Reichsstädte gab es viele im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation: Nürnberg, Regensburg, Basel, Hamburg, Zürich oder Straßburg sind prominente Beispiele. Doch in kaum einer anderen Stadt wird die einstige reichsstädtische Unabhängigkeit so gelebt wie in Rothenburg. Erst 1802 endete dieser souveräne Status im Alten Reich und die Stadt Rothenburg fiel ans Kurfürstentum Bayern. Den reichsstädtischen Status bestätigte König Rudolf von Habsburg am 15. Mai 1274. 750 Jahre ist das also dieses Jahr her. Mit einem Festprogramm gedenkt die Stadt ihres besonderen Erbes.
Vom 2. bis 4. August wird der Marktplatz zur Bühne: »Geschichte, Pop und Tanz« bringt die große History Show mit Markus Grimm in den Kaisersaal und eine Kurzfassung des Meistertrunks auf den Marktplatz (2. August) sowie die Melodien von Abba (3. und 4. August) auf die Open-Air-Bühne. Die Reichsstadt-Festtage vom 6. bis 8. September 2024 sind das absolute Highlight des Festjahres. Seit 1974 lassen zu den Reichsstadtfesttagen Historiengruppen die Geschichte Rothenburgs wiederaufleben. Das gesamte Altstadtgebiet wird bespielt, die Altstadt wird zur Bühne, von farbenprächtigen Zeltlagern okkupiert und in historischen Gewandungen werden bedeutende Abschnitte der Stadtgeschichte wieder lebendig. Höhepunkte sind der festliche Einmarsch der Historiengruppen samt Illuminationsshow am Freitagabend und das bengalische Feuerwerk am Samstagabend. Erstmals wird am Sonntag (8. September) auf der Eiswiese im Taubertal ein historisches Gefecht nachgestellt werden, Beginn 14 Uhr.
Die Sonderausstellung zum Jubiläumsjahr »Waffen einer Reichsstadt« im RothenburgMuseum kann bis zum 31. Dezember 2025 bewundert werden. Als eigenständige Gemeinwesen mussten Reichsstädte ihre Rechte und ihren Besitz verteidigen. Zudem erweiterten Reichsstädte ihr Herrschaftsgebiet und ihre Rechtstitel gleichfalls durch Waffen, doch um welche »Waffen« handelte es sich jeweils? »Waffen« muss hier in einem mehrfachen Sinn verstanden werden: als tatsächlich materiale Waffen aus Eisen, aber auch im übertragenen Sinn als sozusagen »Waffen« der Durchsetzung von Interessen im politischen, juristischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereich.
Highlights des Festprogramms
2. August: »Geschichte, Pop und Tanz«, Kaisersaal »Der Meistertrunk« (Kurzfassung), Marktplatz
3. und 4. August: »Melodien von Abba«, Open-Air-Bühne
6. bis 8. September: Reichsstadt-Festtage, Altstadt
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