Die Leipziger Wanderausstellung „Das Denkmal ist…“ macht vom 12. bis zum 30. Juli auf dem Nürnberger Klarissenplatz Station und lädt zur künstlerischen Auseinandersetzung mit Erinnerungskultur und Denkmalsprozessen in Deutschland und Osteuropa ein. Gezeigt werden u.a. filmische Arbeiten von elf internationalen Künstler*innen. Ein dialogorientiertes Rahmenprogramm ergänzt die Ausstellung um Führungen, Diskussionsrunden, Lesungen und Workshops. Veranstalter der Ausstellung, die zuvor in Leipzig, Frankfurt a.M. und Karlsruhe zu sehen war, ist die Stiftung Friedliche Revolution, die auch den zweiten Anlauf für den Bau eines Freiheits- und Einheitsdenkmals in Leipzig betreut.
In Leipzig entsteht ab 2025 auf Beschluss des Deutschen Bundestages ein nationales Freiheits- und Einheitsdenkmal, um die Erinnerung an die Friedliche Revolution vom Herbst 1989 in Gegenwart und Zukunft lebendig zu halten. Die Stiftung Friedliche Revolution betreut den Entwicklungsprozess rund um das künftige Denkmal.
Im Herbst 2023 hat die Stiftung dazu die Wanderausstellung „Das Denkmal ist…“ entwickelt. Elf internationale Künstler*innen thematisieren in der Ausstellung anhand von filmischen Arbeiten grundsätzliche Aspekte von Erinnerungskultur und Denkmalsprozessen.
Aktuell tourt die Ausstellung durch die westlichen Bundesländer. Stationen sind Frankfurt/Main, Karlsruhe, Nürnberg, Hannover und Münster. Jeweils rund drei Wochen lang informiert sie in diesen Städten darüber, wie der Denkmals-Prozess sich bis heute entwickelt hat. Ein umfangreiches und dialogorientiertes Rahmenprogramm ergänzt die Ausstellung um Führungen, Diskussionsrunden, Workshops. Die Ausstellung versteht sich vor dem Hintergrund des Wahljahres 2024 auch als Anlaufpunkt für Debatten um demokratische Werte und ihre Bewahrung.
Marcus König, Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg, erklärt: „Wir freuen uns sehr, dass diese wichtige Ausstellung bei uns im Herzen der Stadt zu Gast ist. Leipzig und Nürnberg haben beim Umgang mit der Aufarbeitung von Diktaturen wichtige, welthistorische Beiträge geleistet. So leistet Nürnberg mit dem Memorium Nürnberger Prozesse und dem Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände wesentliche Beiträge zur Aufarbeitung der NS-Diktatur und damit zur deutschen Erinnerungskultur und demokratischer Werte. Ich bin sehr gespannt auf die Impulse, die in Nürnberg für den Entwicklungsprozess des Freiheits- und Einheitsdenkmals generiert werden“.
Gesine Oltmanns, Vorstand der Stiftung Friedliche Revolution, hebt hervor: „Mit der Ausstellung und dem geplanten Denkmal schauen wir bewusst über den Leipziger Tellerrand hinaus. Denn das geplante Denkmal ist kein Leipziger Denkmal, sondern als Erinnerungsort deutscher Demokratiegeschichte von nationaler Bedeutung. Schließlich ist ein zentrales Resultat der Friedlichen Revolution das wiedervereinte Deutschland. Dabei ist es sehr wichtig, die Friedliche Revolution als europäische Revolution, insbesondere verbunden mit den Freiheitsbewegungen dieser Zeit in Mittel- und Osteuropa, zu verdeutlichen.“
Mit der „Westreise“ wolle man auch aktuelle Impulse setzen und zeigen, dass aus der Friedlichen Revolution der Auftrag gewachsen ist, die Demokratie gemeinsam zu gestalten und zu beschützen. Was in Zeiten von Populismus und anwachsender Demokratiefeindlichkeit umso wichtiger sei.
Die Ausstellung präsentiert sich in einem außergewöhnlichen Ambiente, nämlich in einer historischen Raumerweiterungshalle, einer mobilen DDR-Architektur aus den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts - zugleich Blickfang und Begegnungsort.