Seit 2008 ist das Dolce ein fester Bestandteil des Reutlinger Stadtlebens, das mit seiner offenen Atmosphäre, einer leckeren Speisekarte sowie vielen Veranstaltungs-Highlights zu überzeugen weiß. Solange in der schnelllebigen Gastronomiebranche zu bestehen, ist eine echte Kunst. Zur Feier des großen zehnjährigen Jubiläums hat MORITZ sich auf die Suche nach der Mutter des Erfolges Soraya Salim gemacht und sich von der Gastronomin ihr Erfolgsrezept erklären lassen.
»Es ist immer noch wie ein Märchen«, sagt Soraya Salim. Die Augen der Besitzerin des Dolce funkeln, als sie zurückdenkt an die erste Begegnung mit dem Gemäuer, aus dem bald ihr »Wohnzimmer« werden sollte. Nach einem Sonntagsspaziergang durch die Innenstadt war Salim auf das denkmalgeschütze Objekt am Gartentor aufmerksam geworden. Die hellen offenen Fenster zogen Sie sofort in ihren Bann. Sie habe sofort gespürt, wie sich ein Ort und eine Idee gefunden haben. Gelernt hat die gebürtige Reutlingerin ihr Gastronomie- und Hotelierhandwerk in Ulm. Von dort brachte sie ein für Reutlingen neues gastronomisches Gesamtkonzept mit: Das Dolce sollte ein Begegnungsort werden – egal, ob für Jung und Alt oder Hipster und Rocker.
»Von Anfang an war es mein Ziel, einen Ort in Reutlingen zu schaffen, an dem sich jeder heimisch fühlen kann«, entsinnt sich Salim an die Anfangsjahre ihrer Gastronomie zurück. Während sie in ihren Erinnerungen schwelgt, sitzt die leger gekleidete Gastronomin auf einem der immer noch originalen Stühle, die durch ihr helles Design auffallen. Hin und wieder grüßt sie die eintreffenden Gäste, die meisten von ihnen sogar mit Vornamen. Dass im Dolce ein persönlicher fast schon intimer Umgang miteinander gepflegt wird, ist offensichtlich. Gemeinschaft und Offenheit, fährt Salim fort, seien die wichtigsten Faktoren für sie.
Diese Vorstellungen spiegeln sich auch in der architektonischen Gestaltung wieder. Das Mobiliar ist sehr raumgreifend gestaltet, sodass sich die Gäste nicht zu eng »auf der Pelle hängen«, aber jederzeit auch die Möglichkeit für eine Unterhaltung über die eigene Tischgrenze hinaus gegeben ist. Der Innenraum, der um die zentrale offene Bar angeordnet ist, bietet Platz für etwa 100 Gäste, genauso wie dergroße Außenbereich. Viel Glas ist in der Außenfassade verbaut, wodurch der gesamte Innenraum sehr hell ist. »Wir sind eben kein typisches Bar-Restaurant«, merkt Salim zufrieden an.
Gerade im gastronomischen Bereich habe sich in den letzten Jahren viel Positives im Dolce entwickelt. Die ohnehin immer gut ausgerüstete Bar ist und bleibe allerdings weiterhin das Standbein ihrer Gastronomie. »Es ist mir enorm wichtig immer am Puls der Zeit zu bleiben und die aktuellen Trends zu erkennen« führt Salim ihr gastronomisches Konzept aus. Egal ob bei Frühstückstrends, wie Porridge, oder den neusten Trendgetränken, wie Gin, in der schnelllebigen Gastronomie-Branche gehe es darum immer am Ball zu bleiben. Daher bietet das Dolce eine große Gin-Karte mit über 20 Gin-Sorten aus aller Welt an.
Auch als Veranstaltungsort hat das Dolce viel zu bieten. Besonders über die Entwicklung der Halloween-Party freut sich Salim sehr. »Kurz nachdem wir damit begonnen haben, die Party auszurichten, kam kaum jemand in Verkleidung. Mittlerweile findet sich am 31. Oktober fast niemand mehr der unverkleidet zu uns kommt«, führt Salim strahlen aus. Ohnehin gehe es ihr für die Zukunft darum noch mehr Events, als die mittlerweile fest zum Reutlinger Innenstadtinventar zählende Before X-Mas Party und die Halloween Party, im Dolce zu etablieren. »Wenn ich mir meine Gäste ansehe, die teilweise aus Stuttgart oder Esslingen kommen und bis nach hier fahren, dann sehe ich unglaublich viel Potential« resümiert Salim.
Für alle, die sich vom Dolce selbst ein Bild machen wollen bietet das Open-Air- Schwörfestival am 14. Juli die perfekte Gelegenheit.