Crailsheim Merlins 17/18
Der Tabellenführer der 2. Basketball-Bundesliga gab sich im Duell mit dem Schlusslicht keine Blöße: Die Crailsheim Merlins bezwangen am Samstagabend die Baunach Young Pikes mit 116:64 und setzten damit ihre Siegesserie fort
Mit traumwandlerischer Sicherheit wanderte der Ball durch die Reihen der Zauberer aus der Arena Hohenlohe und mit herausragender Effektivität wurde die Kugel konsequent im gegnerischen Korb versenkt. Gegen die Baunach Young Pikes spielten die Crailsheim Merlins wie aus einem Guss und traten über vierzig Minuten so auf, wie man es vom Spitzenreiter im Duell mit dem Schlusslicht zu erwarten vermag. Dabei rotierte Merlins-Headcoach Tuomas Iisalo fleißig und gewährte seinen zehn Akteuren durchweg nahezu identische Einsatzzeiten zwischen etwa 18 und 22 Minuten. Sechs seiner Spieler nutzten dies für eine zweistellige Punktausbeute und auch in der Defensive gestattete man dem jungen Gästeteams kaum Akzente.
Der Spielverlauf – eine Einbahnstraße
Die Merlins starteten nahezu perfekt, führten nach den ersten beiden Angriffen mit 5:0. Dieser Vorsprung gab den Hausherren Rückenwind, den jungen Baunachern hingegen gab der frühe Rückstand eine gehörige Portion Nervosität mit auf den Weg. Mit zunehmender Dauer des ersten Viertels häuften sich die Fehler der Gäste und vor allem Frank Turner und Sherman Gay konnten wieder einmal nach Belieben schalten und walten. 25:12 hieß es nach dem ersten Viertel, jeweils zehn Zähler hatten Turner und Gay dazu beigetragen. Wenig neues gab es im zweiten Abschnitt, den Gay mit Block und Dunk eröffnete. Michael Smith und Mitch Jost reihten sich nahtlos in die gute Teamleistung ein und der Vorsprung der Merlins wuchs rasch auf 20 Zähler an (37:17). Auch wenn die Merlins es manchmal etwas zu schön meinten und auch an der Freiwurflinie den einen oder anderen Punkt liegen ließen, wurde der Vorsprung bis zur Pause kontrolliert (52:33).
Nach dem Seitenwechsel bot sich den knapp 2000 Zuschauern in der Arena Hohenlohe ein ähnliches Bild wie zu Beginn des Spiels. Die ersten Minuten des dritten Viertels gehörten alleine den Gastgebern, die binnen vier Minuten auf 30 Punkte Vorsprung davonziehen konnten (67:37). Diese Schallmauer, die von Michael Cuffee per Dreier geknackt wurde, sollte nicht die letzte an diesem Abend gewesen sein. Als nächstes standen plus vierzig zugunsten der Merlins auf der Anzeigetafel, nachdem Chase Griffin von der Freiwurflinie erfolgreich war. Bezeichnend, dass der routinierte Scharfschütze an diesem Abend tatsächlich der letzte Zauberer war, der sich mit Punkten auf dem Statistikbogen eintrug. Zu geschlossen agierte das komplette Team, als wäre dies ins Gewicht gefallen. Zumal der Shooting Guard es dann doch nicht bei den zwei ersten Zählern belassen konnte, sondern neun Punkte nacheinander erzielte und die Partie beim Stand von 88:45 ins Schlussviertel schickte. Dort änderte sich in der längst entschiedenen Begegnung nur noch das Ergebnis, welches die Merlins konstant weiter nach oben schrauben konnten. Mitch Jost markierte von downtown die magischen „100“, kurz darauf stellte Mike Cuffee auf 50 Punkte Vorsprung (103:53). Von außen wie unter dem Korb gnadenlos effektiv, hatte das Iisalo-Team noch nicht genug. Erst der krachende Dunk von Pat Flomo zum 116:64 setzte den Schlusspunkt zum höchsten Saisonsieg der Merlins.
Stimmen zum Spiel:
Ingo Enskat (sportlicher Leiter Crailsheim Merlins): „Ich freue mich, dass es die Mannschaft geschafft hat ihr eigenes Spiel zu spielen. Auch wenn der Gegner in diesem Spiel unterlegen war, haben wir uns im Spielverlauf nicht angepasst, sondern weiter von vorneweg gespielt. Schön zu sehen war auch, dass Michael Smith nach dem guten Test in Frankfurt heute nachgelegt hat und hier ebenfalls ein starkes Spiel gemacht hat. Aber eigentlich kann man heute keinen einzelnen Spieler hervorheben. Das war eine ganz geschlossene Mannschaftsleistung.“
Tuomas Iisalo (Headcoach Crailsheim Merlins): „Die Art und Weise, wie wir ins erste und dritte Viertel gestartet sind, war der Schlüssel für dieses Spiel. Baunach ist trotz des jungen Teams eigentlich besser aufgestellt, als es der aktuelle Tabellenstand aussagt, aber bei uns lief es offensiv von Anfang an fast perfekt und die Jungs sind mit der richtigen Einstellung in das Spiel gegangen, exakt so wie wir es wollten. Jetzt können wir diesen Sieg genießen, müssen dann aber darauf aufbauen, um immer weiter zu machen und uns immer weiter zu verbessern.“
Statistik
Für die Merlins spielten: Smith (16 Pkt, 6 Reb, 4 Ass), Turner (12 Pkt, 4 Reb, 6 Ass, 4 Stl), Griffin (9 Pkt, 4 Reb, 5 Ass), Bogdanov (6 Pkt, 6 Ass), Herrera (7 Pkt), Wysocki (5 Pkt), Jost (11 Pkt), Cuffee (19 Pkt, 4 Reb), Gay (21 Pkt, 11 Reb, 3 Blk), Flomo (10 Pkt, 4 Reb)
Viertelergebnisse: 25:12, 27:21, 36:12, 28:19