Zum zweiten Mal nach 2017 hat Filip Krajinovic beim Heilbronner NECKARCUP triumphiert. Der Serbe besiegte am Sonntagnachmittag den Belgier Arthur de Greef 6:3 6:1. Davor hatte bereits das deutsche Duo Kevin Krawietz / Andreas Mies mit 6:2 6:4 gegen André Begemann / Fabrice Martin den Doppel-Wettbewerb gewonnen.
Vor gut besuchten Rängen nahm Arthur de Greef im Einzelfinale das Heft in die Hand. Die Nummer 225 der Weltrangliste holte gleich im ersten Spiel ein Break und zog schnell auf 3:1 davon. Doch Filip Krajinovic war fest gewillt, seinen zweiten Sieg beim NECKARCUP zu holen. Mit harten, platzierten Schlägen ließ er den Belgier laufen. Dieser dagegen wirkte nun eher hektisch und verkrampft. Als Krajinovic mit einem weiteren Break aus dem 1:3 ein 5:3 gemacht hatte, ließ de Greef den Frust über die vertane Chance an seinem Schläger aus.
Eine Schrecksekunde gab es beim Stand von 1:0 (40:15) im zweiten Satz für Krajinovic, als dieser beim Versuch einen Stoppball zu erwischen stürzte und im Netz landete. Dass ihm nichts passiert war, stellte der 27-Jährige direkt im Anschluss unter Beweis, als er mit einem Ass auf 2:0 erhöhte. Filip Krajinovic ließ nichts mehr anbrennen und brachte seinen zweiten NECKARCUP-Titel nach nur 62 Minuten sicher mit 6:3 6:1 nach Hause.
„Arthur hat sehr aggressiv begonnen und ich hatte keinen guten Start. Dann habe ich einen Weg gefunden, um ihn zu knacken. Dieser Sieg bedeutet mir sehr viel. Ich bin hierhergekommen, um zu gewinnen. Das war eine lange, gute Woche für mich und ich bin überglücklich über den Turniersieg. Ich liebe es, in Heilbronn zu spielen“, strahlte der NECKARCUP-Sieger, bevor er das Turniergelände im Laufschritt verließ, um sein Flugzeug in Richtung Paris zu erwischen.
Arthur de Greef trauerte nach der Partie seinem Aufschlagsspiel im ersten Satz nach, bei dem er auf 4:1 hätte davonziehen können. „Ich war nicht in der Lage, meine Chance zu nutzen. Er hat mich gebreakt, und das hat das Spiel gedreht. Dennoch war es für mich eine sehr gute Woche, in der ich es wieder unter die Top 200 der Weltrangliste geschafft habe“, so der Belgier, der exakt einen Monat jünger als Krajinovic ist.
Musste das Einzel-Finale ohne deutsche Beteiligung stattfinden, war das Endspiel im Doppel dagegen mit drei von vier Spielern fest in deutscher Hand. Auch hier setzte sich mit Kevin Krawietz und Andreas Mies das an Nummer eins gesetzte Tandem mit 6:2 6:4 durch. Hatten die beiden im Jahr 2018 das Finale noch als Unterlegene verlassen, konnten sie diesmal gegen André Begemann und Fabrice Martin den goldenen Pokal gewinnen.
„Letztes Jahr mussten wir enttäuscht die Rückfahrt antreten und hatten uns vorgenommen, dass wir es diesmal besser machen“, sagte Andreas Mies nach dem Sieg. Kevin Krawietz lobte bei seiner Ansprache auf dem Center Court das Turnier und seine Organisatoren: „Die Auszeichnung durch die ATP als weltbestes Challenger-Turnier lügt nicht. Hier wird alles dafür getan, dass es uns Spielern gut geht. Wir lieben diese familiäre Atmosphäre und sind uns sicher, dass der NECKARCUP noch weitere Awards holt.“
Sehr zufrieden zeigte sich Turnierdirektor Metehan Cebeci mit dem Verlauf des Turniers: „Das war eine sehr intensive Woche, in der wir rund 80 Profis aus 29 Nationen am Start hatten. Besonders freuen wir uns über den Zuschauerzuspruch, vor allem auch bei den Nachmittagsspielen. Wir sind sehr stolz über die erneute Auszeichnung zum besten Challenger des Jahres. Vielen Dank an unser gesamtes Team, das diesen Erfolg erst ermöglicht.“
Der 7. Heilbronner NECKARCUP wird vom 10. bis 17. Mai 2020 stattfinden.