Mit mehr als 25 Jahren Berufserfahrung ist er der erfolgreichste und beste Hundeexperte im deutschsprachigen Raum: Martin Rütter. Seit vielen Jahren steht er in Funk und Fernsehen bei allen Fragen rund um die beliebten Vierbeiner mit Rat und Tat zur Seite. Aktuell ist er mit seinem fünften Bühnenprogramm »Der will nur spielen!« auf Tour. Vor seinem Besuch in Stuttgart erklärt er, warum er Hundetrainer geworden ist, wie er es auf die Bühne geschafft und wie sich die Hundehaltung in den vergangenen 25 Jahre verändert hat.
Was macht Ihnen an der Arbeit als Hundetrainer am meisten Spaß?
Diese Abwechslung. Ich finde, die Hundewelt besteht aus derart unerschöpflicher Vielfalt, dass es wirklich nie langweilig wird. Und natürlich ist es grundsätzlich immer schön, wenn es mir gelingt, eine zuvor problembehaftete Beziehung von Mensch und Hund wieder in die richtige Bahn zu lenken, so dass ein harmonisches, für beide Seiten glückliches Zusammenleben entsteht.
Wie kamen Sie auf die Idee ihre Arbeit auf die Bühne zu bringen?
Ich halte ja schon seit etlichen Jahren Vorträge an Universitäten. Wichtig war mit dabei immer, Wissen auf unterhaltsame Art und Weise zu vermitteln. Im Laufe der Zeit kamen zu den Vorträgen immer mehr Studierende. Irgendwann war ich bei 500 Leuten. Dann kam plötzlich RTL und sagte: Was du da machst, möchten wir gerne in der Prime Time ausstrahlen. Da hab ich erstmal gelacht und gesagt: Jaja, am besten noch mit Bühnenbild. Da waren die erstmal verdattert und sagten: Ja klar, mit Bühnenbild. Erstmal hab ich mich total dagegen gesträubt. Nach einem halben Jahr haben wir das dann gemacht. Und seitdem hat sich eine gewisse Regelmäßigkeit eingeschlichen. Erst im Mai haben wir mein neues und fünftes Live-Programm »Der will nur spielen!« für RTL aufgezeichnet.
In Ihrem aktuellen Programm der will nur spielen beleuchten Sie die wichtigsten Themen der Hundehaltung in den vergangenen 25 Jahren. Welche Trends sind Ihnen im Gedächtnis geblieben?
Das sind so einige. Spannend ist aber vor allen Dingen der Trend, wie sich Hundetraining in den letzten 25 Jahren entwickelt hat. Als ich angefangen habe, da war ich ein Exot. Da sind die Leute noch mit einem Kettenhalsband über den Hundeplatz gerannt und haben Platz geschrien und der Hund sollte sich hinschmeißen. Dann kam ich und habe gesagt: Ja aber warum eigentlich? Also es macht ja überhaupt keinen Sinn. Ich bin zu Hausbesuchen gefahren, habe die Leute da unterstützt, wo sie Probleme haben und so weiter. Heute ist es ja so: Wenn eine durchschnittliche Hundehalterin spazieren geht und eine Runde um den Block läuft, sieht sie aus, als würde sie auswandern (lacht). Sie hat eine Literflasche Wasser für den Hund dabei, eine Wärmedecke, einen dicken Mantel, sie hat zwei verschiedene Leinen, sie hat drei Spielzeuge, einen Klicker und einen Tracker, falls der Hund verloren geht. Sie hat einfach alles dabei. Und als ich angefangen habe, da ist der Opa mit dem Dackel zum Kiosk gegangen, hat sich ne Fricko reingefeuert, mit dem Hund geteilt, ne Flasche Bier getrunken und ist wieder nach Hause gegangen. Hundetraining fand nicht statt. Schön, dass das heute anders ist.
Martin Rütter
Martin Rütter
Sa. 2. März, 20 Uhr,
Porsche Arena, Stuttgart