Jaleen Smith war eine der tragenden Säulen in der vergangenen Saison bei den MHP RIESEN. Der 25-jährige Texaner überzeugte vor allem mit seiner überragenden Defensivleistung. Auch in der kommenden Saison soll der 1,93 Meter große Hüne eine Schlüsselrolle in Ludwigsburg spielen. Im MORITZ-Interview erzählt Smith von seinen Erfahrungen während der vergangenen Spielzeit, erklärt warum Chris Paul sein Idol ist und verrät seine deutsche Leibspeise.
Wie hast du die vergangene Saison erlebt?
Von der zweiten in die erste Liga zu wechseln, hat viel verändert. Ich denke gerade die Geschwindigkeit auf dem Platz ist viel höher, genauso wie die Präzision im Angriff. Die deutschen Ligen sind generell eher auf die Defensive ausgerichtet, das kommt mir sehr entgegen. Vor dem Finalturnier, sah ich in mir vor allem einen defensiven Spieler. Ich mag es einfach meinen Gegenspieler zu stoppen, dabei kann ich richtig aufblühen. Im Turnier hat Coach John Patrick mich auf die Point Guard Position gesetzt. Dadurch habe ich auf dem Platz ganz andere Möglichkeiten als bisher. Jetzt probiere ich auch in der Offensive
einiges zu bewegen, sei es selbst abzuschließen oder den besser platzierten Mitspieler zu finden. In der nächsten Saison werde ich vor allem versuchen mich und mein Offensivspiel zu verbessern.
Du bleibst Ludwigsburg trotz guter Transferangebote auch in der kommenden Saison erhalten. Was hält dich hier?
Ludwigsburg ist eine sehr schöne Stadt, die ich wirklich zu schätzen gelernt habe. Generell ist Deutschland ein Land in dem ich mich sehr wohlfühle. Ich weiß einfach warum ich hier bin. Gerade die Kultur und das Essen hier finde ich wirklich gut. Besonders gerne mag ich Schnitzel.
Hier in Ludwigsburg stimmt es aber vor allem zwischen dem Trainerteam rund um Coach John Patrick und mir, auf und neben dem Platz. Der Coach liebt die Defensive und weiß genau wie er mich auf einen Gegner einstellt. Dazu coached er mich auch aktiv auf dem Platz und hilft mir
dabei immer besser zu werden.
Corona hat auch im Basketball viel verändert. Was sind die größten
Unterschiede?
Keine Fans in der Arena zu haben, ist sicher der größte Unterschied. Natürlich kommt in den Spielen auch viel Energie von der Bank, aber es ist einfach nicht vergleichbar. Gerade zu Hause haben uns die Fans in der vergangenen Saison oft dabei geholfen, noch einmal ein paar
Prozent mehr auf den Platz zu bekommen. Das fehlt jetzt ungemein. Natürlich gibt es auch viele Hygienebestimmungen, die gerade im Training einiges verändert haben. Momentan können wir sowohl nach den Trainingseinheiten in der Halle als auch den künftigen Heimspielen nicht mehr in der Arena duschen, sondern müssen das zu Hause machen. Basketball ist nun einmal ein Sport der sehr körpelrich ist und bei dem viel geschwitzt wird, aber gerade jetzt müssen wir extra sauber sein.
Dein Idol ist Chris Paul. Was macht ihn so besonders für dich?
Vor allem die Art und Weise, wie er auftritt. Er ist nicht oft in den Medien
präsent, bringt aber auf dem Platz immer seine Leistung. Er hat unter anderem in Oklahoma ein Team, das alle vor der Saison schon abgeschrieben hatten, in die Playoffs gebracht. Er ist auf und neben dem Parkett ein echter Anführer und macht den Unterschied. Momentan versuche ich vor allem für die vielen neuen Spieler im Kader eine erste Anlaufstation zu sein und sie mit den Abläufen hier bekannt zu machen.