DHBW Heilbronn Foodmanagement
Sterneköchin Anna Matscher weist in die Zubereitung eines gesunden Drei-Gänge-Menüs ein
Gestern startete die Kampagne „Sterneköche gegen Krebs“ mit der Auftaktveranstaltung an der DHBW Heilbronn.
Studierende des Studiengangs BWL-Food Management kochten gemeinsam mit einer Sterneköchin ein gesundes Menü, um zu zeigen, wie einfach Krebsprävention in den Speiseplan integriert werden kann. Bis zu 50 Prozent des Darmkrebsrisikos seien allein durch Lebensstilveränderungen wie mehr Sport und gesunde Ernährung zu verhindern, wie auf der Pressekonferenz erklärt wurde. Die Anzahl der Patienten steige stetig an und jeder dritte diagnostizierte Tumor liege im Darm. Deshalb ist diese Kampagne in der Präventionsarbeit ein notwendiger und vielversprechender Schritt, wie die Veranstalter betonten.
„Gerade in der Studienzeit und in der Ausbildung ändern die Jugendlichen ihr Leben drastisch. Stress und berufliche Verantwortung stehen immer mehr im Mittelpunkt und der Tagesablauf richtet sich nach Job und Studium. In dieser Zeit fangen die Jugendlichen an, sich weniger zu bewegen und schlechter zu essen. Wir wollen Ihnen helfen, die Lust am Kochen und am Essen nicht zu verlieren. Dabei informieren wir die Jugendlichen auch über die Risiken einer falschen Ernährung und Lebensweise, um jetzt schon das Krebsrisiko zu senken“, erklärte Prof. Dr. Volkmar Nüssler, geschäftsführender Koordinator des Tumorzentrum Münchens die gemeinsame Kampagne mit dem Verein Food and Health. Die Zusammenarbeit mit Frau Matscher als Sterneköchin erkläre sich laut Prof. Nüssler von selbst. „Sie hat das Gespür für hochwertige Lebensmittel, kann auf Menschen gut eingehen und ist sehr engagiert. Wir sind sehr froh, sie für die Auftaktveranstaltung gewonnen zu haben“.
Mit der DHBW Heilbronn, der BASIC AG und den SLK-Kliniken Heilbronn haben die Initiatoren die passenden Partner gefunden.
Der duale Studiengang Food Management an der DHBW Heilbronn ist bundesweit einzigartig und widmet sich der gesamten Wertschöpfungskette von Lebensmitteln. Der Zusammenhang zwischen einem verantwortlichen Umgang mit dem Essen und der Gesundheit steht hierbei im Fokus.
„In zahlreichen Projekten untersuchen unsere Studierenden, welche Faktoren positiven und negativen Einfluss auf Gesundheit und Genuss nehmen. Gleichzeitig sind sie wertvolle Multiplikatoren in der gesamten Lebensmittelbranche. Was sie heute gelernt haben, setzen sie als zukünftige Food Manager beispielsweise in der Gemeinschaftsverpflegung eins zu eins um. Die Zusammenarbeit mit dem Tumorzentrum München stellt daher für beide eine Win-Win-Situation dar“, erklärte Prof. Dr. Nicole Graf, Rektorin der DHBW, ihre Partnerschaft mit dem TZM.
Die BASIC AG lieferte für die Kochveranstaltung biologische Lebensmittel - die Grundvoraussetzung für ein gesundes Essen. „Vor allem Glyphosat wird in der konventionellen Landwirtschaft eingesetzt. In einer breit angelegten Studie konnten wir nachweisen, dass 99,6 Prozent der 2.000 Teilnehmer das Ackergift bereits im Körper haben. Der Zusammenhang zwischen Glyphosat und Krebs wird stark diskutiert und wir wollen nicht nur unsere Kunden vor den Risiken dieses Mittels schützen. Mit der Kampagne können wir bereits junge Menschen für das Thema sensibilisieren“, begründete Stephan Paulke, Vorstandsvorsitzender der Basic AG, seine Unterstützung.
Die Kooperation mit dem Tumorzentrum Heilbronn-Franken an den SLK-Kliniken ist ein erster Meilenstein der neuen Kampagne. Prof. Dr. Martens, geschäftsführender Vorstand des Tumorzentrums Heilbronn-Franken, weiß um die Bedeutung gesunder Ernährung – sowohl in der Prävention als auch während einer Krebstherapie. „In unserem Behandlungsteam am Tumorzentrum ist deshalb eine Ernährungswissenschaftlerin integriert, die unsere Patienten individuell berät“, berichtete Martens. Denn ein guter Ernährungszustand trage wesentlich zu einem positiven Behandlungsverlauf bei. „Nach dem heutigen Auftakt mit Studenten der DHBW ist deshalb auch bereits eine gemeinsame Veranstaltung mit Patienten des Tumorzentrums Heilbronn-Franken geplant“, kündigte Martens auf der Pressekonferenz an.
Hintergrundinformation zur Kampagne
Krebs und Herzinfarkt sind die neuen Volkskrankheiten und Haupttodesursachen in der westlichen Welt. Immer mehr und immer jüngere Menschen sterben wegen falscher Ernährung und fehlendem Sport. Bis zu 50 Prozent des Darmkrebsrisikos sind beispielsweise auf diese ungesunde Lebensweise zurückzuführen.
„Sterneköche gegen Krebs“ setzt hier früh an und konzentriert sich in der Aufklärung auf Auszubildende und Berufseinsteiger. In dieser Phase führt der Berufsalltag zu einer Umstellung der Lebenssituation. Gerade die 40-Stunden-Woche erhöht den individuellen Stress, das Essen wird beiläufiger und fettreicher. Tagsüber fehlt die Bewegung und am Abend reicht die Zeit nicht mehr, um ein gesundes Gericht zu kochen. Hier versucht die Kampagne nicht nur aufzuklären, sondern Alternativen zu bieten.
Zentrale Veranstaltung der Kampagne ist der Kochevent mit einem Sternekoch. Azubis oder Studenten lernen, gemeinsam schnelle, leckere und einfache Rezepte zu kochen. Eine Ernährungsberaterin ergänzt währenddessen die Vorteile der genutzten Lebensmittel für die Gesundheitsvorsorge.
Das Tumorzentrum München (TZM) arbeitet hier mit Unternehmen, Institutionen und Hochschulen zusammen und organisiert Koch-Events in den Mensen und Kantinen.