Keine Werbung, bitte: Da eine professionelle Marketingkampagne nicht zur Marke WULLE passen würde, gründet die Brauerei kurzerhand eine eigene Kreativagentur, bestehend aus WULLE Trinker:innen.
Bierwerbung nervt. Professionelle zumindest. Deshalb möchte WULLE diese auch vermeiden und hat zu diesem Zweck, in Zusammenarbeit mit der Stuttgarter Kreativagentur Jung von Matt NECKAR, eine eigene Agentur gegründet: Jung von Matt PLOPP. Das dort zukünftig verantwortliche Kreativteam jedoch wird nicht mit professionellen Werber:innen besetzt – sondern ausschließlich mit Stuttgarter WULLE-Trinker:innen, die von nun an bei dem ein oder anderen WULLE, kreative Ideen für die in der Region fest verwurzelte Biermarke entwickeln. Und diese Ideen sind alles – nur eben nicht professionell.
Bisher hat WULLE nie Werbung betrieben, sondern sich viel mehr durch Präsenz in der süddeutschen Kneipenlandschaft sowie auf ausgewählten Events bei einer jungen Zielgruppe zur absoluten Kultmarke entwickelt. Diesen Status will die Tochtermarke der Familienbrauerei Dinkelacker nun auf dem Feld der Werbung weiter ausbauen – sich dabei aber treu bleiben und ihren eigenen Weg gehen: Ohne Hochglanz-Fotos und aufwändig inszenierte Lifestyle-Bildwelten.
Das charakteristische „Plopp“, das beim Öffnen der Bügelflaschen entsteht, in denen WULLE vertrieben wird, ist nicht nur Namensgeber der neu gegründeten Agentur, sondern dort auch regelmäßig zu hören. Denn die auf einem Straßencasting mit Hilfe von Freibier angeworbenen Mitarbeiter:innen sollen in einem eigens bei Jung von Matt NECKAR eingerichteten Office das Gefühl bekommen, sich eher auf einer feuchtfröhlichen Party zu befinden als in einer Werbeagentur. So soll das Aufkommen jeglicher Professionalität verhindert werden. Dass dieses Vorgehen Erfolg hat, zeigen die radikal andersartigen Plakatmotive, die dabei entstanden sind: Ein ausgeklügeltes Brandingkonzept, smarte Slogans und professionelle Layouts sucht man hier vergebens. Stattdessen sind die Motive ein Beleg für die kreative und verrückte Energie, die entsteht, wenn Menschen bei ein paar Bieren zusammenkommen und eine gute Zeit haben.
Stefan Seipel, Leiter Marketing Familienbrauerei Dinkelacker: „WULLE hat nicht nur Kund:innen. WULLE hat echte Fans. Und die wissen selbst am besten, was ihnen unser Bier bedeutet und wie man das in kreative Ideen umwandelt. Dass etwas so Echtes von routinierten Werbeexpert:innen geschaffen wird, ist nahezu unmöglich.“
Christian Dinkelacker, Geschäftsführer Familienbrauerei Dinkelacker: „Für unsere Marke WULLE galt immer: Sie macht die Dinge anders. Und so passt ein verrücktes Vorhaben wie dieses genau ins Konzept. Denn eines steht fest: Bierwerbung wie diese gab es noch nie.“
Für die kreative Arbeit der WULLE Agentur gab es nur eine Regel: „Was sich ausgedacht wird, wird auch umgesetzt.“ Und diese wurde ernst genommen. Das belegen die aufmerksamkeitsstarken Plakatierungen in Stuttgart – inklusive der größten Werbefläche der Stadt: dem Rhenus Tower an der B10.
Doch die Mitarbeiter:innen von Jung von Matt PLOPP werden selbst ebenfalls Teil der Kampagne: Denn deren Agentur-Tätigkeit wurde filmisch begleitet, um als snackable Content auf den WULLE Social-Media-Kanälen gestreut zu werden.
Dennoch ist der Agentur- und Kreativalltag bei PLOPP nicht nur superlustiger Content, sondern ganz nebenbei der Beweis, dass die ungewöhnlichen Motive und Ideen der Amateur-Kreativen tatsächlich auf die Straße gebracht werden.