Die traditionelle Dreierkombination »Vorspeise – Hauptgang – Dessert« bestehend aus deftigen und übersättigenden Speisen, serviert auf Tellern, die beinahe überquellen: All das gehört laut der aktuellen Food-Trends bald der Vergangenheit an.
Auf den Speiseplan kommen leichte und gesunde Snacks, sowie kreative Kombinationen aus exotischen Schätzen vom anderen Ende der Welt, gemischt mit Produkten vom Biobauer um die Ecke.
Im Juni dieses Jahres stellte die Ernährungswissenschaftlerin Hanni Rützler in Frankfurt ihren Food Report 2020 vor. In ihrem Bericht beschäftigt sie sich nicht nur mit bestimmten Speisen und Produkten, sondern setzt sich auch mit den neusten Entwicklungen in der Gastronomie und den Veränderungen im Essverhalten der Menschen auseinander. Der »Esser von heute« möchte sich gesünder, kreativer und flexibler ernähren. Schwere und deftige Speisen sind Schnee von gestern.
»Snackification« heißt der neue Food-Trend. Kompakte Mahlzeiten lösen die traditionelle Speisefolge ab. Schnelles Essen zwischendurch, das nicht zwangsläufig ungesund sein muss. Statt fettiger Pommes und Curry-Wurst an der Imbissbude gibt es in der Mittagspause lieber kreative und gesunde Snacks am Food-Truck.
Das Essen von heute ist nicht nur leicht, gesund und vielseitig, sondern in erster Linie »glokal«: global und lokal zugleich. Eine Speise aus den Schätzen der Region, kombiniert mit dem Geschmack der großen Welt. Heimische Produkte werden mit exotischen Zutaten ergänzt, was außergewöhnliche Geschmackserlebnisse garantiert. Immer mehr Restaurants entdecken diesen Trend für sich. Sie streben eine Zusammenarbeit mit den örtlichen Biobauern an und achten darauf für ihre Küche nur Fair-Trade-Produkte zu verwenden.
Immer mehr Food-Forscher und Ernährungsexperten rufen die Menschen dazu auf, sich aktiver und bewusster mit ihrer Ernährung und den Ausiwirkungen bestimmter Lebensmittel auf ihren Körper und Gesundheit, sowie mit der Herstellung und dem Verzehr von Produkten auseinander zu setzen. Der Zusammenhang zwischen Ernährung und Gesundheit wird immer mehr Menschen bewusst. Das motiviert sie dazu sich gesünder zu ernähren.Mit Veränderungen im Ernährungsbewusststein ist die Gastronomie gefordert gesunde Alternativen anzubieten.
Vegetarische und vegane Gerichte auf der Speisekarte sind mittlerweile fast schon zur Selbstverständlichkeit geworden. Wer doch nicht ganz auf Fleisch verzichten möchte, kann sich dem Flexitarier-Trend anschließen. Sie ernähren sich überwiegend vegetarisch, essen jedoch hin und wieder Fleisch, das aber hochwertig und biologisch produziert worden ist.
Die moderne Gastronomie bevorzugt Produkte mit wenig bis ganz ohne Plastik, sucht alternative Lösungen zu Kunststoffverpackungen und legt einen großen Wert auf Umwelt- und Klimaschutz. Daher gewinnt der Trend »Beyond Plastic« neben artgerechten Tierhaltung und Nachhaltigkeit an Bedeutung. »Urban Food« setzt auf Nähe zur Landwirtschaft und zum Ursprung der Produkte, sucht kreative Alternativen zum traditionellen Ernährungssystem und schafft somit ein neues Ernährungsbewusstsein. Die neusten Food-Trends erzielen einen Umbruch in den Essensgewohnheiten der Menschen und setzen neue Bewegungen wie Fast Good, Ess-thetik und Crossover-Food in Gang.