Die Lauffener Weingärtner eG hat die Auszeichnung "Weingenießerin des Jahres" 2019 an Bestseller-Autorin Gaby Hauptmann vergeben. Die Laudatio hielt EU-Kommissar und Preisträger 2015 Günther Oettinger.
"Den Titel Weingenießer des Jahres kann man sich nicht einfach kaufen", stellt Marian Kopp, Geschäftsführer der Lauffener Weingärtner, gleich zu Beginn klar. "Den kann man sich nur über die Leidenschaft zum Wein verdienen." Das ist laut ihm in diesem Jahr niemandem besser gelungen als Gaby Hauptmann. Die Erfolgsautorin, Journalistin und Moderatorin wurde am Samstag, den 26. Oktober, mit dem Titel "Weingenießerin des Jahres" ausgezeichnet, mit dem seit 2015 Persönlichkeiten aus allen gesellschaftlichen Bereichen, die sich um den Wein aus heimischen Anbaugebieten verdient gemacht haben.
In ihrer SWR-Talkshow "Talk am See" habe die gebürtig aus Trossingen stammende Hauptmann regelmäßig den Wein aus der Region vorgestellt und angepriesen. Auch in ihren Büchern, die insgesamt mehr als 10 Millionen Mal verkauft wurden, in 35 Sprachen übersetzt und teilweise sogar verfilmt wurden, spiele der Lauffener Wein regelmäßig eine wichtige Rolle. "Für mich gehört der Wein einfach zur Kultur", erklärt Gaby Hauptmann im Gespräch mit MORITZ. "Insofern kommt mir die Auszeichnung sehr entgegen, denn es gibt kaum einen Abend, an dem ich kein Glas Wein zum Ausklang des Tages genieße."
Ebenfalls anwesend zur Auszeichnung waren die vergangenen "Weingenießer"-Preisträger, der Kabarettist Christoph Sonntag sowie der Träger der ersten Auszeichnung, der scheidende EU-Kommissar für Haushalt und Personal, Günther H. Oettinger. "Gaby Hauptmann ist eine würdige Weingenießerin des Jahres", betonte er in seiner Laudatio.
"Sie ist enorm kreativ, fleißig und lebensfreudig und der Wein gehört bei ihr einfach dazu, das sieht man ja nicht zuletzt in ihren Büchern." Lobende Worte fand Oettinger auch für die Lauffener Weingärtner eG und Geschäftsführer Marian Kopp: "Was ihr hier in den letzten 15 bis 20 Jahren entwickelt habt, ist eine echte Erfolgsstory. Hier sind junge Menschen, die einen Beruf wählen und ihn als Berufung verstehen." Die Lauffener Wengärtner können stolz darauf sein, was sie Jahr für Jahr produzieren, so Oettinger: "Guter Wein prägt nicht nur das Stadtbild, er prägt auch das Landesbild und das Menschenbild."
Dem kann sich Gaby Hauptmann nur anschließen. Gegenüber MORITZ sagte sie: "Ich komme ja viel herum, aber hier durch die Region zu fahren, ist ein echter Gewinn, es ist einfach wunderschön." Auf dem Weg zur Preisverleihung sei sie unter anderem an Talheim vorbeigefahren. "Da hatte ich echt das Gefühl: Entweder du bist hier gerade in Italien oder im Mittelalter, es ist wie eine ganz andere Welt."
Im Rahmen der Ehrung wurde Gaby Hauptmanns Gewicht in Lauffener Wein gewogen. "Ich hoffe, Sie haben gut gefrühstückt", äußerte Marian Kopp mit einem Lachen, während die Waage herausgebracht wurde. "Zwei Butterbrezeln habe ich extra heute morgen noch beim Bäcker geholt", antwortete Hauptmann. Geringfügige Unterstützung auf der Waage erhielt Hauptmann dann schließlich von Kabarettist Christoph Sonntag, der zusätzlich seinen Fuß auf die Waage stellte.
"Es war höchste Zeit, dass eine Frau zur Weinbotschafterin wird", betonte Friedlinde Gurr-Hirsch, ehemalige Politische Staatssekretärin im Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum und derzeitige stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion. "Frauen hatten es in der Geschichte des Weines immer schwer gehabt. Auch heute noch fehlt es an weiblichen Kräften in Verbänden." Eine weibliche Weingenießerin könne deshalb auch der regionalen und überregionalen Weinwirtschaft nur gut tun, so Gurr-Hirsch.
"Ich hoffe, dass ich eine würdige Weingenießerin und Botschafterin sein werde", äußerte sich Hauptmann in ihrer Dankesrede. "Anders als in anderen Regionen wird im badischen immer wieder nachgeschenkt, das Glas ist nie leer. Auf diese Weise kann man am Ende des Abends noch wahrheitsgemäß sagen, ich habe nur ein Glas getrunken."