Marian Kopp (Geschäftsführender Vorstand), EU-Kommissar Günther H. Oettinger, Christoph Sonntag und Dietrich Rembold (Vorstandsvorsitzender).
Der Kabarettist Christoph Sonntag ist am Samstag, 22. April, als dritter „Weingenießer des Jahres“ in Deutschland ausgezeichnet worden. Mit seinen geistreichen und scharfzüngigen Beiträgen begeistere er seit mehr als 25 Jahren sein Publikum, wobei er seine Liebe zur Heimat ebenso wenig verberge wie seine Liebe zu Weinen aus Württemberg und Baden, begründete Dietrich Rembold, der Vorstandsvorsitzende der Lauffener Weingärtner eG, die Ehrung für den 54 Jahre alten, aus Waiblingen stammenden Preisträger.
Vor Sonntag waren bereits EU-Kommissar Günther H. Oettinger (2015) und Prof. Dieter Kosslick, der Chef des Internationalen Filmfestivals Berlinale (2016), als „Weingenießer“ geehrt worden. Christoph Sonntag erhielt von Dietrich Rembold eine Urkunde und wurde als „Weingenießer des Jahres“ auch in Wein aufgewogen. 76 Kilogramm brachte der Kabarettist auf die Waage, was an Gewicht insgesamt 66 Flaschen Schwarzriesling, Trollinger, Riesling, Burgunder und Cuvées ausmachte. Er werde die Weine gut nutzen, versprach Sonntag und erklärte: „Wein und Kabarett passen prima zusammen.“ Denn seine Texte schreibe er abends nach ausreichendem Weingenuss. „Und ich redigiere sie morgens, wenn ich nüchtern bin.“
Günther H. Oettinger, EU-Kommissar für Haushalt und Personal, sagte in seiner Laudatio, er kenne Christoph Sonntag schon seit 28 Jahren. Er habe sich kaum verändert, allerdings sei Christoph schlanker als vor Jahren. „Dies ist jedoch ein Nachteil beim Aufwiegen in Wein“, konstatierte der frühere Ministerpräsident von Baden-Württemberg, der vom Kabarettisten oft parodiert worden ist. „Ob er ein Weingenießer ist, weiß ich nicht, aber ein Weintrinker ist er“, fuhr der EU-Kommissar fort. Sonntag sei ein typischer Schwabe, er können alles außer Hochdeutsch. Der Kabarettist sei schlagfertig und spontan. Seine Kritik könne man ertragen, denn er arbeite bei seiner Comedy mit dem Florett und nicht mit dem Säbel. Für Politiker seien seine Parodien nicht schlimm; „schlimm ist es nur, wenn man von Christoph im Programm nicht erwähnt oder parodiert wird.“ Oettinger bezeichnete Sonntag als „Botschafter der Schwaben in Deutschland“ und lobte ihn auch für sein soziales Engagement mit seiner Stiftung.
Christoph Sonntag bedankte sich beim Laudator für die Würdigung. Mit einem Augenzwinkern sagte er zu Günther Oettinger: „Komm auf die Bühne, in Brüssel verschleuderst Du dein Talent.“ Lauffener Wein sei ihm schon
sehr lange ein Begriff, wie die Lauffener hätten generell die Wengerter in Württemberg große Fortschritte gemacht. „Wenn ich verdeckt mal Wein im Ausland kredenze, tippen viele auf Franzosen oder Italiener – und sind dann ganz überrascht, wenn ich ihnen sage: Der Wein kommt aus Württemberg“, berichtete Sonntag.
Die Lauffener Weingärtner eG, Deutschlands wichtigster Schwarzriesling-Erzeuger, die größte Einzel-Genossenschaft mit der größten Fläche an terrassierten Steillagen und seit 13 Jahren ununterbrochen laut DLG bester Weinerzeuger im Anbaugebiet Württemberg, verleiht die Auszeichnung jährlich an eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens, die sich um den Wein verdient gemacht hat. Dotiert ist die Ehrung mit edlen Tropfen aus der Geburtsstadt von Friedrich Hölderlin, deren Bürgermeister Klaus-Peter Waldenberger sich an seine erste Begegnung mit Christoph Sonntag erinnerte. Damals habe der Kabarettist vor acht Besuchern gespielt, aber sein Programm souverän und professionell durchgezogen.
Unter den Gästen begrüßte Marian Kopp, der Geschäftsführende Vorstand der Lauffener Weingärtner eG, auch die Ehrengäste Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch, den Bundestagsabgeordneten Eberhard Gienger, den Industriellen und Ehrenbürger Heinz-Dieter Schunk und Dr. Dieter Blankenhorn, Geschäftsführer der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau im Staatsweingut Weinsberg.