Erstmals haben die beiden Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten TSG Hoffenheim, Dr. Peter Görlich (52) und Frank Briel (44), ein gemeinsames Interview gegeben. Im Vereinsmagazin »Spielfeld« spricht das Duo über die neue Spielzeit mit Chefcoach Alfred Schreuder.
Es gibt eine veränderte Erwartungshaltung – auch nach den Verkäufen von Kerem Demirbay und Nico Schulz: »Das Geld, das wir einnehmen, werden wir nie im gleichen Maß wieder investieren, sondern müssen da einen intelligenteren Weg gehen, einen mit mehr Fantasie. Der ist natürlich auch etwas risikobehafteter«, so die Aussage der Geschäftsführer.
Auch in Zukunft setzt die TSG somit auf die Spieler der klubeigenen Akademie, wie Dr. Peter Görlich – neben dem Sport verantwortlich für die Geschäftsfelder Innovation, Internationalisierung, Marketing und Sales – betont: »Wir bauen auf den internen Transfermarkt, also auch auf die Spieler, die wir selbst in der Akademie entwickeln. Wir verpflichten Potenzialspieler, die bei uns den nächsten Schritt machen sollen und so ihren Marktwert signifikant steigern. Für bestimmte Spieler, wie jetzt für Ihlas Bebou, zahlen wir auch mal eine etwas höhere Ablösesumme. Aber es wird immer ein vernünftiges Limit für diesen Klub geben.«
Und Frank Briel, als Geschäftsführer neben dem Sport noch für Finanzen, Organisation, IT und Verwaltung zuständig, fügt mit Blick auf die neue Saison an: »Wir haben ein Set-Up, das uns nach allen objektiven Kriterien nicht auf das Siegerpodest fahren lässt. Nur wenn es mal rund läuft, die Strategie richtig war, die Boxen-Crew alles optimal gemacht hat und auch der Rennverlauf gut war, können wir vorn dabei sein, aber ansonsten gibt es unser Motor her, dass wir uns zwischen Platz fünf bis neun bewegen.«
Und weiter sagt er: »Natürlich hat die Teilnahme an der Champions League eine gewisse Erwartungshaltung erzeugt. Wir wollen nach Europa, aber haben mindestens neun Mitbewerber, die das gleiche Ziel haben, sieben davon können sogar wesentlich mehr wirtschaftliche Mittel für dieses Ziel einsetzen.«
Mit dem neuen Cheftrainer Alfred Schreuder soll in der nächsten Saison wieder angegriffen werden. »Alfred bringt seinen eigenen Stil hier rein, wird nicht etwas kopieren oder gar imitieren. Er soll seine eigenen Spuren setzen. Wir bekommen einen Typus Trainer, der eine andere Außendarstellung hat und eine andere Kommunikation nach innen hier reinbringen wird. Ich bin sehr zuversichtlich, dass Alfred Schreuder auch ein erfolgreiches Kapitel schreiben kann“, sagt Dr. Görlich. Und Briel betont: »Ob es uns wieder gelingen wird, können wir nicht garantieren, aber wir stellen uns der Herausforderung. Jeden Tag.«