Foto: Opus GmbH / Reiner Pfisterer
Max Herre bei den Jazzopen
„Schön, dass du wieder da bist. Wir ham uns lang nicht mehr gesehen“ – als Joy Denalane den Refrain von „Erste Liebe“ anstimmte, gab es wohl niemanden auf dem Ehrenhof des Neuen Schlosses, den das kalt ließe. Am wenigsten wahrscheinlich den Hauptprotagonisten des Abends: Max Herre. Auf Wikipedia wird er als „Sohn der Stadt Stuttgart“ geführt und auch wenn er inzwischen nicht in der Schwabenmetropole wohnhaft ist, die Schwaben feiern ihn als den Seinen. Er ist hier aufgewachsen, es ist für ihn ein besonderes Gefühl, hier auf dem Schlossplatz auf der Bühne zu stehen. Daraus macht er keinen Hehl. Wer genau aufzählen kann, wie oft er an diesem Abend „Stuggi-City“ herausposaunt, der verdient einen Orden. Gefühlt war es in jedem zweiten Satz. Die Liebe bei diesem Gast-, nein, diesem Heimspiel bei den diesjährigen Jazzopen am 10. Juli war groß, auf und vor der Bühne.
Diese Liebe wollten gleich eine ganze Handvoll von Herres Wegbegleitern mit ihm und dem Publikum teilen. Hinter ihm stand mit dem Kahedi Radio Orchestra, mit dem er sein aktuelles MTV unplugged Album eingespielt hat, ein starkes Orchester zur Seite, das einen Stilwechsel nach dem anderen auf die Bühne brachte. Rap, Soul, Reggae, Soul, bluesige Parts – die Ohren hatten zu keinem Zeitpunkt Langeweile. Darüber hinaus tauchte gleich eine ganze Reihe von Gastkünstlern vor dem Neuen Schloss auf. Neben Herres Frau Joy Denalane kamen Megaloh, Fetsum, Philip Poisel, Sekou und Gentleman. Es hatte etwas von einem Familientreffen inmitten seiner Freunde.
Musikalisch präsentierte Herre eine Zeitreise über fast zwei Jahrzehnte seines Schaffens. Es war Mitte der Neunziger als die Kolchose, ein Zusammenschluss Stuttgarter Künstler, u.a. mit Max Herre, Stuttgart den Ruf einbrachte, den die Stadt noch immer mit sich trägt: HipHop-Hauptstadt. Auch wenn die Zeiten sich heute geändert haben, Musiker von den Fantastischen Vier bis eben Max Herre ihrer Heimatstadt den Rücken gekehrt haben, wenn sie zurückkommen, ist es, als wären sie nie weg gewesen. Wenn Herre Freundeskreis' „A-N-N-A“, der ersten Hit und zeitgleich sein Durchbruch, anstimmt, wenn die Strophe „Anna, wie war das bei Dada“ erklingt, steht der Schlossplatz wie eine Wand hinter dem Musiker und stimmt lauthals im Chor mit ein. Von diesem ersten Hit, der 1997 erschien, bis zu Songs aus der jüngeren Vergangenheit war alles vertreten, von Kopfnicken bis Schwelgen. Mit „Halt dich an deiner Liebe fest“ beschloss Herre in der zweiten Zugabe den Auftritt und es war jedem klar, dass diese Liebe nie zu Ende gehen wird.
Alexander Steinle
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Reiner Pfisterer
Max Herre/Jazz Open 2015
Max Herre beim Konzert auf dem Schossplatz am 10.7.2015
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Max Herre beim Konzert auf dem Schossplatz am 10.7.2015
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Max Herre beim Konzert auf dem Schossplatz am 10.7.2015