Crailsheim Merlins 17/18
Die Crailsheim Merlins haben in der 2. Basketball-Bundesliga ihren zehnten Sieg in Serie eingefahren. Mit einem souveränen 46:74-Erfolg bei den Nürnberg Falcons BC verteidigten die Merlins ihre Tabellenführung. Dabei glänzten vor allem die Spieler aus der „zweiten Reihe.“
Nach dem offensiven Highlight folgte das Defensive: Sorgten die Merlins vor einer Woche mit 116 erzielten Punkten für Begeisterung bei ihren heimischen Fans, bekamen die Zuschauer im Nürnberger BBZ am Samstagabend gerade einmal 46 Zähler der Heimmannschaft zu sehen. Zu souverän verteidigte der Tabellenführer gegen den Tabellendreizehnten der ProA.
Schon zu Beginn der Partie deutete sich an, dass es in Nürnberg zu einem Kontrastprogramm zur Partie gegen Baunach vor einer Woche kam. Fehlwürfe auf beiden Seiten sorgten dafür, dass die Zauberer nach rund fünf Minuten nur minimal in Front lagen (6:8). Vor allem von „downtown“ war der mittelfränkische Korb zunächst vernagelt, ehe Chase Griffin kurz vor dem Ende des Viertels einnetzte. Per Korbleger sorgte der Shooting Guard dann auch für den 10:16-Zwischenstand nach zehn Minuten. Keine Zweifel an den Wurfqualitäten seines Teams ließ Mitch Jost im zweiten Abschnitt aufkommen und versenkte zweimal vom Perimeter sowie einen ganz tiefen Zweier. Und auch Papa Pat machte, was Papa Pat eben so macht: Defensiv ein Block, offensiv Korbleger und Dunk. Damit sorgte die „zweite Garnitur“ der Merlins für den ersten komfortablen Vorsprung (16:30).
Nadelstiche der Nürnberger sorgten für Unmut bei Tuomas Iisalo, der seine Jungs zur Auszeit bat
(26:37). Nach dieser Verschnaufpause gehörte die Schlussphase der ersten Hälfte den Merlins, die mit einer 28:43-Führung in die Kabine gingen.
Dreier bleiben schwach, Defense umso stärker
Besserer Start für Nürnberg, die auf zehn verkürzen können, aber zwei Steals mit jeweils
anschließendem Fastbreak-Korbleger von Turner sorgen für leichte Beruhigung (33:47). Dass die Nürnberger nicht verkürzen konnten, lag unter anderem daran, dass ausnahmsweise mal nicht Sherman Gay alleine für das Blocken von Würfen verantwortlich zeichnete. Martin Bogdanov hatte schon zu Beginn der Partie einen Wurf abgeräumt, nun zog Seba Herrera nach. Unaufgeregt kontrollierten die Merlins die Partie, ohne an die richtig starken Leistungen der vergangenen Wochen anzuknüpfen. Bezeichnende Szene für das Crailsheimer Selbstvertrauen: Pat Flomo schickt mit schnellem Antritt den jungen Nürnberger Moritz Sanders auf den Hosenboden und hat freie Bahn zum Korbleger. Trotz weiterhin schwacher Dreierquote nahmen die Merlins 16 Punkte Vorsprung mit in die letzten zehn Minuten (38:54). Erneut blieb den Gastgebern nur ein Strohfeuer zu Beginn des Viertels, ehe sich die Defense der Merlins wieder stabilisierte und Chase Griffin mit drei Freiwürfen auf 20 Zähler Führung stellen konnte (43:63). Spätestens jetzt stellten sich die gut 150 mitgereisten Fans auf Vorfreude auf den zehnten Sieg in Serie um. Das skandierte „Heimspiel in Nürnberg“ hatte
sich der lautstarke Support der Zauberer durchaus erarbeitet. Auf dem Spielfeld war es erneut die mannschaftliche Geschlossenheit, die herausragte. Als Sebastian Herrera zum 45:69 traf, hatten sich alle Merlins auf dem Scoutingbogen eingetragen und trotz des niedrigen Scorings insgesamt standen bereits sechs Akteure bei acht oder mehr Punkten. Eine Parallele zum punktreichen Sieg der Vorwoche gab es dann doch noch: Den Schlusspunkt setzte ein krachender Dunk von Pat Flomo zum 46:74-Endstand.