Jan Schindelmeiser
Der VfB Stuttgart hat am 14. Juli Jan Schindelmeiser als neuen Vorstand Sport vorgestellt. Der 52-Jährige, der durch den Erfolg mit der TSG 1899 Hoffenheim bekannt wurde, blickt optimistisch in die Zukunft.
Jan Schindelmeiser war von 1996 bis 1998 Manager bei Eintracht Braunschweig, danach folgten zwei Jahre in selber Position bei Tennis Borussia Berlin. 2005 war er Manager des FC Augsburg, zwischen 2006 und 2010 gelang ihm mit der TSG 1899 Hoffenheim der Durchmarsch von der Regionalliga Süd in die Bundesliga. Schindelmeiser verfügt auch durch seine selbstständige Tätigkeit als Managementberater über ein exzellentes Netzwerk und beste Referenzen. Obwohl er zwischen 2010 und 2016 mehrere Angebote für Managerposten bei Vereinen aus dem In- und Ausland vorliegen hatte, lehnte er immer wieder ab.
"Ich wollte für einen Verein arbeiten, der mein Herz erobern konnte. Der VfB hat das geschafft, ich bin jetzt mit Herz und Seele dabei und empfinde das als großes Glück. Es ist eine schwierige Situation. Die sportliche Lage ist in der vergangenen Saison verrutscht. Ich habe nicht die Absicht, Schuldige zu finden, sondern nach Lösungen zu suchen, gemeinsame Ziele zu erreichen und offen zu kommunizieren. Viele gute Strukturen sind hier vorhanden und meine Aufgabe ist es, Potenziale zu erschließen und Spieler-Profile so nachzuschärfen, dass wir sportlichen Erfolg haben", sagte Schindelmeiser.
Die Vorbereitungsphase beim VfB wird nicht vor dem 1. Spiel gegen St. Pauli abgeschlossen sein, betonte Schindelmeiser. Man müsse überlegen, welchen attraktiven Fußball man hier spielen lassen wolle und dann Strukturen für Neuverpflichtungen schaffen, die Sinn machen. "Ich bin keine Euphorie-Bremse, sondern orientiere mich an der Wirklichkeit. Wir können den Jungs, die auch aus der zweiten Mannschaft kommen, und der ganzen Mannschaft nicht den direkten Wiederaufstieg als Ziel in den Rucksack legen. Wir haben die Ressourcen und die Energie, sportlich erfolgreich zu sein", dämpft Schindelmeiser zu hohe Erwartungen.
"Es herrscht kein Chaos beim VfB, die Strukturen sind wohlsortiert. Problem ist, dass die Zeit drückt und die Lösung der Aufgabe sehr anspruchsvoll ist."
Viel Arbeit und schwierige Entscheidungen liegen vor dem VfB und Sportvorstand Jan Schindelmeiser. Serey Dié kehrt nach Basel zurück, Emiliano Insua hat den Wunsch geäußert, den Verein zu verlassen, bei Filip Kostic ziehen sich die Verhandlungen noch hin. Bis zum 31. August hat der Transfermarkt geöffnet, auf dem der VfB mit einem Budget, das Handlungsfähigkeit garantiert, noch zuschlagen wird.
"Ich werde Impulsgeber, Triebfeder und Mentor aller meiner Mitarbeiter sein. Der Wunsch nach Veränderung ist hier spürbar und ich werde alle dafür aktivieren", sagt Jan Schindelmeiser und wirkt dabei völlig in sich ruhend, aber bestimmt.