Trockene Haut ist zwar nicht zwangsläufig jahreszeitenabhängig, jedoch steigt das Risiko für eine Austrocknung der einzelnen Hautschichten über die Wintermonate signifikant an. Dann ist eine individuelle Hautpflege-Routine, die sich an wissenschaftlich bewiesenen Wirkweisen einzelner Inhaltsstoffe orientiert, gleich noch viel wichtiger.
Warum setzt die kalte Jahreszeit der Haut so zu?
In mitteleuropäischen Gefilden sinken die Temperaturen spätestens ab Oktober deutlich ab - ein Zustand, der typischerweise bis zum Ende des März anhält. Die kalten Temperaturen und das generell ungemütliche, graue Wetter sowie die verkürzten Tage, liegen nicht nur schwer auf dem Gemüt, sondern stellen auch für die Haut eine enorme Belastung dar.
Die Gründe dafür sind vielfältig: Allen voran spielen die Außentemperaturen dabei eine Schlüsselrolle, denn sobald die obere Hautschicht mit Temperaturen unterhalb von 8 Grad Celsius in Kontakt kommt, wird auch die hauteigene Talgproduktion gehemmt. Die Talgdrüsen produzieren also schlicht weniger hauteigene Fette, wodurch die Haut noch viel stärker auf eine externe Feuchtigkeitszufuhr angewiesen ist.
Parallel dazu wird die Haut auch an anderer Stelle strapaziert. Der konsequente Wechsel zwischen trockenen, beheizten Innenräumen und kühler oder eiskalter Luft, mitunter noch gepaart mit straffem Wind, ist ebenso eine Belastung wie einige unserer Angewohnheiten, die speziell im Winter in den Alltag einkehren. So beispielsweise zu langes oder häufiges Duschen und Baden, speziell bei allen, die auch gern noch sehr heiß duschen: Denn das heiße Wasser führt zu einer Austrocknung der Haut. In den Sommermonaten, wo vermehrt mit kälterem Wasser geduscht wird, spielt das hingegen keine nennenswerte Rolle.
Der Winter lässt sich nicht verhindern, trockene Haut aber schon!
An der Aktivität der Talgdrüsen lässt sich nur wenig ändern, ebenso kommt der Winter nun einmal ungeachtet davon, ob er willkommen ist oder nicht. Was sich aber verändern lässt, ist die individuelle Hautpflege-Routine, die speziell bei (sehr) trockener Haut im Winter einerseits mehr Beachtung finden sollte und andererseits gegebenenfalls angepasst gehört.
Gut zu wissen: Nicht nur trockene Haut kann im Winter zum Problem werden, auch andere Hauterkrankungen haben speziell in der Hochphase des Winters Saison - so beispielsweise Rosacea, Schuppenflechte, Neurodermitis oder Keratosis pilaris. Der Grund ist einfach: Die kalten Temperaturen setzen der Haut zu, strapazieren diese fortlaufend und sorgen dafür, dass die noch stärker auf pflegende Inhaltsstoffe angewiesen ist. Erhält sie diese nicht, kann der Teint uneben oder fleckig werden, auch Schuppenbildung und regelmäßige Irritationen und Reizungen sind dann denkbar.
Was der Haut im Winter hingegen gut tut, sind lipidreiche Cremes, am besten solche auf Wasser-in-Öl-Basis. Diese sind in der Lage zunächst die obere Hautschicht zu durchfeuchten, während ölhaltige Formulierungen auch tiefer in die Hautschichten eindringen und da eine nachfettende Wirkung entfalten. Typische Inhaltsstoffe, die sich über den Winter bewährt haben, sind beispielsweise Arganöl, Linolsäure und Sheabutter. Letztere sorgt zugleich für eine sehr geschmeidige obere Hautschicht, während Arganöl einem stumpfen und fahlen Teint neues Leben einhauchen kann.
Eine Hautpflege-Routine für den Winter: In drei bis fünf Schritten zu einer gesunden und strahlenden Haut
Zunächst einmal vorweg: Eine Pflegeroutine muss immer individuell sein und an den eigenen Hauttyp abgestimmt werden. Wer bestimmte Hauterkrankungen hat, wie beispielsweise Rosacea, sollte dementsprechend verschreibungspflichtige Präparate oder spezielle Inhaltsstoffe ebenfalls berücksichtigen. Eine vollständige Auflistung geeigneter Produkte und Inhaltsstoffe für eine gute Hautpflege-Routine im Winter und bei trockener Haut gibt es bei Douglas.
Generell baut jede Basis-Hautpflege-Routine auf drei Säulen auf: Reinigung, Peeling und Hydratisierung. Im Winter sollte die Reinigung die Haut nicht austrocknen, weshalb sich dafür hautneutrale (pH-neutrale) Produkte in Kombination mit lauwarmem Wasser empfehlen. Sofern die Haut nach der Reinigung stark spannt, ist diese zu aggressiv und austrocknend für den eigenen Hauttyp.
Ein regelmäßiges Peeling ist auch im Winter notwendig, jedoch sollte die Haut nicht zu oft gepeeled werden. Besonders gut sind chemische Peelings, die sich Wirkstoffe wie AHA- oder BHA-Säure zu Nutze machen. Diese funktionieren gänzlich ohne mechanische Reibung, weshalb die Haut nicht zusätzlich belastet wird. Beide Säuren können die Haut aber austrocknen, weshalb die Hydratisierung speziell an Tagen, wo die Haut gepeeled wird, unbedingt sicherzustellen ist.
Anschließend gehört die Haut durchfeuchtet, hierfür empfehlen sich Cremes mit Glycerin, Sheabutter, Hyaluronsäure oder beispielsweise Aloe Vera. Speziell im Winter kann vor der Feuchtigkeitscreme auch noch ein hydratisierendes Serum appliziert werden, das der Haut in dieser belastenden Jahreszeit eine Extraportion Feuchtigkeit spendet. Dabei ist darauf zu achten, dass bei der eigenen Hautpflege-Routine immer vom dünnflüssigsten hin zum dickflüssigsten Stoff geschichtet wird - Seren kommen daher vor der Feuchtigkeitscreme zum Einsatz.
Ebenfalls wichtig ist im Winter die Stärkung der hauteigenen Barriere. Diese agiert quasi als unsichtbarer Schutzschild und sorgt dafür, dass potenzielle Reizstoffe aus der Umwelt nicht in die Hautschichten eindringen und die Haut zugleich nicht unnötig viel Wasser verliert. Hautbarrierestärkend sind allen voran Ceramide, auch Urea und Panthenol haben regenerationsfördernde Effekte - die die Haut im Winter mit einem gleichmäßigeren Teint und weniger Irritationen dankt.