Foto: Bastian Dörr
Das Hoffenheimer Team
Seit dem 6. Juli wird die Arbeit von Alexander Rosen, Direktor Profifußball, nicht unbedingt leichter sein. Für geschätzte 41 Millionen Euro transferierte die TSG Hoffenheim Roberto Firmino zum FC Liverpool, was ihn damit zum teuersten Bundesliga-Spieler aller Zeiten macht. Mit dieser Summe dürften die Marktpreise für etwaige Neuzugänge bei der TSG fluxartig in die Höhe geschnellt sein, denn schließlich will jeder etwas vom Kuchen abhaben. Nur gut, dass der sportliche Leiter zuvor schon seine Hausaufgaben gemacht hat. Nach der abgelaufenen Saison, wo man knapp das internationale Geschäft verpasst hat, war großes Reinemachen angesagt.
Sinnvoll verstärkt
Mit Andreas Beck und Sejad Salihovic verabschiedeten sich die letzten Aufstiegshelden aus dem Kraichgau. Während der Bosnier Salihovic (nach China) zuletzt keine Rolle mehr spielte, kam für viele der Abgang von Kapitän Beck zu Besiktas Istanbul überraschend, schaut man sich jedoch seine Leistungen über die gesamte Saison an, war seine rechte Seite oft der Schwachpunkt im Hoffenheimer Spiel.
Mit Anthony Modeste (1. FC Köln) und David Abraham (Eintracht Frankfurt) verließen ebenfalls zwei gute Fußballer die TSG, sie waren für das schnelle Spiel von Markus Gisdol wohl nicht die geeigneten Typen.
Mit der Verpflichtung von Innenverteidiger Fabian Schär gelang ein Achtungserfolg, denn an dem Schweizer WM-Teilnehmer waren viele namhafte Vereine interessiert.
Mit dem 23 Jahre alten tschechischen Nationalspieler Pavel Kaderabek wurde die rechte Seite verstärkt. Der »physisch starke und dynamische Außenverteidiger« erfülle genau die von der sportlichen Leitung definierten Ansprüche, »um unser Spiel auf das gewünschte Niveau weiterzuentwickeln«, sagte Rosen über ihn.
Mittelfeldakteur Jonathan Schmid kam vom SC Freiburg in den Kraichgau. Dynamisch und variabel steht in seinem Profil – somit ist er perfekt geeignet für das Hoffenheimer Spiel.
Im Sturm verpflichtete man schließlich Marc Uth. Der ehemalige deutsche U20-Nationalspieler kommt vom SC Heerenveen, wo er in der abgelaufenen Saison 15 Treffer in 32 Spielen erzielte. Gemeinsam mit Kevin Volland soll er das neue Traumpaar in der Offensive bilden.
Ausblick
Der Abgang von Firmino schmerzt, ihn gilt es zu ersetzen, deshalb könnte die TSG noch auf dem Transfermarkt tätig werden, ebenso sind weitere Abgänge nicht ausgeschlossen. Genügend Geld hat man in der Hinterhand, auch wenn die Firmino-Millionen nicht komplett in den Kader investiert werden.
Hoffenheim hat einen der jüngsten Kader in der Bundesliga, aber auch einen der talentiertesten, so dass eine Platzierung wie im Vorjahr kein Problem sein sollte, für eine höhere dürfte es in dieser Saison noch nicht reichen. Bastian Dörr