Ihren ersten Auswärtssieg im Eurocup haben die MHP RIESEN Ludwigsburg eingefahren. In einem echten Krimi der in die Verlängerung ging, setzten sich die MHP RIESEN am Dienstagabend mit 81:75 bei Le Mans Sarthe Basket (Frankreich) durch.
Den insgesamt dritten Eurocup-Sieg im fünften Spiel haben die MHP RIESEN in dramatischer Art und Weise erzielt und so einen guten Schritt für eine Platzierung unter den ersten vier Teams der Gruppe B gemacht. In Le Mans kämpfte Ludwigsburg den Gastgeber nieder und gewann dank Nervenstärke und einer klaren Überlegenheit bei den Rebounds. Vor allem die 24 offensiven Rebounds eröffneten immer wieder zweite und zum Teil dritte Wurfchancen. Satte 19 Wurfversuche aus dem Feld mehr als Le Mans konnte Ludwigsburg verzeichen.
Bester Werfer des Abends war Shawn Huff mit 21 Zählern. Jon Brockman (13 Punkte, 17 Rebounds) und Mustafa Skakur (11 Punkte, 7 Rebounds, 4 Assists) waren weitere Leistungsträger auf dem Weg zum wichtigen Auswärtserfolg. Bei Le Mans traf Spielmacher Tywain McKee mit 17 Punkten am besten.
Vor 4.900 Zuschauern in der Antares Arena zu Le Mans startete Ludwigsburg mit der Formation Mustafa Shakur, Rocky Trice, Tekele Cotton, Royce O'Neale und Jon Brockman. O'Neale sorgte nach einem Offensivrebound für die erste RIESEN-Führung des Abends (3:2). Insgesamt gestaltete sich die Anfangsphase recht punktearm. Nach sechs Spielminuten lagen die MHP RIESEN knapp mit 4:6 zurück. Die Trefferquote aus dem Feld fiel gegen Le Mans' Zonenverteidigung schwach aus, doch dank der guten Arbeit bei den Offensivrebounds blieb Ludwigsburg den Gastgebern dicht auf den Fersen (11:13 nach dem ersten Viertel).
Im zweiten Durchgang setzte Rocky Trice zwei schöne Highlights mit sehenswerten Alley-Oop-Dunks. Als er schließlich noch den ersten Ludwigsburger Dreier des Abends verwandelte, gingen Trice & Co. mit 26:21 in Führung. Daran konnten die Barockstädter aber nicht festhalten. Die anhaltende Probleme mit der Trefferquote (nur 10 Treffer bei 36 Versuchen in den ersten 20 Minuten) verhinderten dies, während sich Le Mans mit einem 10:0 Lauf zurück in die bessere Position brachte.
Zur Halbzeit lagen die RIESEN wieder hinten, wenn auch knapp mit 28:31. Nach der Pause eröffnete Royce O'Neale mit einem erfolgreichen Dreier. Dennoch blieb die Trefferquote von außen zunächst weiterhin ein Manko, gerade weil sich Le Mans tief in die eigene Zone stellte, um Ludwigsburg den Zug zum Korb wegzunehmen. Positiv war jedoch abermals der Wille und die Einsatzbereitschaft der Ludwigsburger Mannschaft. Schließlich fand Shawn Huff sein "Händchen" aus der Distanz, bestrafte mit drei Dreiern die tief stehende Defense der Franzosen und brachte sein Team mit 46:41 in Führung. Nach 30 Spielminuten lagen Huff und seine Teamkameraden vorne, auch wenn Le Mans durch den agilen Tywain McKee auf einen Zähler Differenz verkürzen konnte (48:47).
Die Bühne war bereitet für ein spannendes Schlußviertel. Das Match wogte hin und her, die Führung wechselte oftmals. Die große Ludwigsburger Trumpfkarte blieben die Offensivrebounds. Nahezu jeder zweite Ball ging an die Barockstädter. So entwickelte sich ein Krimi, der gut eine Minute vor dem Ende mit 63:63 unentschieden stand. In der Schlussminute führte Ludwigsburg schon mit 66:63, doch ein Dreier von Le Mans' Lofton sorgte in der Schlusssekunde für die Verlängerung.
Hier bewies das Team von Trainer John Patrick Nervenstärke. Mit einem 7:0 Lauf wurde die Extra-Spielzeit eröffnet. Das brachte das Momentum und die nötige Sicherheit, so dass die MHP RIESEN letztlich mit 81:75 in Le Mans triumphierten.