In der Vorweihnachtszeit freuen sich viele darauf, ihr zu Hause mit einem interessanten Ensemble zu verzieren. Da liegt das kleine Jesuskind, und drum herum stehen Joseph und Maria, die Heiligen drei Könige, ein paar Hirten und Ochs und Esel.
Heute kann jeder die Bedeutung der Figuren problemlos zuordnen. Dabei geht der Ursprung dieses schönen Brauchs wohl nicht auf eine weihnachtliche Dekoration zurück, sondern entspringt dem Wunsch, Analphabeten die Weihnachtsgeschichte zu erläutern. Niemand geringeres als der Heilige Franziskus von Assisi stellte erstmals im Jahr 1223 die Erzählung aus dem Lukasevangelium mit lebenden Personen und Tieren nach. Als Schauplatz wählte er eine Futterkrippe in einem Wald nahe dem Kloster Greccio nördlich von Rom. Da damals nur die wenigsten lesen konnten, geschweige denn Latein verstanden, brachte der clevere Bettelbruder seinen Mitmenschen die Geschichte anhand dieser Inszenierung nahe. Dabei hat er wohl kaum damit gerechnet, einen der bekanntesten Weihnachtsbräuche überhaupt zu stiften. Die ersten Weihnachtskrippen tauchten nach diesem Vorbild im 16. Jahrhundert in vielen katholischen Kirchen in ganz Europa auf. Aber sie waren nicht unumstritten: In den folgenden Jahrhunderten gab es immer wieder Versuche, sie zu verbieten, unter anderem von Kaiserin Maria Theresia. Letztlich erreichte man damit aber nur das Gegenteil: Sie wurden immer interessanter. Im 18. Jahrhundert stellten sich immer mehr bürgerhaushalte eine eigene kleine Krippe im Haus auf. Und zu den ursprünglichen Figuren Jesuskind, Maria und Josef sowie Ochs und Esel gesellten sich im 19. Jahrhundert noch die drei Könige sowie die Hirten mit ihren Schafen. So wurde letztlich die Figurengruppe geboren, die uns heute in der Weihnachtszeit erfreut.