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DFB-Sportdirektor Hansi Flick
Die U19-Europameisterschaft findet in diesem Jahr vom 11. bis 24. Juli in Baden-Württemberg statt. MORITZ-Redakteur Holger Berg sprach mit DFB-Sportdirektor Hansi Flick über die Chancen des deutschen Teams und die Stars von morgen.
Das Sommermärchen 2006 ist vielen Fußball-Fans noch in bester Erinnerung. Erleben wir jetzt das „Sommermärchen 2.0“?
Anhand des bisherigen Interesses lässt sich eine sehr große Begeisterung rund um die U 19-EURO in Baden-Württemberg feststellen. Wir haben bereits mehr als 110.000 Tickets verkauft, was uns riesig freut. Es wird das größte U 19-Turnier, das im Fußball bislang stattfand.
Wie sind die Chancen des deutschen U19-Teams? In der Vorrunde warten mit Italien, Portugal und Österreich starke Gegner auf die DFB-Junioren.
Das sind drei große Herausforderungen. Das Auftaktspiel am 11. Juli in der Arena Stuttgart gegen Italien garantiert einen Fußballklassiker. Auch in den Partien gegen Portugal und Österreich wird unsere U 19-Nationalmannschaft alles abrufen müssen, um zu gewinnen.
Lange Jahre haben die U-Teams des DFB bei den großen Turnieren praktisch keine Rolle gespielt. Seit ungefähr zehn Jahren ist das anders. Was hat sich beim DFB in der Nachwuchsarbeit verändert?
Wir legen sehr viel Wert darauf, eine erfolgreiche Nachwuchsarbeit zu leisten und optimieren unsere Philosophie ständig. Über die Arbeit in den Amateurvereinen und in den DFB-Stützpunkten bis hin zu den Nachwuchsleistungszentren und den Junioren-Nationalmannschaften wollen wir die Spieler sowohl persönlich als auch sportlich bestmöglich fördern. Wir wollen gemeinsam Erfolg entwickeln – das ist unser Weg.
Wie steht Deutschland im internationalen Vergleich da?
Wir haben ein sehr gutes Niveau erreicht, auf dem wir uns jedoch keineswegs ausruhen dürfen: In allen Bereichen besteht die Chance auf Weiterentwicklung. Daher ist es wichtig, auch die Arbeit bei anderen Verbänden und in anderen Sportarten zu beobachten sowie sich selbst immer wieder zu reflektieren, um neue Impulse zu gewinnen.
Die U-Teams sind heute ein echtes Sprungbrett in die A-Nationalmannschaft, was aber auch bedeutet, dass insbesondere die U21 vor großen Turnieren den ein oder anderen wichtigen Spieler an die A-Nationalmannschaft abgeben muss. Ist das ein Fluch oder ein Segen?
Das ist definitiv ein Segen. Wir bilden unsere Junioren ganz bewusst derart gewissenhaft aus, damit sie schließlich einmal den Sprung in den Kader der A-Nationalmannschaft schaffen können. Wir wollen, dass Bundestrainer Jogi Löw die Qual der Wahl hat.
Wie intensiv ist der Austausch der U-Nationaltrainer mit Joachim Löw?
Wir stehen in einem ständigen Kontakt miteinander. Der Austausch findet regelmäßig statt, was für unsere Arbeit sehr wichtig ist.
Warum sollte man sich die Spiele der U19-EM angucken? Sieht man die Stars von morgen?
Es gibt sehr viele Gründe, diese EM live im Stadion zu erleben. Neben den besten U 19-Fußballern des Kontinents werden es zudem Partien auf sehr hohem Niveau sein. Sicherlich wird der eine oder andere Spieler in Zukunft bei einer A-Nationalmannschaft auflaufen. Zudem erwarten wir eine tolle Atmosphäre in den Stadien – und unsere deutsche U 19-Nationalmannschaft freut sich über jede Unterstützung.
U19-EM Endrunde in Baden-Württemberg
Mo. 11. bis So. 24. Juli, www.dfb.de
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Die Vorrundenspiele der DFB-Elf
Deutschland – Italien Mo. 11. Juli, 12 Uhr, Mercedes-Benz Arena, Stuttgart
Deutschland – Portugal Do. 14. Juli, 19.30 Uhr, Mechatronik Arena, Großaspach
Österreich – Deutschland So. 17. Juli, 19.30 Uhr, Stadion an der Kreuzeiche, Reutlingen