Es ist Whisky-Zeit! – Trendgetränk für die kalte Jahreszeit
Unter Kennern ist er längst verehrt, doch mittlerweile ist Whisky auch hierzulande zunehmend im Mainstream angekommen – und hat dabei gleich den bisherigen König unter den Trendspirituosen abgelöst: Gin is out, Whisky is in!
Der Erfolg kommt nicht unbedingt aus dem Nichts – in der Spirituosenwelt gilt der Whisky schon lange als »edler Tropfen« – doch der Schritt in die Massentauglichkeit blieb dem im Holzfass gereiften Getränk bislang vorbehalten. Ein Grund dafür war, dass Whisky einen vergleichsweise starken Geschmack hat. Und auch bei der Frage nach der richtigen Trinkweise gehen die Meinungen gerne mal auseinander. Während die einen ihre Spirituose grundsätzlich mit einigen Tropfen Wasser vermischen, ist bei anderen jegliche Art der Vermischung verpönt.
Whisky beliebter denn Je
Das ändert sich nun: Statistiken vom Bundesverband der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure e. V. (BSI) attestieren dem braunen Getränk 2019 einen außerordentlichen Wachstum. Nach Angaben des BSI trinken inzwischen rund sechs Millionen Bundesbürger regelmäßig Whisky. Der Anteil des Getreidebrands am deutschen Spirituosenmarkt wird dabei mit etwa einem Zehntel beziffert. Zunehmend mehr Menschen beginnen, sich für Whisky zu interessieren und sich über verschiedene Sorten und ihre Unterschiede zu informieren. Hier kommt der Spirituose ihr edler Ruf zugute: Whisky gilt als Genussgetränk – für Saufgelage sind die Preise zu hoch. Der Wert und der Geschmack steigt erst mit dem Alter, was Whisky-Flaschen auch zu beliebten Sammlerobjekten macht.
Deutsche Brennereien in der Mehrzahl
Der Hype hinterlässt in Deutschland sogar bereits erste Spuren: Waren bis vor wenigen Jahren vor allem Whiskys aus Schottland, Japan, Irland und den USA von Bedeutung, ist hierzulande mittlerweile auch ein deutlich breiteres Angebot von deutschen und österreichischen Unternehmen erkennbar. Rund 200 Brennereien produzieren in Deutschland mittlerweile ihren eigenen Whisky – in Schottland sind es nur etwa 130. Das will etwas heißen, denn einfach ist es nicht, die Erlaubnis zum Brennen zu erlangen: Für das nötige Brennrecht müssen Produzenten bestimmte Auflagen erfüllen. In der Europäischen Union muss der Getreidebrand drei Jahre lang im Holzfass reifen, bevor er Whisky heißen darf.
Whiskymessen verbreiten sich
Hinzu kommt, dass es immer mehr regionale Whiskymessen gibt, beispielsweise in Hamburg, München, Berlin und Limburg. Wer sich auskennt, wird zunehmend zur Anlaufstelle für Einsteiger, die sich gerne näher mit dem Thema Whisky befassen wollen. Um eine gute Sorte zu trinken, muss man überraschenderweise nicht mal unbedingt allzu tief in die Tasche greifen: Im vergangenen Jahr zeichnete ein Fachmagazin die besten Whiskys der Welt aus. Ganz vorne mit dabei: Discounter-Tropfen von Aldi und Lidl!