n.e.)
Punkte GIESSEN 46ers: Braimoh 21, Hobbs 13, Di Leo 9, Ibekwe 6, Zazai 5, Wells 5, Bartolo 4, Lischka 2
Die Stimmen zum Spiel:
John Patrick (Headcoach MHP RIESEN Ludwigsburg): Das war heute eine schwierige Partie, denn Gießen war sehr gut auf unsere Fullcourt-Presse vorbereitet. Wir waren anfangs etwas nervös. Später sind wir besser in unser System gekommen und haben bessere Transition-Defense gespielt. Das Momentum hat sich dann auf unsere Seite gedreht. Ein besonderes Kompliment an Brad Loesing, der heute sehr gut auf der Point Guard-Position gespielt hat.
Denis Wucherer (Headcoach GIESSEN 46ers): Herzlichen Glückwunsch an John zu einem verdienten Sieg. Ludwigsburg war einfach insgesamt über 40 Minuten solide, wir nicht. Wir hatten Phasen, in dem wir unser Tempo spielen konnten, in den entscheidenden Phasen sind uns aber Fehler in der Offensive und Defensive unterlaufen, die so nicht in der BBL passieren dürfen. Auf diesem Niveau wird das gnadenlos bestraft. Daher hat Ludwigsburg absolut verdient gewonnen.