Die Konzeptkünstlerin Anette C. Halm kuratiert im Rahmen ihres Atelierstipendiums der Stadt Nürtingen ein Kunst- und Performance-Projekt, bei dem internationale Künstlerinnen und Künstler prägende Orte im öffentlichen Raum bespielen. Die Performances werden filmisch festgehalten und beziehen sich sowohl auf berühmte, weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Persönlichkeiten, als auch auf besondere, mit Nürtingen verknüpfte Orte und Begebenheiten oder die Stadtgeschichte.
So widmet sich ein Beitrag der resoluten Herzogin Sabina von Bayern und Württemberg, die ihren Witwenruhesitz in Nürtingen hatte oder dem Künstlerpaar Fritz und Hildegard Ruoff, welches jahrzehntelang die Kunstszene Nürtingens maßgeblich prägte. Erinnert wird auch an Anna Maria Pöler, die anno 1663 in Nürtingen der Hexerei bezichtigt wurde oder an Friedrike Stock, die am heutigen Standort der Samariter Stiftung eine Heimat für unfreiwillig und geächtete junge Frauen bot. Hommagen an Theodor Eisenlohr, Ilse und K.H. Türk, Greta und Ottomar Domnick, an Erika Härtling oder an die Stadt Nürtingen selbst sind ebenso Bestandteile des Kunstprojekts wie die Teufelsbrücke, die Villa Rustica und natürlich auch der Neckar.
Die Künstlerin Anette C. Halm, die von 2006 bis 2010 ein Kunststudium an der Freien Kunstakademie Nürtingen absolvierte, möchte mit dem Projekt „Kunst am Wegesrand“ einen langfristigen, nachhaltigen, erfrischenden und herausfordernden Blick auf die Stadt Nürtingen bieten.
Die künstlerischen Aufführungen werden in einer App erfasst. Dieses Medium wählte sie, um auch Jugendliche zu erreichen, die bislang vielleicht noch nie mit Kunst in Berührung gekommen sind.
Interessierte erhalten bei einem Spaziergang durch die Stadt an entsprechenden Orten Informationen über die Performances auf kleinen Info-Plaketten. Diese verweisen direkt auf die jeweilige Darbietung in der App, sodass man mit seinem Smartphone in der Hosentasche jederzeit die dem Ort zugehörige Performance aufrufen und damit ein Stück Nürtinger Geschichte digital erleben kann. Die Nürtinger Atelierstipendiatin holt mit diesem Konzept Kunst aus musealen Stätten in den öffentlichen Raum und will dadurch Orte und Momente des Innehaltens schaffen, die Touristen wie auch Bürgern einen neuen Zugang zur oder einen neuen Blick auf die Stadt über die Stilmittel der Kunst ermöglichen.
Weitere Informationen zum Projekt unter: www.kunst-am-wegesrand.eu/nuertingen
Die App „Kunst am Wegesrand“ kann kostenlos im App-Store oder bei Google Play heruntergeladen werden.