Crailsheim Merlins 17/18
Die Crailsheim Merlins haben es auch im Weihnachtsspiel gemacht: In der Schlussphase gegen Phoenix Hagen drehten die Zauberer die Partie und gewannen am Ende mit 76:72. Durch den glücklichen Sieg hielt die überragende Siegesserie auch im zwölften Weihnachtsspiel in Folge.
In allen Farben leuchtete die Arena Hohenlohe, als rund 80 Protagonisten das Publikum in die Weihnachtswelt entführten. Besinnliche Klänge wechselten sich ab mit den richtigen Beats, um der Merlins-Familie schon einmal einen Vorgeschmack auf die große X-Mas Party zu geben. Dass die Ehrenamtlichen der Merlins eine große Familie von Tausendsassas ist, zeigt schon die Vielfalt der zu erledigenden Aufgaben bei jedem Heimspiel in der Arena Hohenlohe. Dass auch großes künstlerisches Talent in so manchem steckt, stellten die vier Sänger unter Beweis, die das Merlins Dance Team zu Beginn der Show aufs Parkett führten und nach der Spielervorstellung Teil des ganz besonderen Moments des Weihnachtsspiels 2017 waren. Angelina Karim, Tina und Julia Winkler sowie Moritz Deffner, alle vier aktuelle oder ehemalige Helfer an der Merlins-Bar und in der VIP-Lounge, gaben die „Vorsänger“ im größten Weihnachtschor Hohenlohes. „Dirigent“ war Joachim Wieler, der „O Tannenbaum“ und „O du fröhliche“ von der Spielfeldmitte aus vorgab, ehe das Parkett vollends den sportlichen Protagonisten des Abends überlassen wurde.
Spielfilm: Krimi
Die Gäste meldeten von Beginn an Ihren Anspruch an, die lange Siegesserie der Merlins beim Weihnachtsspiel durchbrechen zu wollen und brannten ein kleines Anfangsfeuerwerk ab (3:11). Erst Ex-Feuervogel Chase Griffin brachte den Merlins von der Bank den richtigen Impuls, um in die Partie hineinzufinden und ein Dreier durch Michael Cuffee brachte die erste Merlins-Führung (17:16). Steigerungsfähig war vor allen Dingen die Trefferquote aus dem Feld (30 %; Spielstand 17:19 nach dem ersten Viertel). Das Publikum legte zu Beginn des zweiten Abschnitts noch eine Schippe drauf und Martin Bogdanov sorgte per Buzzerbeater-Dreier für eine richtige Stimmungsexplosion (20:19). Sherman Gay, der einen rabenschwarzen Tag aus dem Feld erwischte (2/11 Würfe), kam an der Freiwurflinie zu seinen ersten Zählern und nach Fastbreak-Punkten von Frank Turner schienen die Gastgeber mit dem 27:21 auf einem guten Weg zu sein. Nur wenige Minuten später aber musste Merlins-Coach Iisalo nach dem 27:29 zur Auszeit rufen, die aber wenig Abkühlung in die hitzige Partie brachte. Playmaker Turner wollte es nun wissen, markierte vier Zähler in Folge und legte damit den Grundstein für die 35:32-Führung seiner Mannschaft zur Halbzeit.
Ein kleines deja-vu gab es nach dem Seitenwechsel, als die Anfangsphase erneut den Gästen gehörte (37:41). War in der ersten Hälfte Defensive Trumpf, schalteten beide Teams nun offensiv einen Gang höher. Allerdings zogen die Merlins zu wenig Kapital aus ihrem Vorteil an Ballgewinnen, sodass die Gäste eine 55:60-Führung in das Schlussviertel mitnahmen. Die Merlins stemmten sich mit ihren lautstarken Fans im Rücken gegen den Rückstand, insbesondere Turner nahm die Energie des Publikums auf und hielt sein Team im Spiel (64:64). Angeführt vom quirligen US-Amerikaner ließen sich die Merlins auch vom erneuten 4-Punkte-Polster der Gäste nicht stoppen, zwei Minuten vor dem Ende war es soweit. Martin Bogdanov brachte sein Team wieder in Führung und nach seinem vierten Steal legte Turner persönlich zum 74:70 ab. Der Weihnachts-Wahnsinn nahm kein Ende, sondern fand in erst in den Schlusssekunden seinen Höhepunkt, als die Merlins an der Freiwurflinie nervenstark blieben. Der Rest: Extatisches Feiern der Merlins-Fans nach dem 76:72-Erfolg ihres Teams.
Vorschau: Kaum Besinnlichkeit
Viel Zeit für Besinnlichkeit bleibt nun nicht. Im straffen Terminkalender wartet bereits am 27.12. das nächste Spiel auf die Merlins. Zum Auswärtsspiel bei den RÖMERSTROM Gladiators Trier reisen die Zauberer bereits am zweiten Weihnachtsfeiertag an die Mosel. Die Begegnung in der Arena Trier (27.12., 20:00 Uhr) ist zugleich der Rückrundenauftakt für das Iisalo-Team.
Die Gladiators hatten sich zu Saisonbeginn noch schwer getan, die guten Resultate der Vorsaison zu bestätigen. Unter anderem beim ersten Aufeinandertreffen mit den Merlins zogen die Trierer deutlich den Kürzeren. Ex-Gladiator Sebastian Herrera zeigte in der Arena Hohenlohe eine Glanzleistung und führte seine Merlins zum 101:82-Erfolg. Zuletzt kamen die Trierer aber wieder deutlich besser in Form, gewannen drei Spiele nacheinander und fanden dadurch den Anschluss an die angestrebten Playoffränge.
Stimmen: Die Freude überwiegt
Tuomas Iisalo: „Ich möchte Hagen heute auch gratulieren, zu einem sehr guten Spiel. Sie haben ihre personellen Stärken optimal genutzt. Immer wenn wir rangekommen sind, konnten sie die richtige Antwort geben. Worüber ich erneut stolz bin, ist der Charakter meiner Mannschaft. Wie auch zuvor haben wir heute in den wichtigen Momenten gute Entscheidungen getroffen und unsere Defense wird immer besser. Zwar haben wir im dritten Viertel mit 28 Punkten deutlich zu viel kassiert und hätten sicher in einigen Situationen gegen Grof und Herrera besser verteidigen müssen, aber alles in allem war es gut und auf der anderen Seite ist Hagen ein Team, das für jeden Gegner schwer zu schlagen ist. Daher bin ich einfach glücklich mit dem Sieg.“
Ingo Enskat: „Das Gesamtevent war wie immer richtig toll. Beim Weihnachtsspiel geht es nicht nur um Basketball, da geht es schon mit der sensationellen Introshow los, geht weiter mit der Stimmung die von Anfang an eine ganz besondere ist und die sich bis in die letzte Sekunde immer weiter steigert. Ich glaube Dramaturgie hatten wir zur Genüge, zum rein spielerischen sagen wir mal ‚hauptsache gewonnen‘. Vielleicht haben wir auch deshalb nicht den richtigen Rhythmus gefunden oder viele einfache Würfe verlegt, weil sich jeder bewusst ist, dass dies ein besonderes Spiel ist. Toll fand ich heute Frank Turner, den man wirklich mal ein bisschen herausstellen muss. Man hat ihm in jeder Phase des Spiels angesehen, dass er das Spiel gewinnen wollte. Er hatte dann auch großen Anteil daran, dass die Jungs es wieder gebogen haben. Kompliment dafür und jetzt feiern wir!“