Boris Rommel
Sternekoch Boris Rommel und Küchenchef des 5-Sterne Superior Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe hat Ende letzten Jahres den zweiten Stern im Guide Michelin erkocht.
Im Interview mit MORITZ-Redakteurin Sophia Budschewski spricht er über seine Auszeichnung, Geduld in der Küche und Katerrezepte nach einer durchzechten Faschingsnacht.
Welche Philosophie hast Du in der Küche?
Ich habe meine Ausbildung damals bereits in einem sehr klassischen Hotel absolviert. Diesen Stil habe ich beibehalten über all die Jahre und für mich weiterentwickelt. Meine Küche ist klassisch-französisch mit modernen Akzenten. Nicht ohne Grund gibt es Klassiker. Deshalb versuchen wir diese wieder aufzugreifen und unsere Handschrift mit einzuarbeiten. Man muss das Rad nicht neu erfinden, man muss nur wissen, es richtig zu drehen.
»Ein Rocker wäre ohne seine Band kein Star«
2016 gab es den ersten Michelin-Stern, die zweite Ehrung hast Du letztes Jahr im November bekommen: den zweiten Stern. Fühlst Du dich wie ein »Rockstar in der Küche«?
Wir haben natürlich auf den zweiten Stern hingearbeitet. Aber dass wir das direkt im Folgejahr schaffen, war für uns alle eine grandiose Überraschung. Ganz klar, diese Auszeichnung macht mich stolz und es freut mich, dass die Steigerung in unserer Küche auch anerkannt wurde. Und auch ein Rocker wäre ohne seine Band kein Star.
Warum ist Baden-Württemberg das »Top Gourmetland« mit stolzen 74 Sterne-Restaurants? Wie erklärst Du diesen Erfolg?
Ich glaube, wir haben einfach großes Glück. Es gibt hier natürlich auch einige Traditionshäuser, die seit Jahrzehnten mit Sternen gesegnet sind.
Was war das erste Gericht, das Du jemals zubereitet hast? War es gut?
Grießbrei. Diese Kocherfahrung war eher negativ, hier musste man als Junge viel Geduld haben. Damals hatte ich diese wohl noch nicht...
Pfannenwender, Messer, Topf – Was ist das wichtigste Kücheninstrument?
Ein scharfes Messer und ein Probierlöffel.
Was sind Deine (Koch-)Pläne für 2018? Soll der dritte Stern Ende des Jahres folgen oder ist das Ziel, diese zu verteidigen?
Der dritte Stern ist eine ganz andere Liga, davor habe ich höchsten Respekt. Natürlich wollen wir nicht stagnieren. Wir werden weiterhin an unserem Qualitätsanspruch arbeiten und uns stetig als Team weiterentwickeln. Denn nur so werden wir auch in Zukunft erfolgreich sein können.