Die MHP RIESEN Ludwigsburg gewinnen danke eines Offensivspektakels kombiniert mit beinharter Defensive das Spiel um Platz 3 der Basketball Champions League 2022 und sorgen so für den größten internationalen Erfolg der Clubgeschichte! Mit einer durchweg konzentrierten und energiereichen Leistung besiegen die Barockstädter Hapoel U-Net Holon und mit 88:68 und revanchieren sich auf diese Weise auch für die Niederlagen in den Top 16. RIESEN Topscorer der Partie wird Justin Simon mit einem Karrierebestwert von 27 Punkten, dazu kommen 6 Rebounds und 6 Assists.
Nach der Halbfinalniederlage am Freitag gegen BAXI Manresa ging es für die MHP Riesen Ludwigsburg im Spiel um Platz 3 gegen das Team von Hopoel U-Net Holan, welches am Freitag mit 78:71 im zweiten Halbfinale Lenovo Tenerife unterlag. Dies bedeutete bereits das dritte Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften in dieser Spielzeit. Für die Ludwigsburger bot das letzte Spiel der Basketball Champions League Saison 2021/22 deshalb einerseits die ideale Möglichkeit sich zu revanchieren sowie andererseits die Champions League Saison erfolgreich zu beenden.
Bei herausragendem Wetter waren bereits den ganzen Tag Fans aller vier Teams in der Baskenstadt unterwegs gewesen und genossen die spanische Sonne, bevor um 17 Uhr in der Bilbao Arena der Tag der Entscheidung begann. Wie bereits das ganze Wochenende über sorgten die Fanlager für eine euphorische Atmosphäre in der Halle. Entsprechend war alles für einen spannenden Finaltag im Herzen des spanischen Baskenlandes angerichtet.
Direkt mit der ersten Aktion machte Jonas Wolfrath-Bottermann durch einen Monsterblock deutlich, dass Ludwigsburg heute bereit für einen intensiven Kampf um Platz 3 war. Der Kapitän ging für die Mannschaft vorweg und bewies auch in der anschließenden Offensive seine Qualität: Als Passgeber fand er Justin Simon, der wie bereits am Freitag gegen Manresa die ersten Ludwigsburger Punkte erzielte. Wohlfarth-Bottermann zeigte eine starke Allroundperformance zum Start der Partie (4:2, 1´). Ludwigsburg fand vor allem offensiv gut ins Spiel: Jordan Hulls traf zuerst einen Dreier, klaute im folgenden Ballvortrag den Ball und bediente Rawle Alkins, der an diesem Abend für Ethan Happ im Aufgebot stand (9:6, 4´). Doch der Mann des ersten Viertels hieß erneut Justin Simon: Der Ludwigsburger Forward war für Holon nicht zu kontrollieren (16 Punkte im 1. Viertel) und stopfte den Ball nach tollem Zuspiel von Alkins eindrucksvoll via Alley-Oop Dunk durch den Korb (16:12, 6´). Simon scorte sowohl per Dreier, aus der Mitteldistanz, als auch mit athletischen Korblegern (23:14, 8´). Ludwigsburg traf deutlich verbessert aus dem Feld, als noch im Halbfinale und ging mit einer 8-Punkte Führung in die erste Viertelpause (27:19, 10´).
Angestachelt durch die frenetische Stimmung der angereisten israelischen Fans kam Holon gut ins zweite Viertel und konnte durch den, gemeinsam mit Ludwigsburgs Jonah Radebaugh, jüngst ins „Star Lineup“ gewählten Joe Ragland verkürzen. Erneut war es dann Simon der die ersten Punkte für die Gelb-Schwarzen erzielte (29:25, 13´). Nachdem Ludwigsburg im Halbfinale lediglich 15% seiner Dreipunktversuche traf, zeigten sie sich dort heute deutlich verbessert und trafen in der ersten Halbzeit 45% von jenseits der 6,75-Meter-Linie. Tekele Cotton und Jordan Hulls konnten mit aufeinanderfolgenden Distanztreffern nach 16 gespielten Minuten die erste zweistellige Ludwigsburger Führung erspielen (35:25, 16´). Sinnbildlich für eine energiereiche Ludwigsburger Vorstellung war weiter Justin Simon, der Holon vor große Probleme stellte und per And-One den Abstand weiter deutlich hielt (37:27, 18´). Ludwigsburg spielte seinen charakteristischen Basketball (10 Wurfversuche mehr als Holon in Halbzeit 1 – 34:24) und konnte den Vorsprung zur Halbzeit auf 13 Zähler ausbauen (42:29´, 20´).
Ludwigsburg kam heiß aus der Kabine: Getreu dem Motto „never change a winning system“ war es wie in Viertel eins und zwei wieder Justin Simon, der den Spielabschnitt für die RIESEN eröffnete und dabei seine Vielseitigkeit unter Beweis stellte. Der frischgebackene Defensivspieler des Jahres der easyCredit Basketball Bundesliga klaute sich den Ball und schloss am anderen Ende selbst ab. Dreier von Cotton und Hulls bauten die Führung auf 21 Zähler aus und ließen die Ludwigsburger Fans feiern (52:31, 22´). Auf Seiten von Holon waren es Ragland (11 Punkte) und McGee (12 Punkte), die immer wieder versuchten ihre Mannschaft zurück ins Spiel zu bringen. Doch erneut war es die Kombination aus Cottons und Hulls‘ Dreiern die den zweistelligen Vorsprung beibehielten (60:40´). Symptomatisch für die ersten 30 Minuten beendete die fleischgewordenen Highlight-Maschinerie Simon den dritten Spielabschnitt mit einem krachenden Dunk aus dem Fastbreak (69:48, 30´), während die gesamte Mannschaft hochkonzentrierten Basketball zeigte (0 Turnover in Q3).
Auf der Gegenseite war genau dies das Problem: Insgesamt 20 Turnover Ballverluste bei Holon waren einer der Hauptgründe für die deutliche gelb-schwarze Führung. Ein anderer die Ludwigsburger Dreier (14/24; 58%): Jonah Radebaugh verwandelte zwei aufeinanderfolgende Distanzwürfe und schraubte die Führung weiter hoch (78:54, 33´). Das Spiel war in Folge längst entschieden und Ludwigsburgs machte mit einem Doppelschlag an Distanztreffern – Herzog und Radebaugh – den Deckel auf die Partie (85:59, 37´). Lediglich das Reboundduell entschieden die Israelis für sich (24:41), während Ludwigsburg abermals eine starke Defensivleistung zeigte und auch zudem offensiven Rhythmus fand. Entsprechend verdient sicherten sich die MHP RIESEN mit einem deutlichen 88:68- Sieg über Hapoel U-NET Holon den dritten Platz der diesjährigen Basketball Champions League Saison und damit den größten internationalen Erfolg der Clubgeschichte, sowie die erste deutsche Medaille in der BCL.
Das anschließende spanische Finalduell zwischen Lenovo Tenerife und Baxi Manresa entschieden die Insulaner in einem packenden und emotionalen Endspiel mit 98:87 und ist würdiger Basketball Champions League Sieger 2021/22. Die MHP RIESEN Ludwigsburg bleiben damit das einzige Team, das die Mannschaft von Headcoach Txus Vidoretta in dieser Saison (zwei Mal) geschlagen hat.
"Es war eine großartige Atmosphäre heute Abend. Wir haben unsere Identität wiedergefunden und haben wieder unser Spiel gespielt, viele Ballverluste verursacht und allgemein Unruhe gestiftet. Wir wollten uns bei Holon revanchieren und genau das haben wir geschafft“, sagt Justin Simon nach dem Spiel, der seiner Leistung an diesem Abend einen neuen Karrierebestwert in Punkten (27) verzeichnet.
Nächstes Heimspiel
Zurück in Deutschland geht es für die RIESEN in der Nachholpartie aus dem März gegen die MLP Academics aus Heidelberg im letzten regulären Saisonheimspiel um nichts weniger als das Heimrecht in den Playoffs!
Am Mittwoch den 11. Mai um 19.00 Uhr empfangen die MHP RIESEN Ludwigsburg die Gäste zum Neckar-Derby in der MHPArena (Urspürnglicher Nachholtermin 10. Mai).
Alle – nach dem bereits stattgefundenen Verkauf im Februar noch übrigen – Tickets für das letzte Hauptrunden-Heimspiel der Saison sind im RIESEN Ticketshop verfügbar. (Zu den Tickets auf der Sparda-Tribüne geht es hier entlang.). Da der exklusive Vorverkauf für Mitglieder und ehemalige Dauerkartenbesitzer bereits erfolgt ist, entfällt dieser entsprechend für den neuen Termin. Alle für den ursprünglichen Termin erworbenen Tickets behalten ihre Gültigkeit.
Für Ludwigsburg spielten:
Justin Simon 27 Punkte (6 Rebounds, 6 Assists) / Jordan Hulls 15 / Tekele Cotton 13 / Jonah Radebaugh 11 (7 Rebounds) / Yorman Polas Bartolo 6 / Lukas Herzog 5 / Rawle Alkins 4 / Johannes Patrick 3 / Jacob Patrick 2 / Jonathan Bähre / James Woodard
Für Holon spielten:
Tyrus McGee 14 Punkte / Frédéric Bourdillon 12 / Joe Ragland 11 ( 6 Rebounds, 5 Assists) / Adam Smith 9 / Chris Johnson 8 (5 Rebounds) / Guy Pnini 6 / Michale Kyser 4 / Steve Zack 2 / Rafael Menco 2 (8 Assists) / Omer Tal
John Patrick | Headcoach MHP RIESEN Ludwigsburg:
“Ich bin sehr stolz, wie wir von der Niederlage am Freitag so zurückgekommen sind und auch die beiden Zweitrundenniederlagen so wiedergutgemacht haben. Vielleicht hat uns das heute den entscheidenden mentalen Vorteil verschafft. Wir haben heute unseren wahren Charakter gezeigt, erst Recht nach dem offensiv frustrierenden Ergebnis im Halbfinale gegen Manresa. Es ist schön, dass wir die Champions League Saison mit einem Sieg beenden können.“