Foto: Gunnar Rübenach
MHP Riesen wollen vor heimischer Kulisse ausgleichen
Die MHP RIESEN Ludwigsburg bleiben in der Beko Basketball Bundesliga auf Erfolgskurs. Am Sonntagnachmittag setzten sich die Ludwigsburger in einem Basketball-Krimi mit vielen Führungswechseln am Ende mit 77:75 bei medi bayreuth durch.
Es war zugleich der achte Sieg im neunten Beko BBL-Spiel. Damit stehen die MHP RIESEN mit 16:2 Punkten gleichauf mit ALBA BERLIN an der Spitze der Liga. Eine schöne Momentaufnahme, die Center Jason Boone nach dem Match im TV-Interview mit Telekom Basketball in gutem Deutsch einzuordnen wusste: „Es ist wichtig, dass man im April seinen besten Basketball spielt, nicht im November.“
Dennoch konnten sich Boone und Co., sowie alle MHP RIESEN-Fans über einen erfolgreichen Sonntag vor 3.005 Zuschauern in der Bayreuther Oberfrankenhalle freuen. Boone markierte 15 Zähler. Topscorer Ludwigsburgs war Spielmacher Mustafa Shakur mit 17 Punkten. Shakur bewies in der „Crunchtime“ zudem Nervenstärke an der Freiwurfline. Außerdem markierte er neun Rebounds und fünf Assists. Bester Akteur auf Seiten der Gastgeber war Jake Odum mit 17 Punkten und zehn Assists.
Ludwigsburg gewann das Reboundduell mit 40:28 klar für sich und traf starke 52,9 Prozent aller Dreipunktewürfe. Diese beiden Faktoren mündeten zusammen mit der ausgewiesenen Nervenstärke des Teams in den achten Saisonsieg.
Zum Spielverlauf
In einem ausgeglichenen ersten Viertel legten die Gastgeber viel Energie an den Tag. Engagiert und treffsicher ging Bayreuth fünf Punkte in Führung (16:21), doch Ludwigsburg glich dank ebenfalls guten Einsatzes wieder aus. Das Schlusswort im ersten Durchgang hatte Bayreuths Mullings (21:23). Bereits früh in der Partie hatte sich Shawn Huff sein 3. persönliches Foul eingefangen und musste vorsorglich erst einmal auf der Bank Platz nehmen.
Im zweiten Spielabschnitt präsentierte sich Bayreuth unverändert sehr treffsicher – vor allem auch bei den Dreipunktewürfen. Dadurch enteilten sie den MHP RIESEN ein Stück weit, zumal sich die Ludwigsburger einige Ballverluste leisteten. Beim Stand von 23:31 nahm MHP RIESEN-Trainer John Patrick eine Auszeit. In der Folge blieb Bayreuth stets in Führung. Mit einem Tip-In zum 37:41 brachte Jon Brockman sein Team zur Pause jedoch wieder in Schlagdistanz.
Mit Wiederbeginn des Spiels zeigten sich die Barockstädter hellwach. Ein 7:0 Blitzstart sorgte für den Führungswechsel und Bayreuth war zu einer raschen Auszeit gezwungen. Dennoch sollte der dritte Spielabschnitt von zahlreichen Führungswechseln geprägt sein. Das Match wogte hin und her, auch weil beide Teams ausgezeichnete Dreierquoten vorweisen konnten. Bayreuth hatte in diesem Schlagabtausch nach 30 Spielminuten knapp die Nase vorne.
Die MHP RIESEN hatten beim Stand von 55:58 aber noch alle Chancen in den finalen zehn Minuten. Hier sorgte Jason Boone zunächst für mächtig Betrieb unter den Körben. Seine vier Punkte in Serie bescherten Ludwigsburg den nächsten Führungswechsel. Es blieb spannend und Bayreuth holte letztmalig beim Stand von 67:68 die Führung zurück. Dann schlug erneut die Stunde der „Crunchtime-RIESEN“. Nervenstark und mit dem nötigen Quäntchen Glück sicherte sich Ludwigsburg den Auswärtserfolg in den Schlussminuten des Spiels. Wichtige Dreier von Waleskowski und Trice, sowie Freiwürfe von Shakur sorgten für das 77:75.
- Punkte MHP RIESEN Ludwigsburg: Shakur 17, Boone 15, Loesing 11, Trice 9, Waleskowski 9, McCray 5, Brockman 5, O'Neale 4, Huff 2, McNaughton n.e., Armbruste n.e.
- Punkte medi bayreuth: Odum 17, Horton 15, Wachalski 13, Flowers 12, Naymick 9, Doreth 5, Mullings 4, Wolf
- Schiedsrichter: Robert Lottermoser, Max Kindervater, Armin Mutapcic
- Zuschauer: 3.005
Die Stimmen zum Spiel:
John Patrick (Headcoach MHP RIESEN Ludwigsburg): “Ein Kompliment geht an Mike und die Bayreuther Mannschaft. Sie haben um jeden Ball gekämpft. Es war ein sehr schwieriges Spiel für uns und wir sind froh, dass wir gewonnen haben. Ein bisschen Glück hatten wir heute. Jake Odum hat ein super Spiel gemacht. Wir hatten Probleme ihn und die großen Flügelspieler Flowers, Wachalski und Horton zu kontrollieren. Am Ende haben uns die Vorteile bei den Rebounds und die Big Shots von Adam Waleskowski geholfen.”
Michael Koch (Headcoach medi bayreuth): "Glückwunsch an Ludwigsburg und John Patrick. Wie John es schon sagt machen manchmal ein oder zwei Würfe ein Spiel aus. Die Rebound-Überlegenheit war uns von Anfang an klar, Ludwigsburg ist die beste Rebound-Mannschaft der Liga. Es sieht auf dem Scoutingbogen mit 28:40 auch extrem aus, sieht man sich dann aber die Würfe an, so kann man herauslesen, dass sie nur zwei Würfe mehraus den vielen Offensivrebounds bekommen haben. Dazu kommen ein paar Freiwürfe mehr. Das hat uns nicht das Genick gebrochen, eher die Big Shots am Ende. Waleskowski hat uns da sehr weh getan. Wir haben bis zum Ende gefightet, diesmal war es ein bitteres Ende. Nichts desto trotz bin ich stolz, der Trainer dieses Teams zu sein, das heute auf dem Feld stand! Jeder hat sich eingebracht, die Rotation ist sehr kurz. Am Ende ist einigen die Luft ausgegangen, aber jeder hat bis zum Schluss Gas gegeben. Nach so einem Spiel kann man sich mit erhobenem Haupt von den Fans verabschieden!”