Foto: Marco Wolf
SG BBM Kim Nadzivicius 2019
Am 6. April steigt das Gipfel-treffen in der Handball-Bundesliga zwischen dem Thüringer HC und der SG BBM Bietigheim. MORITZ-Redakteur AndrejMeinzer sprach im Vorfeld mit Kapitänin Kim Naidzinavicius über ihr gelungenes Comeback, Geburtstagswünsche und die große Sehnsucht nach der Meisterschaft oder dem Pokal-Sieg.
Hallo Kim! Vorneweg Glückwunsch zum gelungenen Comeback und schön, dass Du in der heißen Phase der Saison nochmals selbst in das Geschehen eingreifen kannst. Da direkt dann auch die erste Frage zum Comeback: was ging Dir in dem Moment durch den Kopf, als Trainer Martin Albertsen beim Spiel gegen Bad Wildungen signalisiert hat, jetzt wirst Du gleich eingewechselt?
Vielen Dank. Ich hatte mich natürlich schon vor dem Anpfiff riesig auf das Spiel gefreut. Endlich wieder mit auf dem Feld zu stehen und sich mit den Mädels aufzuwärmen etc., das war schon super. Dass ich dann auch noch ein paar Einsatzminuten während des Spiels bekommen habe, war natürlich klasse.
Anschluss-Frage: Wie groß war die Erleichterung, als dann direkt dein erster Wurf auch tatsächlich im Tor landete?
Tatsächlich sehr groß. Ich hatte natürlich schon während der vorherigen Trainingseinheiten einige gute Aktionen und Erfolgserlebnisse, die mir gezeigt haben, dass ich bereit bin, wieder zu spielen. Das hat mir auch das nötige Selbstvertrauen gegeben. Trotzdem ist solch eine Erfahrung im Spiel natürlich großartig und sehr erleichternd.
Du bist gegen die Vipers in Bad Wildungen in einer schwierigen Phase eingewechselt worden und so quasi direkt ins kalte Wasser geworfen worden. So konntest Du der Mannschaft auch direkt wieder tatkräftig helfen und die Abwehr stabilisieren. Ein gutes Gefühl für Dich, gleich zu sehen, dass Du direkt wieder voll da bist bzw. für Dich so herum eine reizvollere Aufgabe, als eventuell erstmal zwei drei Wochen lang beim Comeback immer nur ins Spiel zu kommen, wenn man schon deutlich führt und nicht mehr die volle Intensität im Spiel da ist?
Ich bin froh, dass ich der Mannschaft direkt helfen konnte. Für mich ist es nicht wichtig, in welchen Phasen des Spieles ich auf der Platte bin. Ich versuche immer mein Bestes zu geben und alles reinzuhauen.
Du warst auch während Deiner Verletzungspause immer ganz nah an der Mannschaft dran, bist bei den Spielen immer direkt hinter der Auswechselbank gesessen und hast auch während des Spiels immer mal wieder mit deinen Mitspielerinnen geredet – wie wichtig war es Dir, als Kapitänin so auch während deiner Auszeit mithelfen zu können?
Mir war es wichtig, trotz der Verletzung nahe an der Mannschaft zu bleiben, um - wenn ich es tun konnte - irgendwie zu helfen. Das hat sich natürlich sowohl auf taktische und handballerische Dinge, wie aber auch organisatorische oder mannschaftsinterne Aufgaben bezogen.
Blicken wir nochmals kurz zurück. In Anlehnung an die erste Frage: was ging Dir durch den Kopf, als Du dich im November nach deinem Kreuzbandriss ‘17 zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres schwerer verletzt hast ... »nicht schon wieder«?
Ja, natürlich saß der Schock erstmal tief und ich war sehr traurig, zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit auszufallen. Ich hatte das Gefühl, dass die harte Arbeit der letzten Monate umsonst war und war die ersten Tage natürlich sehr geknickt.
Nach dem Blick zurück, der unvermeid-liche Blick nach vorne: ist der 6. April schon dick und rot im Kalender markiert?
Das auf jeden Fall - schließlich ist es mein Geburtstag. Die Frage nach meinen Wünschen erübrigt sich mit Blick auf den Spielplan daher natürlich dieses Jahr. Ich hoffe, dass ich mir gemeinsam mit der Mannschaft mit einem Sieg im Spitzenspiel beim Thüringer HC ein großes Geschenk machen kann.
Du hast schon einige heiße Duelle der SG gegen den THC miterlebt – was macht den besonderen Reiz dieser Spiele aus?
Die Tabellensituation zeigt ja recht deutlich die Wichtigkeit dieses Spieles auf. Die letzten Duelle gegen den THC waren immer sehr spannend und ausglichen. Mal hatten wir, mal der THC das glücklichere Händchen. Ich erwarte auch dieses Jahr einen absoluten Fight, da jedem auf der Platte bewusst sein wird, um was es geht.
Nach der Bundesliga ist quasi vor dem OlympFinal4 im Pokal-Wettbewerb –sicherlich der nächste Termin, der schon rot im Kalender angestrichen ist?
Auf jeden Fall. Nachdem es die letzten beiden Jahre nicht geklappt hat, sind wir natürlich dieses Jahr absolut heiß darauf, den Pokal nach Bietigheim zu holen. Das Event in der Porsche-Arena war im letzten Jahr schon atemberaubend und ich freue mich auch dieses Jahr wieder dabei zu sein.
Abschließende Frage: hast Du dich nachts schon mal »heimlich« beim Träumen vom Double erwischt – und wenn ja, wie sehen die Jubelbilder vor deinem inneren Auge aus – sicher gut, oder?
Ich kann mich noch gut an den Gewinn der Deutschen Meisterschaft vor zwei Jahren erinnern und sehne mich natürlich danach, solche Momente zu wiederholen und nochmal genießen zu dürfen. Das ist unsere Motivation, um täglich zu trainieren und besser zu werden.