Papa Roach
Es überrascht nicht wirklich, dass die bekanntesten Papa Roach Songs von tiefen Wunden (»Scars«) und dem letzten Ausweg (»Last Resort«) handeln. Die Band aus Kalifornien ist garaniert kein Hochglanzprodukt der Musikindustrie – Papa Roach ist eine »dreckige« Band mit reichlich Schrammen, gezeichnet vom Leben – ehrliche Rock-Musiker eben.
»Diese Band hat einige der größten Triumphe möglich gemacht, aber auch ein paar meiner schlechtesten Charaktereigenschaften zu Tage gefördert!« Papa Roach Sänger Jacoby Shaddix gewährt Einblick in sein Seelenheil – oder besser gesagt sein Seelenunheil. Alkohol, Drogen und Selbstmordgedanken: Shaddix hat in seinem Leben wohl kein Rock-Musiker-Klischee ausgelassen. Rock‘n‘Roll ist auch immer eine Art Achterbahnfahrt – auf die höchsten Höhen folgt oftmals ein tiefer Fall. Auch Shaddix ist mit seiner Band schon oft gefallen – aber immer wieder auch aufgestanden. »Es ist eine Art Hass-Liebe, die ich empfinde, aber ich kann nicht aufhören, weil zu viel von meinem Leben darin steckt. Wir sind eine Band, die dafür lebt, ein Ziel zu haben und ich habe eine Verantwortung mir selbst und meinen Fans gegenüber, immer wieder Neues zu erschaffen.«
Über 17 Millionen verkaufte Alben
Zu Beginn des neuen Jahrtausends waren Papa Roach ganz oben – Gipfelstürmer und Charteroberer. Von ihrem Debüt-Album »Infest« gingen alleine in den USA mehr als drei Millionen Exemplare über die Ladentheke. Es folgten Grammy-Nominierungen und Platin-Auszeichnungen. Insgesamt hat die Band mittlerweile über 17 Millionen Tonträger verkauft. Die Band um die beiden Gründungsmitglieder und Highschool-Freunde Jacoby Shaddix (Vocals) und Jerry Horton (Gitarre) gehört zu den Begründern eines eigenen Musik-Genres: Nu-Metal war zu Beginn des neuen Milleniums das Maß aller Dinge in Sachen lauter, harter Rockmusik – mit Hits wie »Last Resort«, »Broken Home« oder »Between Angels And Insects« gehörten Papa Roach von Beginn an neben Acts wie Korn, Limp Bizkit oder Linkin Park zur Speerspitze der Szene.
»Diese Musik fühlt sich ehrlich an«
Ein Karrierestart nach Maß, dem Papa Roach in den vergangenen 15 Jahren nicht immer gerecht werden konnte: Drogen-Probleme, interne Band-Streitereien und das Ende von MTV – als Rock-Musiker hat man es eben nicht immer leicht. Dabei lieferte die Band kontinuierlich ohrwurmtaugliche Hits ab: »She Loves Me Not« (2002), »Scars« (2004) oder »To Be Loved« (2006). Auch das jüngste Album »Crooked Teeth« kann sich absolut hören lassen. »Als wir im Proberaum waren, ging es für mich nicht darum, jemanden zu beeindrucken – es ging darum, wie sehr ich es genieße, mit den Typen in dieser Band Musik zu machen«, betont Shaddix und ergänzt: »Es fühlt sich ehrlich und es fühlt sich pur an.« Passenderweise hat sich Shaddix während des Song-Writing-Prozesses von Bands wie Led Zeppelin und Faith No More inspirieren lassen: Acts, die sich ständig neu erfinden und nie damit zufrieden gegeben haben, sich auf den Lorbeeren einer Hitsingle auszuruhen.
Papa Roach (plus Callejon und Frank Carter & The Rattlesnakes)
Montag, 25. September, 19 Uhr.