Matteo Arnaldi aus Italien ist der Sieger des 9. Heilbronner NECKARCUP. Der 22-Jährige besiegte im Finale den Argentinier Facundo Diaz Acosta mit 7:6, 6:1. Im Doppel triumphierte das deutsche Duo Constantin Frantzen und Hendrik Jebens mit 7:6, 6:4 über das rumänisch-österreichische Team Victor Vlad Cornea und Philipp Oswald. Bei herrlichem Sommerwetter bekamen die erneut über 1000 Zuschauer zwei hochklassige Matches mit verdienten Siegern zu sehen.
„Ich hatte im Vorfeld gesagt, wenn wir an einem Tag 1000 Zuschauer hätten, wäre das super. Jetzt hatten wir an gleich vier von acht Tagen mehr als 1000 Zuschauer, zweimal davon sogar über 1200. Das ist fantastisch, ich könnte stolzer nicht sein“, strahlte Turnierdirektor Metehan Cebeci.
Diaz Acosta kam zu Beginn des Finales besser ins Match und spielte sich schnell einen 4:1-Vorsprung heraus. Erst nach und nach kam sein aus San Remo stammender Gegner zu seinem Spiel, fand dann aber schnell die richtigen Mittel, um den Argentinier in Bedrängnis zu bringen. Zwar gab Arnaldi, inzwischen mit 6:5 in Führung liegend, seinen Aufschlag ab, entschied den ersten Satz aber im Tiebreak doch noch für sich. Diaz Acosta kam mit der Spielweise des Italieners immer weniger zurecht. In der kurzen Pause zwischen den Sätzen diskutierte er deshalb ausführlich mit seinem Coach, was ihm eine Ermahnung durch den Stuhlschiedsrichter einbrachte.
Im zweiten Satz dominierte Matteo Arnaldi seinen Gegner fast nach Belieben. Stopp, Ass, Ass, Fehler – das Spiel zum 1:0 war das Kürzeste des ganzen Matchs, das von einem Break „zu null“ gefolgt wurde. Diaz Acosta machte in dieser Phase einfach zu viele „unforced errors“, während die Nummer 106 der Weltrangliste den um 31 Plätze schlechter stehenden Argentinier vor allem mit seinen platzierten Stopps zur Verzweiflung brachte. Spätestens nach einem weiteren Break zum 4:0 war an der Körpersprache des Argentiniers zu erkennen, dass bei ihm die Luft raus war.
Der neue NECKARCUP-Sieger ließ sich nach dem verwandelten Matchball rückwärts in den roten Sand fallen und genoss erstmal die Standing Ovations von der vollen Tribüne. Zurück an seinem Platz folgte – wie immer – als erstes der Griff zum Handy, um seine Freundin Mia zu kontaktieren. „Der Turniersieg bedeutet mir extrem viel“, sagte der sympathische Italiener. „Ich war nicht besonders gut ins Turnier gestartet, habe mich aber von Spiel zu Spiel gesteigert und konnte nun meinen dritten Challenger-Erfolg in diesem Jahr feiern. Der Sieg beim NECKARCUP müsste mich in der Weltrangliste jetzt in Richtung Rang 70 bringen.“
Wohin es für die beiden jungen Finalisten noch gehen kann, umriss Facundo Diaz Acosta bei der Siegerehrung, an Matteo Arnaldi gerichtet, mit diesen Worten: „Wir haben schon ein ITF-Finale gegeneinander gespielt. Heute sind wir uns im Challenger-Finale gegenübergestanden – und das nächste Mal spielen wir ein ATP-Finale.“
Als strahlende Sieger des Doppelfinales hatten sich zuvor schon Constantin Frantzen und Hendrik Jebens feiern lassen. Die beiden Deutschen gewannen das Finalmatch gegen Victor Vlad Cornea und Philipp Oswald mit 7:6, 6:4. Letzterer sorgte in seiner Laudatio bei der Siegerehrung für Schmunzeln, als er den „beiden Aufschlagkanonen“ zum verdienten Sieg gratulierte und konstatierte, dass sie an diesem Tag einfach das bessere Team waren.
Der Stuttgarter Hendrik Jebens bedankte sich nach der Partie beim Publikum und betonte, wie besonders es für ihn sei, quasi vor der Haustür mit der Unterstützung seiner Familie einen solchen Sieg zu feiern. Auch Constantin Frantzen war voll des Lobes über das Turnier und die Atmosphäre: „Ich hatte bei Turnieren in Deutschland bisher noch nie das Glück, zumindest mal ins Halbfinale zu kommen. Es gibt im Moment nichts Schöneres, als jetzt hier zuhause und mit der Unterstützung dieses tollen Publikums das Turnier zu gewinnen“, so der aus Augsburg stammende NECKARCUP-Sieger.
Der 9. Heilbronner NECKARCUP war, das kann man getrost sagen, ein Turnier der Superlative. „Das Wetter hat super mitgespielt, wir haben einen neuen Zuschauerrekord aufgestellt und hatten ein Spielerfeld, das unseren Slogan ‚Weltklasse-Tennis hautnah‘ perfekt widergespiegelt hat“, sagte Metehan Cebeci. Das Highlight für den Turnierdirektor: „Der Einlauf von Weltstar Dominic Thiem beim weltbesten Challenger-Turnier.“