Der HC Oppenweiler/Backnang ist auf Rang drei vorgerückt. Am Samstag (20 Uhr, Gemeindehalle Oppenweiler) steigt ein erstes Schlagerspiel in der noch jungen Runde, es geht gegen Tabellenführer SG Pforzheim/Eutingen. Der vor dieser Saison aus Ferndorf zum Drittligisten aus dem Murrtal gewechselte Rückraumspieler Niklas Diebel freut sich gewaltig auf das Duell zweier Topteams, weil genau solche Spiele für ihn den Reiz am Sport ausmachen.
Von Alexander Hornauer
Die ersten fünf Begegnungen sind absolviert. Wie fällt die Zwischenbilanz aus? Niklas Diebel findet: vielversprechend. Wichtig sei gewesen, „dass wir nach dem verlorenen Spiel in Kornwestheim gut zurück in die Spur gefunden haben.“ Die Leistung gegen die SG Leutershausen war stark, der deutliche Sieg gegen ein Spitzenteam gab Selbstvertrauen. Die unbequemen Auswärtsspiele bei den Rhein-Neckar Löwen II und bei der TGS Pforzheim endete gleichfalls mit Erfolgen. Der HCOB geht mit Schwung ins Schlagerspiel gegen den Tabellenführer.
Dass in einigen Spielen nicht alles rund lief, verwundert den 25-jährigen Rückraumspieler nicht. Vieles ist im Fluss, die Mannschaft in der Findungsphase. Niklas Diebel findet positiv, dass das Team aus den bisherigen Spielen neben acht Punkten auch die Erkenntnis mitgenommen habe, „dass wir in allen Bereichen Potenzial haben.“ Er denkt an die Abwehr, „da müssen wir mehr Konstanz reinbringen, um vermehrt einfache Tore zu erzielen.“ Vorne wünscht er sich, dass die Angriffe noch strukturierter ablaufen „und ein bisschen mehr Abgezocktheit.“ Insgesamt sieht er das Team auf dem richtigen Weg. „Für die bisherige Dauer der Saison haben wir uns schon gut eingespielt.“
Niklas Diebel kam im Sommer aus Westfalen zum HCOB, spielte in den vergangenen beiden Jahren für den TuS Ferndorf. Der Wechsel ins Murrtal war zum einen der Tatsache geschuldet, dass es ihn zurück in südlichere Gefilde zog, er hatte schon früher einige Jahre in Balingen verbracht. Noch wichtiger bei der Entscheidungsfindung war für ihn die Erkenntnis, dass beim HCOB ambitioniert gearbeitet und das Ziel zweite Bundesliga intensiv verfolgt wird. Als er im Frühjahr seinen Vertrag unterzeichnete, betonte er, „dass beim HCOB ein wirklich spannendes Projekt entsteht und der Verein in den nächsten Jahren eine sehr vielversprechende Entwicklung nimmt.“
Bei diesem Vorhaben will und soll er auf dem Spielfeld in zwei Funktionen beitragen. Zum einen als wurfgewaltiger Rückraumschütze aus der zweiten Reihe, zum anderen als Stütze im Innenblock. Besonders gut gelang die Aufgabe des Torewerfens in Östringen, als Niklas Diebel nach einem deutlichen Anfangsrückstand Verantwortung übernahm und sein Team mit acht Toren zum Sieg gegen die Rhein-Neckar Löwen II führte. Trainer Daniel Brack ist auch ob solcher Auftritte froh, den Handballer ins einem Team zu wissen. „Er ist körperlich stark, hat einen guten Wurf, für seine Größe und sein Gewicht aber auch ein gutes Eins-gegen-Eins-Verhalten“, sagt der Coach und fügt hinzu: „Das darf er gern noch häufiger einsetzen.“
Niklas Diebel bewertet seine eigenen Leistungen mit einer gesunden Selbstkritik. Was für die Mannschaft gelte, gelte auch für ihn, „ich muss noch konstanter werden.“ Die eher offensive Abwehr sei für ihn neu, darum „wird es noch einen Moment brauchen, um das System und die offensiv ausgelegte Abwehr zu verinnerlichen.“ Zugleich merke er aber auch: „Dass es von Woche zu Woche in die richtige Richtung geht und wir uns untereinander immer besser einspielen.“ Im besten Fall gelingt es nun im Topspiel gegen den Ersten, in möglichst vielen Bereich Bestleistung abzurufen.
Niklas Diebel sieht der Aufgabe gegen die SG Pforzheim/Eutingen jedenfalls mit einem gesunden Mix aus Respekt und Optimismus entgegen. Klar sei: „Da kommt mit Sicherheit eine Mannschaft auf uns zu, die mit viel Selbstvertrauen und Rückenwind auftreten wird. Es wird ganz bestimmt ein heiß umkämpftes Spiel, in dem jede Mannschaft ans Maximum gehen muss, um es für sich zu entscheiden.“ Aber genau das mache den Reiz aus: „Das sind die Konstellationen, für die man Handball spielt. Deshalb freue ich mich riesig auf unsere Aufgabe.“
Insgesamt fühlt sich Niklas Diebel beim HCOB angekommen. Er schätzt die Region und die Nähe zu Stuttgart. Wichtiger aber: „Die Jungs haben mich super aufgenommen, was die Integration deutlich erleichtert. Wir sind wirklich eine super Truppe. Man kann mit jedem viel Spaß haben und wir passen super zusammen.“ Dass Niklas Diebel gut mit seinen Mitspielern auskommt, verwundert Daniel Brack nicht: „Er ist ein lustiger, aufgeschlossener und emotionaler Mensch. Es macht Freude, mit ihm zusammenzuarbeiten.“ Der so Gelobte gibt die Blumen gern zurück und betont das inspirierende Miteinander mit dem Coach: „Er geht viel in den Austausch mit seinen Spielern. So kommen wir meiner Meinung nach auch am besten auf und neben dem Feld als Team voran.“ Gegen die SG Pforzheim/Eutingen soll der nächste Schritt gelingen.
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Das sagt der Trainer
HCOB-Trainer Daniel Brack fiebert dem Schlagerspiel entgegen, blickt zunächst aber zurück und sagt: „Drei Siege am Stück sind gut, insgesamt bin ich mit 8:2 Punkten zufrieden.“ Der ehrgeizige Coach hat zugleich erkannt: „Wir haben noch viel Verbesserungspotenzial. Man könnte sagen, es läuft noch nicht wie geschmiert. Man kann aber auch sagen: Wenn man gewinnt und noch viel Potenzial sieht, dann zeigt das auch, dass viel Qualität in der Mannschaft steckt.“ Das abzurufen sei weiterhin Kern der täglichen Arbeit, es geht Stück für Stück voran, das gelte vor allem für die Abwehr, „und da sehe ich auch die größten Potenziale, um voranzukommen.“ Gegen die SG Pforzheim/Eutingen ist Brack mit seinem Team bestrebt, den vierten Sieg in Serie einzufahren und damit auch ein Ausrufezeichen zu setzen, reist der Gegner doch als verlustpunktfreier Tabellenführer an. „Sie haben eine stabile Abwehr und eine in dieser Form seit Jahren gewachsene Struktur.“ Trainer Alexander Lipps betreut auch die A-Jugend, die fester Bestandteil ist und es immer wieder in die Endrunden um die deutsche Meisterschaft bringt. „Auf diese Jugendarbeit können sie bauen. Sie stehen nicht umsonst mit 10:0 Punkten da. Wenn sie spielen, fallen wenig Tore, weil sie im Rückzug sehr diszipliniert sind und in der Abwehr oft stabile Phasen haben.“ Offensiv ist das Team variabel besetzt. Daniel Brack hebt Julian Broschwitz hervor, „er ist das Herz der Spielsteuerung und macht das seit Jahren überragend.“ Sein Team müsse gegen die Pforzheimer eine hervorragende Leistung abrufen, aber genau das ist auch das Ziel. Eine gute Vorbereitung auf den Gegner ist dabei das eine, und darüber hinaus gelte: „Wir machen viele Tore, weil wir stark im Gegenstoß sind. Auch gegen die SG wollen wir unser Spiel durchdrücken und damit erfolgreich sein.“
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Rund ums Spiel
HCOB-Handballer Elias Newel war unter der Woche mit Zweifachspielrecht für Frisch Auf Göppingen am Ball. Im DHB-Pokalspiel beim TBV Lemgo Lippe steuerte er zwei Treffer zum 31:25-Auswärtssiegs der Göppinger dabei, die sich damit für das Achtelfinale qualifiziert haben.
Tickets für das Heimspiel des HCOB gibt es im Internet unter www.hcob.de/tickets sowie an der Abendkasse. Die Begegnung wird zudem live auf Sportdeutschland.TV übertragen.