Fritz Nuss
Zum Künstler:
Den Strümpfelbacher Künstler Fritz Nuss verbindet man zunächst mit seiner bildhauerischen Arbeit. Seine Bronzefiguren und –brunnen haben im öffentlichen Raum in Süddeutschland eine charakteristische Präsenz. Weniger bekannt ist der Zeichner Fritz Nuss.
Geboren 1907 in Göppingen, absolvierte Nuss zunächst eine Lehre als Ziseleur in Schwäbisch Gmünd und studierte dann Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste in München, später in Stuttgart, wo er Meisterschüler von Prof. Ludwig Habich wurde. 1928 wurde er Mitglied im Künstlerbund Baden-Württemberg und in der Stuttgarter Sezession. Neben seiner Tätigkeit als freischaffender Künstler wurde er 1941 Leiter der Bildhauerklasse an der Akademie der bildenden Künste in Stuttgart. 1942 wurde er als Professor an die Akademie in Breslau berufen und erhielt ein Jahr später die Verleihung des Professorentitels. Ab 1943 betrieb er sein Atelier als freischaffender Künstler in Strümpfelbach. 1952 – 72 leitete er die Klasse für plastisches Gestalten an der Fachhochschule für Gestaltung in Schwäbisch Gmünd. Prof. Fritz Nuss erhielt 1976 das Bundesverdienstkreuz ,1977 die Ehrenbürgerwürde der Stadt Weinstadt und 1979 die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg. Er starb im Alter von 92 Jahren 1999 in Strümpfelbach.
Fritz Nuss
Zur Ausstellung:
Das Werk des Bildhauers Fritz Nuss ist über Jahrzehnte geprägt durch seine Auseinandersetzung mit der Form im Raum. Die Plochinger Ausstellung „Fritz Nuss als Zeichner“ nimmt erstmals das graphische Werk des Künstlers in den Fokus.
Für Fritz Nuss war die Zeichnung immer ein wichtiges Element seiner künstlerischen Äußerung, unabhängig von seiner bildhauerischen Tätigkeit. So hat er zum einen ein großes Konvolut an Bildhauerzeichnungen geschaffen, die in plastischen Arbeiten ihre Entsprechung finden. Darüber hinaus gibt es eine sehr umfangreiche Werkgruppe an freien Arbeiten, für die kein Zusammenhang mit den plastischen Arbeiten besteht. Insbesondere im hohen Alter, als die schwindende Sehkraft plastisches Arbeiten unmöglich machte, nimmt die Zeichnung als einziges künstlerisches Ausdrucksmittel eine wichtige Stellung ein.
Die Plochinger Ausstellung zeigt diverse Werkgruppen, beginnend mit einer Gruppe von Bleistiftzeichnungen aus den 60er Jahren, die durch dichte Schraffierung räumliche Assoziationen erreicht. Im Jahr 1979 entsteht in einer durch einen Kuraufenthalt hervorgerufenen Zwangspause plastischen Gestaltens eine Gruppe von Zeichnungen in zartem Rötel oder in Kreide mit feinen Lineaturen und Schraffuren. Viel Aufmerksamkeit widmet die Ausstellung dem noch selten gezeigten Alterswerk des Künstlers. So entstehen in den 90er Jahren freie, überwiegend aus der Linie heraus entstandene Kohlezeichnungen, die von der ungeheurer sicheren Auffassung des fast blinden Künstlers von Proportion, von der Bewegung der Körper und der Beziehungen der Figuren untereinander zeugt.
Ergänzt wird die Ausstellung durch eine Auswahl von Bronzeplastiken.
Vernissage am Donnerstag, 14. März 2019, 19.30 Uhr.
Zur Einführung spricht Susanne Martin M.A. vom Kulturamt Plochingen.
Ausstellungsdauer bis Samstag, 27. April 2019.
Öffnungszeiten: Mo, Mi, Sa 10-13 Uhr | Di, Do 10-17 Uhr | Fr 09-16 Uhr.
Anlässlich des Plochinger Frühlings ist die Galerie auch am So, 07. April 2019 von 13 – 18 Uhr geöffnet.
Am Freitag, dem 26. April 2019 um 15.00 Uhr findet eine Galerieführung statt. Preis pro Person 5,- Euro. Anmeldung über die PlochingenInfo, Tel. 07153 / 7005-250.