Seit Anfang des Jahres ist Jonah Radebaugh ein fester Bestandteil des »MHP RIESEN«-Kaders. Der 24-Jährige US-Amerikaner aus Colorado, hat sich seinen Kaderplatz hart erarbeitet und vor allem in den Play-Offs mit bärenstarken Leistungen überzeugt. Im MORITZ-Interview erzählt er von seinem Weg nach Ludwigsburg und berichtet von seinen Erwartungen für die neue Saison.
Warum hast Du dich entschieden Basketballer zu werden?
Als Kind war ich sehr sportlich und habe von American Football über Basketball bis hin zu Baseball sehr viele Sportarten ausprobiert. Aber ich habe bald gemerkt, dass mir der Basketball am meisten Spaß macht. Nach jedem Training in einer anderen Sportart war ich mich immer froh, endlich nach Hause zu kommen und ein paar Körbe werfen zu können. Mit 15 Jahren habe ich mich dann dazu entschieden nur noch Basketball spielen zu wollen. Ich liebe den Basketball, er ist ein fester Teil meiner Persönlichkeit.
Wie bist du nach Ludwigsburg gekommen?
Das vergangene COVID-Jahr hat es für viele amerikanische Basketballer sehr schwer gemacht einen Job zu finden. Ich wollte aber unbedingt auf professionellem Niveau spielen. Daher hatte ich mich im Sommer 2020 zuerst dazu entschieden nach Schweden zu gehen, um Spielpraxis sammeln zu können. Dort habe ich zum ersten Mal den europäischen Basketball kennen gelernt. Als ich dann im Winter aus Ludwigsburg einen Anruf bekommen habe, ob ich es vielleicht hier versuchen möchte, war ich sofort begeistert. In der deutschen Liga wird Basketball auf dem Niveau gespielt, das mir weiterhilft und auf dem ich auch persönlich spielen möchte. Ich habe mich also selbst aus meinem Vertrag gekauft, um diese Möglichkeit wahrnehmen zu können. Nach zehn Tagen in Ludwigsburg haben der Coach, die Mannschaft und ich festgestellt, dass wir sehr gut mit einander harmonieren und uns daher schnell auf einen Vertrag geeinigt.
Im Verlauf der Saison bist du dann immer stärker geworden, bis die Play-Offs zu einer echten Radebaugh-Show geworden sind. Wie erklärst du diese Entwicklung?
Die ersten paar Monate in Ludwigsburg waren schon sehr hart für mich. Ich war es gewöhnt der »Go-to-Guy« auf dem Feld zu sein und viel Spielzeit zu bekommen. Aber hier war das Team mit der unglaublichen Siegesserie im Rücken nicht wirklich auf mich angewiesen. Das war etwas völlig Neues für mich. Ich habe mich also langsam in die Rotation gearbeitet und meine Möglichkeiten genutzt, als sie gekommen sind. Zum Ende der Saison habe ich mir dann das Vertrauen vom Coach und der Mannschaft verdient und meine Leistungen sind explodiert. Ich habe einfach meinen Rhythmus gefunden.
Auch in der Pre-Season hast du deine gute Form behalten können. Wie blickst du auf die kommende Saison?
Ich fühle mich gut und spiele momentan auch gut. Mein Ziel war es, das Niveau, das ich in der vergangenen Saison erreicht habe, zu halten und mich immer weiter zu steigern. Weil der Kader in diesem Jahr ohne die gute Scorer der vergangenen Saison, wie Jaleen [Smith] oder Jamel [McLean] auskommen muss, hoffe ich, dass ich diese Lücke füllen kann. Das heißt für mich so aggressiv wie möglich und gleichzeitig klug auf dem Platz zu sein, um die Möglichkeiten zu nutzen, die sich ergeben. Ich sehe meine Aufgabe darin, den besten Spieler der gegnerischen Mannschaft aus dem Spiel zu nehmen. Ich habe eine gute Physis und gute Instinkte, das waren schon immer meine Stärken. Aber ich möchte natürlich auch für die jüngeren und neueren Spieler auf und neben dem Feld eine Vertrauensperson und ein Anführer sein. Ich möchte ihnen eine helfende Hand reichen, damit wir gemeinsam als Team erfolgreich werden. Auf dem Platz werden wir wieder eine eingeschworene und vor allem defensiv-starke Einheit sein. Das ist, was der Trainer möchte und das ist, was für uns als Team funktioniert. Das gefällt mir auch sehr, wenn man die Gegner vom Punkten abhält, kann man schließlich jedes Spiel 2:0 gewinnen.
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