Foto: Manfred Löffler
Unicorns bei Deutsche Meisterschaft
Unicorns bei der Meisterfeier 2017
In einer nervenaufreibenden Partie sicherten sich die Unicorns im Oktober ihren dritten Titel beim German Bowl XXIX. Trainer Jordan Neuman hat sich im Gespräch mit MORITZ-Redakteurin Helen Gerstner zum Sieg, dem Saisonverlauf und der Zukunft geäußert
In einer spannenden Partie sicherten sich die Schwäbisch Hall Unicorns im Berliner Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark ihre dritte Deutsche Meisterschaft nach 2011 und 2012. Mit 14:13 bezwangen sie die Rekordmeister Braunschweig NewYorker Lions vor über 13.000 Zuschauern. Der elfmalige Meister Braunschweig hatte den German Bowl viermal in Serie gewonnen – die zurückliegenden drei Endspiele gegen die Unicorns.
Doch am 7. Oktober entthronen die Haller Braunschweig im vierten Versuch. »In der Minute, als wir das Halbfinale gegen Kiel gewonnen hatten, wurde uns klar, dass wir die Lions schlagen können. Unser Ziel war es, das Finale zu gewinnen und von diesem haben wir uns nicht abbringen lassen«, so Head Coach Jordan Neuman.
Starke Defensive & Championship-Drive
Nach den ersten Spielminuten des 39. German Bowls hatten viele noch geglaubt, dass sich die Schwäbisch Hall Unicorns wohl zum vierten Mal in Folge im Endspiel geschlagen geben müssen. Doch die Haller Defensive zeigte sich stark. »Ich war von der Leistung unserer Defensive nicht all zu überrascht. Sie hat uns immer im Spiel gehalten. Unsere Verteidigung war in den letzten Wochen sehr dominant. Wir haben sehr viel Zeit und Energie in die Verteidigung gesteckt, denn heutzutage braucht man in der GFL eine sehr starke Verteidigung, um die Meisterschaft zu gewinnen«, erklärte Neuman, der einen ganz besonderen Angriffszug, den von ihm als »Championship Drive« betitelten Zug, als Schlüsselmoment des Spiels bezeichnet. Mit acht Spielzügen nahmen die Haller fast fünf Spielminuten von der Uhr, bewegten den Ball 61 Yards nach vorne und rückten so den Sieg in greifbare Nähe.
Gemeinsam mit über 2.000 Fans feierten die Deutschen Meister im American Football ihren Titel schließlich auf dem Haller Marktplatz. »Ich war von dieser großen Unterstützung der Fans echt überrascht«, so der 33-jährige Coach, obwohl sich schon die ganze Saison über ein Zuschauerrekord bei den Heimspielen abzeichnete.
»Ich lebe für die Unicorns«
Neuman, der seine erste Saison in dieser Funktion mit einer Perfect Season und dem Meistertitel krönen kann, blickt positiv auf die vergangene Spielzeit zurück: »Die Deutsche Meisterschaft im ersten Jahr mit 17 Siegen zu gewinnen, spricht offensichtlich für ein erfolgreiches Jahr. Aber es war auch ein sehr hartes, weil wir viele Verletzungen hatten, mit denen wir umgehen mussten und es während einer Saison immer Hoch und Tiefs gibt. Auch Siggi Gehrkes (Anmerk. der Red.: ehemal. Head Coach, der 26 Jahre im Amt war) Einfluss auf diesen Erfolg ist sehr groß. Er hat die Unicorns zu dem gemacht, was sie heute sind. Ohne ihn wäre das Team nicht da, wo es jetzt ist«. Auch in der kommenden Saison will der gebürtige US-Amerikaner in seinem Amt bleiben. »ch möchte sehr lange mit den Unicorns zusammenarbeiten. Hier ist mein Zuhause und ich liebe das tägliche Programm. Es ist mehr als ein Job für mich, ich lebe für die Unicorns. Es gibt keinen anderen Ort, an dem ich lieber wäre«.
Wie es 2018 weitergeht? »Das Ziel ist immer, eine Meisterschaft zu gewinnen, das wird auch 2018 so sein. Wie jedes Jahr werden einige Spieler in den Ruhestand gehen oder weiterziehen und wir werden unser Bestes geben, um sie zu ersetzen«.