Fellbach holt den Titel
Fellbachs Außenangreifer Marvin Klaas reckt den Meisterpokal in die Höhe Quelle: Strohbücker/SV Fellbach
Wenn sich gestandene Männer in den Armen liegen, muss etwas wahrlich Wunderbares passiert sein. Am gestrigen Samstagabend taten die Volleyballer vom SV Fellbach genau das und schrien gleichermaßen ihre Freude heraus. Gerade hatte der Titelverteidiger erneut die Meisterschaft der 2. Bundesliga Süd der Männer unter Dach und Fach gebracht, die dritte insgesamt.
"Wir konnten uns für die harte und lange Saison belohnen. Es ist toll, dass wir erstmals den Titel in der 2. Bundesliga verteidigen konnten. Ich bin überglücklich", sagte Außenangreifer Jannick Harms nach dem Topduell am vorletzten Spieltag der Saison 2015/16. Das rote Rudel war zu Gast beim Tabellenzweiten, den Oshino Volleys vom VC Eltmann, beim einzigen Team, das den Triumph noch hätte streitig machen können. Nach drei Sätzen hatten die Fellbacher das Spiel zwar nicht gewonnen, dennoch ging bereits ein erster Jubel durch die Halle. Harms versenkte den Ball die Linie runter zum 25:20 und 2:1 nach Sätzen. Durch den vorzeitig gesicherten Punktgewinn war klar, dass die Meisterschaft in Fellbach bleiben würde. Am Ende verlor der neue und alte Titelträger das Spiel gegen Vizemeister Eltmann mit 2:3 (25:18, 21:25, 25:20, 19:25, 14:16). „Da war die Anspannung einfach weg“, sagte Teammanager Stephan Strohbücker nur wenig betrübt.
Nach der Partie, die gleichzeitig auch das letzte Heimspiel der Saison war, stand die Meisterehrung auf dem Programm. Unter dem Jubel der 750 Fans gab es die Goldmedaillen und den Meisterpokal. Gerald Kessing, Bundesspielwart und Vorstandsmitglied der Volleyball Bundesliga (VBL) und Günther Geyer (1. Bürgermeister Stadt Fellbach), ehrten zusammen mit Martin Walter (Präsident Volleyball-Landesverband Württemberg und DVV-Vizepräsident) und Christian Bauer (Vorstand SV Fellbach) das Meisterteam aus Baden-Württemberg.
Zuvor jubelten bereits die Damen vom TSV Bayer 04 Leverkusen um Speerwurf-Weltmeisterin und Tausendsasserin Katharina Molitor über den insgesamt fünften Meistertitel in der 2. Bundesliga Nord der Frauen. Mit einem 3:0 (25:22, 25:22, 25:18) bei den Stralsunder Wildcats machten die Nordrhein-Westfälinnen den Titel ebenfalls am vorletzten Spieltag perfekt.
Ebenso erfreulich endete der Abend für die TSG Solingen Volleys, die ohne ihr Zutun die Meisterschaft holten. Weil der einzige Verfolger VC Bitterfeld-Wolfen ersatzgeschwächt bei den TSV Giesen Grizzlys mit 0:3 (17:25, 21:25, 17:25) verlor, ist das Titelrennen auch in der 2. Bundesliga Nord der Männer einen Spieltag vor Schluss entschieden. Die Ehrung der Leverkusenerinnen, der Solinger und des Meisters in der 2. Bundesliga Süd der Frauen findet beim jeweiligen Heimspiel am letzten Spieltag statt.
Während Bayer Leverkusen und die TSG Solingen Volleys ernsthaftes Interesse am Aufstieg in die 1. Volleyball Bundesliga bekundet haben, bleibt man in Fellbach zurückhaltend. Derzeit durchläuft der Verein das Vorlizenzierungsverfahren. Ebenso wie die Oshino Volleys Eltmann nutzt der SVF die Vorlizenzierung, um die komplette Infrastruktur des Vereins auf eine spätere Erstliga-Tauglichkeit abzuklopfen - eventuell verbunden mit einem mehrjährigen Entwicklungsprozess.